Gustav Becker: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Dezember 2007, 18:33 Uhr

Geschichte

Uhrenfabrik Gustav Becker

Signatur Gustav Becker

Am 1. April 1847 eröffnete Gustav Becker zunächst in Freiburg/Schlesien (heute Świebodzice in Polen) ein Uhrengeschäft. Am 2. Mai 1850 meldete er seine Großuhrfertigung, deren Uhren 1852 bereits auf der Industrieausstellung in Breslau zu sehen waren, als Firma Gustav Becker gerichtlich an. 1854 erhielt Becker von der Postverwaltung den Auftrag zahlreiche Regulateure als Bürouhren zu liefern. Die Produktion stieg dadurch rasch an, 1873 zeigte Becker auf der Wiener Weltausstellung bereits den 75.000sten Regulator und 1875 die 100.000ste Uhr. Am 15. Mai 1885 wurde die 750.000ste und 1892 die 1.000.000ste Uhr hergestellt. Nach seinem Tod am 14. September 1885 in Karlsbad übernahm Sohn Paul Albert Becker die Leitung des Unternehmens und gründete bereits 1889 ein Zweigwerk in Braunau / Böhmen.

Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG, incl. vormals Gustav Becker

Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken

Im Umkreis dieses schnell expandierenden Unternehmens entstanden weitere Uhrenfirmen die meist von Mitarbeitern der Beckerschen Betriebe gegründet wurden. Der dadurch entstandene Konkurrenzdruck bedrohte bald die Existenz dieser Firmen und zwang sie 1898 zu Verhandlungen, die am 1. Oktober 1899 mit der Gründung einer Aktiengesellschaft unter dem Namen: Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG, incl. vormals Gustav Becker ihren Abschluss fanden. In diese Aktiengesellschaft gingen neben der Firma Gustav Becker die Uhrenfabriken A. Willmann & Co., Germania, Concordia, Borussia, Ende & Co., Kappel & Co. und C. Böhm ein. Nach dem Zusammenschluss wurden neben den Großuhren auch Taschenuhren gefertigt, die sich aber am Markt nicht durchsetzen konnten. 1925/1926 kam es zu schweren wirtschaftlichen Rückschlägen. Um diesen Schwierigkeiten entgegenwirken zu können, wurde am 1. Juli 1926 eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma „Junghans“, der Uhrenfabrik „Hamburg-Amerika“ und der „Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.“ gegründet. 1927 trat auch die AGUL dieser Vereinigung bei. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser 3 Firmen. Am 1. Juli 1930 fussionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. Aber auch diese Maßnahme konnte die Stilllegung der Freiburger Betriebe 1932 nicht verhindern.

Seriennummerverzeichnis der Werke

Seriennummerverzeichnis Gustav Becker
Jahr Seriennummer Anmerkung
1850 480  
1860 4.000  
1863 10.000  
1865 15.000  
1867 25.000  
1872 50.000  
1875 100.000 Ab 1875 tragen die Werke die MEDAILLE d'OR (Goldmedaille)
1880 260.000  
1885 500.000  
1890 800.000  
1892 1.000.000  
1900 1.500.000 ab 1899 als Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken
1913 1.850.000 während des 1. Weltkrieges (1914 – 1918) verminderte Uhrenproduktion
1923 1.860.000  
1925 1.945.399 Diese Nummer stammt von einer 2-gewichtigen Wanduhr mit beigefügter Rechnung, datiert auf das Jahr 1925.
1926 2.244.868 Die Nummer wurde auf einer Rechnung für eine Gebäudeuhr gefunden, die datiert war auf 1926.

Nicht anwendbar ist diese Tabelle auf jene Werke, die in Braunau / Böhmen zwischen 1919 und 1938 gefertigt wurden. Zu dieser Zeit gehörte Braunau zur Tschechoslowakei. Das rechts abgebildete Werk wurde zwischen 1919 und 1938 in Braunau gefertigt und trägt die Werknummer 822.772.

Gustav Becker Braunau in Böhmen

Weiterführende Informationen

Literatur

Patente

  • Deutsches Reichspatent (D.R.P.) No. 171659

Weblinks