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Version vom 27. Juli 2011, 00:32 Uhr
Alfred Helwig – Sonderausstellung eröffnet
Glashütte, Juli 2011
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte würdigt Pionier der Uhrmacherkunst an seinem 125. Geburtstag
Am Dienstag, dem 5. Juli 2011, wurde im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte die Sonderausstellung „Alfred Helwig – sein Leben und Wirken für die Uhrmacherkunst“ mit einer Vernissage eröffnet. Mit dieser Ausstellung wird der Meisteruhrmacher, Schriftsteller und Pädagoge geehrt, der vor genau 125 Jahren am 5. Juli 1886 geboren wurde und zu einer Ikone des feinen deutschen Uhrenbaus werden sollte.
Zahlreiche Gäste aus der regionalen Politik und Wirtschaft, der Kunst- und Kulturszene, Glashütter Zeitzeugen, ehemalige Schüler Helwigs, Leihgeber und Uhrenliebhaber aus ganz Deutschland, Vertreter befreundeter Museen und Kunstsammlungen sowie Repräsentanten der Glashütter Uhrenfirmen waren der Einladung gefolgt.
Alfred Helwig ist bis heute bekannt für seine unglaubliche Begabung – eine Symbiose aus handwerklicher Fertigkeit und höchster Kreativität bei der technischen Weiterentwicklung mechanischer Uhren.
Zahlreiche Auszeichnungen honorieren Alfred Helwigs Verdienste um den Bau von Präzisionsuhren und die Ausbildung von Uhrmachern. Sein ganzes Leben widmet er der Annäherung an größtmögliche Genauigkeit. Für sein unermüdliches Streben nach Präzision steht seine geniale Entwicklung: Das Fliegende Tourbillon.
Anhand von Gangmodellen, historischen Skizzen und Konstruktionszeichnungen wird die Genialität von Alfred Helwig illustriert.
Seine eigene Schülerarbeit in Form einer Damen-Ankertaschenuhr aus dem Jahr 1905 sowie Taschenuhren mit Fliegendem Tourbillon - angefertigt von Schülern der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte unter Anleitung des Oberlehrers A. Helwig – zeugen ebenfalls von seinen herausragenden handwerklichen wie pädagogischen Fähigkeiten.
Weitere Exponate verdeutlichen sein uhrmacherisches Können und seinen Ehrgeiz, hochpräzise Zeitmesser zu entwickeln wie z.B. ein Marine-Chronometer mit Gradmaß-Zifferblatt und Ankerhemmung oder ein Handmodell einer Fliegerarmbanduhr mit Gradmaß-Zifferblatt und Rattrapante-Funktion (Schleppzeiger).
Auch historische Lehrbücher und Publikationen von Alfred Helwig sind erstmalig ausgestellt. Europaweit war Helwig für sein umfassendes Wissen und seine praktischen Erfahrungen bekannt. Etwa 40 Bücher und Zeitschriftenbeiträge verfasste er im Laufe seines Lebens.
Im Jahr 1927 veröffentlichte er eine Abhandlung über Drehganguhren – so nannte er Uhren mit Tourbillon.
Die Publikationen Helwigs sind noch heute wichtige Nachschlagewerke für Uhrenkonstrukteure, Regleure und Hobby-Uhrmacher. Das gilt besonders für das Buch „Feinstellung der Uhren“ und die Bücherreihe „Die Lehre an der Deutschen Uhrmacherschule“.
Abgerundet wird die Ausstellung durch verschiedene Armbanduhren mit Fliegendem Tourbillon von Glashütte Original. Sie verdeutlichen auf eindrucksvolle Weise die ästhetische und feinmechanische Meisterleistung, die bis heute ein Fliegendes Tourbillon darstellt.
Das Erbe Helwigs lebt aber nicht nur in modernen und technisch anspruchsvollen Zeitmessern weiter. Seit dem Jahr 2002 trägt die Uhrmacherschule der Manufaktur Glashütte Original den verpflichtenden Namen Alfred Helwig. Beeindruckende Schülerarbeiten von Absolventen der Schule zeugen vom hohen Anspruch der Ausbildung und dem Können der jungen Glashütter Uhrmacher, denen das Lebenswerk von Alfred Helwig ein Ansporn für eigene Meisterleistungen ist.
Die Ausstellung ist vom 6. Juli – 31. Oktober 2011 im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte zu erleben.
Ein Begleitband kann für 6,50 Euro im Museumsshop erworben werden.