Letsche, Albert: Unterschied zwischen den Versionen
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Albert Letsche absolvierte von [[1940/de|1940]] bis [[1941/de|1941]] eine Ausbildung an der [[Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] dann "Meisterschule des Uhrmacherhandwerks Glashütte" genannt. Er erhielt beim Jahresabschluß eine Summe von 50 RM von der Gesellschaft der Freunde (Schule). | Albert Letsche absolvierte von [[1940/de|1940]] bis [[1941/de|1941]] eine Ausbildung an der [[Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] dann "Meisterschule des Uhrmacherhandwerks Glashütte" genannt. Er erhielt beim Jahresabschluß eine Summe von 50 RM von der Gesellschaft der Freunde (Schule). | ||
− | Albert Letsche war in Schramberg im Geißfelder Straße 44 ansässig. ''(1954)''. Möglicherweise ist hier in der Aufzeichnung ein Fehler aufgetreten. In Schramberg existiert diese Straße nicht, kommt aber in Bamberg vor. Een Eine korrekte Adresse ist wahrscheinlich die Geißhaldenstraße 44 in der Nähe der [[Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG|Junghans]] Fabrik. Nach seiner Ausbildung wurde erim Krieg schwer verletzt, vor allem im Gesicht, was ihn später traumatisierte. Aus diesem Grund wollte er nicht zu den späteren Treffen des neu gegründeten „[[Saxonia (Schülervereinigung)|Senioren-Verbandes Saxonia]]“ gehen, da ihm sein beschädigtes Aussehen immer noch unangenehm war, so informierte er den Verein. | + | Albert Letsche war in Schramberg im Geißfelder Straße 44 ansässig. ''(1954)''. Möglicherweise ist hier in der Aufzeichnung ein Fehler aufgetreten. In Schramberg existiert diese Straße nicht, kommt aber in Bamberg vor. Een Eine korrekte Adresse ist wahrscheinlich die Geißhaldenstraße 44 in der Nähe der [[Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG|Junghans]] Fabrik. Nach seiner Ausbildung wurde erim Krieg schwer verletzt, vor allem im Gesicht, was ihn später traumatisierte. Aus diesem Grund wollte er nicht zu den späteren Treffen des neu gegründeten „[[Saxonia (Schülervereinigung)|Senioren-Verbandes Saxonia]]“ gehen, da ihm sein beschädigtes Aussehen immer noch unangenehm war, so informierte er den Verein. Anfang der 1980er Jahre besuchte [[Benutzer:Andriessen|P. Andriessen]] trotdem Herrn Albert Letsche bei Junghans. |
Albert Letsche arbeitete als entwickler bei Junghans. Verschiedene Uhrenkaliber wurden von ihm entwickelt oder erneuert. Er war in der Zeit von 1945 - 1956 Chefkonstrukteur und danach bis 1984 Werkleiter für Kleinuhren bei Junghans. Nachher arbeitete er als Chef der Sicherheitsdienst. Unter ihm entstanden die Kaliber J 74, 79, 82/1, 84er Serie, 85, 89, 93er Serie, 98. Eine Reihe von Patenten wurde ihm erteilt. Ein Patent führte zu einem Streit mit der Firma [[Vulcain]]. Es handelte sich um die Vulcain Cricket Alarm Watch und die Junghans Minivox mit dem Kaliber J89. Junghans verlor [[1947/de|1947]] den Patentstreit doch das vom brillanten Designer Albert Letsche entworfene Gehäuse des Junghans J89 hatte in seiner Originalversion aber mehr zu bieten als Vulcains "Cricket", da die Lautstärke über einen kleinen Hebel an der Membranbasis eingestellt werden konnte. Mit dem als Minivox bezeichneten Kaliber 89 hatte Junghans auch einen Wecker für das Handgelenk im Portfolio. Entwickelt wurde das J89 schon 1949, es kam jedoch erst im Jahr 1951 auf den Markt und wurde bis 1958 gebaut. Der vom Krieg verletzte Letsche begann sofort mit dem Bau des Junghans J89 und des legendären Junghans Chronographen J88. Der Bau des J89 wurde wahrscheinlich bereits nach einem halben Jahr abgeschlossen und erreichte (laut Letsche) bereits 1946-47 die Serienproduktion. Er war verheiratet mit Gisela Boley ''(1924-2014)''. Der Sohn Dipl.