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Deutsche Uhrenfabrikation | Deutsche Uhrenfabrikation |
Version vom 7. März 2011, 00:36 Uhr
Friedrich Mauthe GmbH
Deutsche Uhrenfabrikation
Friedrich Mauthe gründete 1844 in Schwenningen eine Fabrikation zur Herstellung von Uhrmacherwerkzeugen und Zubehör. Ende der 1860er wurde mit der Fertigung von Wanduhren begonnen. Es folgte ein stetischer Ausbau des Sortiments. Seine Söhne Christian und Jakob traten 1876 in den Familienbetrieb ein. Im Jahre 1886 begann Mauthe mit ein eigenen Feder fabrikation. 1899 kam dazu ein eigenes Gehäuse fertigung. Um 1900 wurden Wecker, Pendelwanduhren, Standuhren, Büffetuhren und Bürouhren angeboten, die Zahl der Mitarbeiter bezifferte sich zu dieser Zeit auf ca. 1.100 Personen. 1915 verfügt Mauthe über ein eigenen Sägewerk und Fräserei. Das Jahr 1923 gestaltet sich für die Firma Mauthe zu einem Schicksalsjahr, es galt, die Auswirkungen der Inflation zu überstehen. Und das Unternehmen meisterte diese Aufgabe mit Bravur. Bereits 1930 produziert die Firma mit ca. 2.000 Angestellten um die 45.000 Uhren pro Woche. 1937 werden rund 60% der Uhren nach England exportiert.
Ab 1946 begann auch Mauthe mit der Fertigung von Armbanduhren. Das Mauthe-Logo verzichtete nun auf das Symbol des Reichsadlers in dessen Fängen sich statt des Hakenkreuzes die Buchstaben F, M und S befanden. Den Aufschwung in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges verdankte das Unternehmen in nicht unwesentlichem Maße auch einer Werbekampagne der 1950er Jahre von Volkswagen: Fahrzeughalter, die mit ihrem Volkswagen ohne nennenswerte Reparaturen des Motors 100.000 km zurücklegen konnten, erhielten dafür eine Urkunde, eine goldene Anstecknadel, eine Emailleplakette und eine Armbanduhr als Auszeichnung. Die Zuverlässigkeit des Volkswagens sorgte somit für die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Firma Mauthe, die diese Uhren fertigte. Mauthe verwendete für diese Uhren ein vergoldetes klassisch rundes Gehäuse mit Edelstahl-Schraubboden, Lederband und ein schwarzes Zifferblatt mit römischen Ziffern. Die Zifferblätter trugen die Signatur „Mauthe 17 Rubis Antimagnetic Contrachoc“ (Kaliber Mauthe 1002). Auch das rechteckiges Formwerk Kaliber Mauthe 1001 mit Handaufzug, Schraubenunruh und 15 Steinen wurden für diese Werbeuhren verbaut.
Ein spezifisches Merkmal der Mauthe-Uhrwerke ist die Stoßsicherung: Contrachoc alt und Contrachoc neu wurden ausschließlich von Mauthe verwendet.
Die sogenannte Quarzkrise um 1970 zwingt der Firma Mauthe erneut einen Überlebenskampf auf. Doch diesmal obsiegt sie nicht. 1975 muß sie Konkurs anmelden, ein Jahr später schließt sie endgültig.
Heute erinnert das Mauthe-Museum in Villingen-Schwenningen an die Erfolge. Auf dem früheren Firmengelände befindet sich heute ein Erlebniskaufhaus, das City-Rondell. Ein Tor des ehemaligen Werkes ist dabei in das Einkaufszentrum integriert.
Weiterführende Informationen
- Archiv Mauthe - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki und Abbildungen