Haagse Uhren

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Haagse Uhren

Haagse Uhren
Sprache Übersetzung Abkürzung
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Niederländisch: Haagse Klokken  

Bezeichnung für die klassischen niederländischen Stutzuhren mit Kurzpendel, die nach der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts zunächst von Salomon Coster in Den Haag gebaut wurden. Coster fertigte zuerst einen Prototyp mit dem von Huygens entwickelten und in Holland patentierten Pendel. Coster bekam von Huygens 1657 das Privileg verliehen, als einziger das neu entdeckte System der Pendeluhr zu verwenden. Die ersten Uhren waren zunächst sehr einfach, ein schlichtes, kastenförmiges Holzgehäuse mit Giebelaufsatz, ein einfaches Schlagwerk mit einer oben aufgesetzten Glocke.

Unter dem Einfluss emigrierter französischer Hugenotten wurden die Uhren um 1685 reicher in ihrer Gestaltung. Der bekannteste Hersteller bis etwa zu dieser Zeit war Pieter Visbagh und danach Johannes van Ceulen d.Ä.. Da Huygens Patent außerhalb der Niederlande nicht gültig war, wurden mehrere ausländische Aufträge für Pendeluhren von dem Pariser Uhrmacher Nicolas Hanet und dem Holländer Severijn Oosterwijck ausgeführt. Oosterwijck erhielt nach dem Tode Coster 1659 dieses Privileg und stiftete es 1688 der Haager Uhrmachergilde. Haagse Klokken waren somit die Vorlage für die spätere PenduleReligieuse“ in Frankreich.

In England fand die Pendeluhr ihre Verbreitung durch den Londoner Uhrmacher John Fromanteel, der schon 1657/1658 als Praktikant von Coster Einsicht in dieses revolutionäre chronometrische Verfahren erhielt. Im selben Jahr bot das Haus Fromanteel in London „sehr präzise Uhren nach einem neu entdeckten Prinzip“ zum Verkauf an.

Haagse Klokken wurden auch in Amsterdam, Leiden, Utrecht, Leeuwarden und Middelburg gefertigt.