-Ing. Ulrich Letsche ''(1951)'' wurde Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Forschung Antriebskomponenten bei Daimler-Benz. | Albert Letsche arbeitete als entwickler bei Junghans. Verschiedene Uhrenkaliber wurden von ihm entwickelt oder erneuert. Er war in der Zeit von 1945 - 1956 Chefkonstrukteur und danach bis 1984 Werkleiter für Kleinuhren bei Junghans. Nachher arbeitete er als Chef der Sicherheitsdienst. Unter ihm entstanden die Kaliber J 74, 79, 82/1, 84er Serie, 85, 89, 93er Serie, 98. Eine Reihe von Patenten wurde ihm erteilt. Ein Patent führte zu einem Streit mit der Firma [[Vulcain]]. Es handelte sich um die Vulcain Cricket Alarm Watch und die Junghans Minivox mit dem Kaliber J89. Junghans verlor [[1947/de|1947]] den Patentstreit doch das vom brillanten Designer Albert Letsche entworfene Gehäuse des Junghans J89 hatte in seiner Originalversion aber mehr zu bieten als Vulcains "Cricket", da die Lautstärke über einen kleinen Hebel an der Membranbasis eingestellt werden konnte. Mit dem als Minivox bezeichneten Kaliber 89 hatte Junghans auch einen Wecker für das Handgelenk im Portfolio. Entwickelt wurde das J89 schon 1949, es kam jedoch erst im Jahr 1951 auf den Markt und wurde bis 1958 gebaut. Der vom Krieg verletzte Letsche begann sofort mit dem Bau des Junghans J89 und des legendären Junghans Chronographen J88. Der Bau des J89 wurde wahrscheinlich bereits nach einem halben Jahr abgeschlossen und erreichte (laut Letsche) bereits 1946-47 die Serienproduktion. Er war verheiratet mit Gisela Boley ''(1924-2014)''. Der Sohn Dipl.-Ing. Ulrich Letsche ''(1951)'' wurde Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Forschung Antriebskomponenten bei Daimler-Benz. |
Version vom 15. Oktober 2024, 12:08 Uhr
Letsche, Albert
Deutscher Uhrmacher
Albert Letsche absolvierte von 1940 bis 1941 eine Ausbildung an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte dann "Meisterschule des Uhrmacherhandwerks Glashütte" genannt. Er erhielt beim Jahresabschluß eine Summe von 50 RM von der Gesellschaft der Freunde (Schule).
Albert Letsche war in Schramberg im Geißfelder Straße 44 ansässig. (1954). Möglicherweise ist hier in der Aufzeichnung ein Fehler aufgetreten. In Schramberg existiert diese Straße nicht, kommt aber in Bamberg vor. Een Eine korrekte Adresse ist wahrscheinlich die Geißhaldenstraße 44 in der Nähe der Junghans Fabrik. Nach seiner Ausbildung wurde erim Krieg schwer verletzt, vor allem im Gesicht, was ihn später traumatisierte. Aus diesem Grund wollte er nicht zu den späteren Treffen des neu gegründeten „Senioren-Verbandes Saxonia“ gehen, da ihm sein beschädigtes Aussehen immer noch unangenehm war, so informierte er den Verein. Anfang der 1980er Jahre besuchte P. Andriessen trotdem Herrn Albert Letsche bei Junghans.
Albert Letsche arbeitete als entwickler bei Junghans. Verschiedene Uhrenkaliber wurden von ihm entwickelt oder erneuert. Er war in der Zeit von 1945 - 1956 Chefkonstrukteur und danach bis 1984 Werkleiter für Kleinuhren bei Junghans. Nachher arbeitete er als Chef der Sicherheitsdienst. Unter ihm entstanden die Kaliber J 74, 79, 82/1, 84er Serie, 85, 89, 93er Serie, 98. Eine Reihe von Patenten wurde ihm erteilt. Ein Patent führte zu einem Streit mit der Firma Vulcain. Es handelte sich um die Vulcain Cricket Alarm Watch und die Junghans Minivox mit dem Kaliber J89. Junghans verlor 1947 den Patentstreit doch das vom brillanten Designer Albert Letsche entworfene Gehäuse des Junghans J89 hatte in seiner Originalversion aber mehr zu bieten als Vulcains "Cricket", da die Lautstärke über einen kleinen Hebel an der Membranbasis eingestellt werden konnte. Mit dem als Minivox bezeichneten Kaliber 89 hatte Junghans auch einen Wecker für das Handgelenk im Portfolio. Entwickelt wurde das J89 schon 1949, es kam jedoch erst im Jahr 1951 auf den Markt und wurde bis 1958 gebaut. Der vom Krieg verletzte Letsche begann sofort mit dem Bau des Junghans J89 und des legendären Junghans Chronographen J88. Der Bau des J89 wurde wahrscheinlich bereits nach einem halben Jahr abgeschlossen und erreichte (laut Letsche) bereits 1946-47 die Serienproduktion. Er war verheiratet mit Gisela Boley (1924-2014). Der Sohn Dipl.-Ing. Ulrich Letsche (1951) wurde Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Forschung Antriebskomponenten bei Daimler-Benz.
Albert Letsche verstarb vermutlich in 2011, 91 Jahre alt, leider wieder eine Koryphäe mehr die uns verlassen hat.
<<< DUS Schüler L <<<
Weiterführende Informationen
Literatur
- Franz Ludwig Neher, Ein Jahrhundert Junghans, Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G. Schramberg, Karl Thiemig Graphische Kunstanstalt und Buchdruckererei KG. München.
- Armbanduhren von Junghans: Mechanik für Millionen. Hartmut Trippler, Fachzeitschrift, Klassik Uhren, No. 5 1998.