Sarton, Hubert: Unterschied zwischen den Versionen

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Belgischer Uhrmacher<br><br>
 
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Aktuelle Version vom 4. November 2024, 17:16 Uhr

(siehe auch: Sarton)

Hubert Sarton
Hubert Sarton à Liège, Geh. Nr. 1261, circa 1790 (1).jpg
Bedeutende, museale Taschenuhr mit frühem Schwinggewichtsaufzug und Kommahemmung, von Joseph Flores Sarton Zugeschrieben, circa 1788
Bedeutender, astronomischer Empire Präzisions-Tischregulator "Régulateur astronomique" mit Tages-, Datums- und Monatsanzeige, Mondphase und Mondalter, Viertelstunden- und Stundenselbstschlag mit Zentralsekunde Hubert Sarton à Liège, circa 1810

Belgischer Uhrmacher

Dieudonné-Hubert Sarton, gemeinhin Hubert genannt, wurde am 3. November 1748 in Lüttich in der Notre-Dame-aux-fonts Kirche getauft und verstarb am 18. Oktober 1828, 79 Jahre alt. Er war der Sohn von Michel Sarton (1713- ? ) und Marie Elisabeth Corbay (1708 - ? ).

Leben und Uhrmacherische Leistung

Sarton zeigte schon als Kind große Neigung zur Mechanik und Interesse an den Wissenschaften. Sein Onkel und Pate Dieudonné Sarton bildete ihn um 1762 zum Uhrmacher aus. 1768 ging Sarton nach Paris, um seine Ausbildung abzuschließen und seine uhrmacherischen Fähigkeit zu vervollkommnen. Dort arbeitete er auch für Pierre Leroy, dem ältesten Sohn von Julien Leroy, Hofuhrmacher von König Ludwig XVI. Er war bei der Pont de l'Isle ansässig. Nachdem Uhrmachermeister geworden war kehrte um 1772 nach Lüttich zurück und ließ sich dort endgültig nieder. Er wohnte an die Ecke Place de la République Française und die Rue de la Warche (diesen Ort anzeigen).

Hofuhrmacher

Sarton war Hofuhrmacher von Herzog Karl Alexander von Lothringen, Gouverneur der Niederlande und arbeitete lange Jahre im Dienste des Fürstbischof von Lüttich Franz Karl von Velbrück, der sein Mäzen und Förderer war. 1799 beauftragte er Sarton mit der Gründung der Société Libre d'Emulation in Lüttich. 1783 hatte er außerdem das Bürgeramt eines Kommissars und Kämmerers der Stadt Lüttich inne. Elf Jahre später fielen die Truppen der französischen Revolution in Lüttich ein und beendeten die österreichische Herrschaft. Es ist schwer einzuschätzen, welche Konsequenzen dieses Ereignis auf die Laufbahn von Hubert Sarton hatte. Es hat den Anschein, dass er sich von da an auf die Herstellung von Skelettuhren in verschiedensten Ausführungen konzentrierte. Die Zahl der produzierten Uhren lässt vermuten, dass Sarton eine große Werkstatt mit einer ganzen Anzahl von Angestellten führte - es gibt jedoch keine Unterlagen, die dies entweder bestätigen oder verwerfen könnten. Sarton war berühmt für die Erfindung einer Automatikuhr mit einem Rotor, für deren Konstruktion er 1778 ein Patent bei der französischen Akademie der Wissenschaften beantragte; er stellte im Laufe seines Arbeitslebens die verschiedensten Zeitmesser her, darunter Louis XV. Wanduhren, Louis XVI. Tischuhren, Tischuhren in Form einer Lyra, Wartesaaluhren, Skelettuhren, Regulatoren - und jede einzelne dieser Uhren beeindruckt durch ihre außergewöhnliche Qualität und ihre Einzigartigkeit. Als begeisterter Horologe, Ingenieur und Erfinder war Hubert Sarton eine der herausragenden Figuren in der Uhrmacherwelt im Lüttich des späten 18. Jahrhunderts. Er war ein Visionär mit stetigem Interesse an Fortschritt und Weiterentwicklung, dessen beachtliche Laufbahn eine lange Reihe von Erfindungen aufwies. Sarton war ein Meister seines Handwerks - die außerordentliche Qualität und wunderbare Vollendung seiner Arbeiten zeugen noch heute davon.

Automatische Uhr

Am 8. Juni 1777 schrieb der Physiker und Naturforscher Horace-Bénédict de Saussure in sein Tagebuch, dass er einen Herrn Perlet (Abraham-Louis Perrelet) getroffen habe, welcher Uhren baut, die sich durch die Bewegung ihres Trägers aufziehen. Am 11. Juni 1777 berichtete de Saussure der Generalversammlung der Société des Arts de Genève von dieser Erfindung. Der automatische Aufzug des Lütticher Uhrmachers Hubert Sarton wurde am 23. Dezember 1778 der Pariser Akademie der Wissenschaften mitgeteilt. Im Jahr 1778 sandte ihm der Physiker Jean-Baptiste Leroy ein Portrait seines Vaters mit einer Widmung, die zeigt wie sehr man Sarton bei Leroy geschätzt hatte: "Für Mr. Sarton, Uhrmacher in Lüttich, in Anerkennung seiner Verdienste in der Uhrmacherkunst, im Namen von M. Leroy dem Jüngeren, Direktor der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Paris und Bewarer der königlichen physikalischen Sammlung in Passy". Sarton verfasste eine Reihe von Denkschriften und beschäftigte sich auch mit der Konstruktion von Maschinen für den Steinkohleabbau, sowie mit Windmühlen und hydraulischen Maschinen zur Trockenlegung holländischer Polder. Sarton wird heute auch genannt als erfinder der automatischer Aufzug (Rotor), welche auch an Abraham-Louis Perrelet zugeschrieben wird. Verschiedene Historiker kämpfen noch immer über diese Sache. Doch mehr und mehr ist im lauf der Zeit klar geworden das Hubert Sarton die Erfinder der Automatische Uhr ist. Wichtig ist aber zu erwähnen das bei diese Automaten teile bereits vorher erfunden sind, z.b. ein Planetengetriebe im Schnecke von Seigneur Massoteau de St. Vincent und der geänderte Anwendung dieser vorrichtung von John Kentisch junior.

Familie Sarton

Hubert Sarton heiratete Marie Josephe LHoest, eine Tante von Nicolas Marie Lhoest und Dieudonné Lhoest welche bei Sarton zum Uhrmacher ausgebildet wurde. Aus dieser Ehe von wurden Hubert und Marie Josephe wurden 8 Kinder geboren, Jean Hubert Sarton (Mechaniker), François Joseph Sarton , Jeanne Marie, Marie Barbeara, Marie Charlotte, Jean Michel, Jean Nicolas Sarton (Mechaniker) und Adrienne Barbara. Marie Barbara Sarton, Barbe genannt heiratete Jean Baptiste Dumont und sind die Eltern von André-Hubert Dumont (1809-1857), ein belgischer Geologe, der die erste gründliche geologische Untersuchung von Belgien vornahm. [1]. [2]. François Joseph Sarton wurde Mechaniker und Uhrmacher in Seraing, er war der Vater von Edouard Sarton (1) und Adolphe Sarton (1), (1818-1888) . Er war auch der Großvater von Edouard Sarton (2), (1847-1913), Joseph Sarton, (1848-1919) und Adolphe Sarton (2), (1857-1929). Edouard Sarton (2) war der Vater von Armand Sarton (1) und Großvater von Armand Sarton (2) welche in 1981 sein geschäft in der Rue Saint-Gilles 168 aufgab.

Mechaniker

In 1809 beschloss Sarton der Beruf des Uhrmachers zu beenden und nur noch zu arbeiten an werken aan automatische Webstühle und Hydraulikvorrichtungen. Am 9. Dezember 1809 setzte er eine Ankündigung in der ‘Gazette de Liège’ wo sein ganzes Lager Uhren mit u.. Taschenuhren, Regulateure, Reisewecker und Pendulen, zum Verkauf anbot. Verschiedene Uhren wurden von Nicolas Lhoest gekauft und unter eigenem Namen verkauft. Vermutlich wurden auch Uhren übernommen von den Uhrmacher Leonard Guilliaume Joosten (1762-1849) aus Hasselt.

Bekannte Einzeluhren

  • Pendule de compagnie, mit bewegtem Zifferblatt.
  • Taschenuhr mit automatischem Aufzug, 1778, Académie des Sciences.
  • Pendeluhr mit 6 Zifferblättern, 1795, Anzeige von Realzeit, Sonnenzeit, Weltzeit an 53 Orten, Sonnenaufgang und -untergang, Kalendarium und Mondphasen. Musée d'Ansembourg, Lüttich.
  • Pendulen im Koninklijke Musea voor Kunst en Geschiedenis, Brüssel.

Weiterführende Information

Quellen

Literatur