Beaumarchais, Pierre Augustin Caron de
Französischer Uhrmacher, Unternehmer, Schriftsteller, Herausgeber, Diplomat, Geheimagent und Waffenschmuggler.
Pierre Augustin Caron de Beaumarchais wurde am Donnerstag, den 24. Januar 1732 als Sohn des Uhrmachermeisters André-Charles Caron in der Rue Saint Denis in Paris geboren. Den Namenszusatz de Beaumarchais führte er seit Beginn seiner Eheschließung (1756) mit Madeleine-Cathérine Franquet, der Witwe eines Hofbeamten. Sie brachte den kleinen Landsitz Beaumarchet in die Ehe ein. Ein Jahr später (1757) verstarb sie an einer Infektion. Ihr Tod so kurz nach der Eheschließung sorgte für Gerüchte.
Mit Dreizehn Jahr fing er an mit sein Uhrmacherausbildung bei sein Vater, was aber nicht ohne probleme verlief. Pierre Augustin war überehaupt kein Fleißige Lehrling un liebte "das Leben" mehr als sein werktisch. Mit Funfzehn jahre wurde ihm angesagt die Wohnung zu verlassen oder jetzt richtig zu Lernen und an die Arbeit zu gehen. Die Schöpfungsdrang und gefühl für Technik gewann es, und er entwickelte sein Talente. Der junge Pierre Augustin Caron de Beaumarchais zeigt 1754 Jean André Lepaute stolz eine von ihm erfundene neue Hemmung, die so genannte Doppelkommahemmung. Ein verbesserung der Kommahemmung erfunden durch sein Schwager Jean Antoine Lépine. Der Uhrenexperte Lepaute erkannte die Bedeutung dieser Erfindung sofort, publizierte sie aber unter seinem eigenen Namen an der Französischen Akademie der Wissenschaften.
Als Pierre Augustin Caron bemerkte, dass er seiner Innovation beraubt werden soll, schreibt er an die Akademie. Mit Hilfe eines Artikels der Pariser Zeitung "Mercure de France", die schon vor den Veröffentlichungen Lepauts über Beaumarchais Doppelkommahemmung berichtete, kann er eindeutig nachweisen, dass er der Urheber der neuen Hemmung ist. Die Akademie folgte seiner Argumentation und erteilte ihm das verdiente Patent. Die Niederlage Lepaute´s in dieser Patentstreitigkeit war zugleich ein Sprungbrett für Beaumarchais Karriere: Die Königliche Gesellschaft wurde auf ihn aufmerksam. Es folgten Einladungen am Hof in Versailles. Schon ein Jahr später übernahm der gerade 22‑ jährige Erfinder die Stellung des Älteren (?) als Hofuhrmacher.
Caron fertigte u.a. für Madame De Pompadour eine Uhr ohne Schlüsselaufzug, die durch drehen der Lünette aufgezogen wurde. Diese Ring-Uhr war sehr flach und nur 4 ½ Linien groß, und machte viel eindruck in Versailles.
Sein beruf als Uhrmacher war aber sehr kurz, in seinem Hofamt gewann Caron de Beaumarchais die Gunst der vier unverheirateten Töchter des Königs. Er avancierte zu ihrem Harfenlehrer, wobei er ein Pedalsystem für die Harfe entwickelte. Mit 25 jahre war er am Hof
Hauskonzertorganisator, Gesellschafter und Faktotum. Er befand sich jetzt im Kreis der Adel.
Für Charles Lenormant d’Étiolles (pro-forma-Ehemann der Pompadour) Privattheater verfasste Beaumarchais in den nächsten Jahren erste Stücke sogenannte Paraden (kurze Lustspielstücke) und Komponierte auch Musik.
1760 nahm sein Leben wieder eine neue Wendung, er wurde dank seiner Einfluß am Hof durch der Bankier und Heereslieferant Pâris-Duverney zum Juniorpartner gemacht und kaufte 1761 mit seiner Hilfe das sehr teure Amt eines königlichen Sekretärs, das wenig Arbeit bedeutete, aber seinen Käufer unmittelbar in den Adelsstand erhob. 1762 kaufte ein schönes Haus in Paris, in das er zwei seiner Schwestern aufnahm sowie seinen verwitweten Vater, den er, als nunmehr Adeliger, dazu bewegte, sein kleinbürgerliches Handwerk aufzugeben. 1769 zog sich Caron im Alter von 72 Jahren aus der Firma zurück und Jean Antoine Lépine übernahm diese vollständig. Von die Uhrmacherei in Pierre Augustin Caron de Beaumarchais leben ist nicht viel mehr übergeblieben, bisher sind kaum uhren von sein Hand bekannt.
Weltberühmt wird Beaumarchais aber mit sein beiden berühmten Komödien "Der Barbier von Sevilla oder Die unnütze Vorsicht" (1776) und "Der verrückte Tag oder Figaros Hochzeit" (1778). 1787 verfasste Beaumarchais das Libretto zur Oper "Tarare"
Daneber war er tätig als Diplomat, Herausgeber, Geheimagent und Waffenschmuggler.
Pierre Augustin Caron de Beaumarchais verstarb am Sonntag, den 19. Mai 1799 in Paris und wurde auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt.
Beaumarchais Spuren in Paris
In Paris wurde ein Hotel und der Boulevard Beaumarchais (damals die boulevard de la Porte Saint-Antoine), nach ihm benannt. Ausserdem steht ein Standbild von ihm am Rue Saint Antoine, (Street View) nicht weit vom Place de la Bastille. Zwischen dem Hotel und sein Standbild liegt auch noch die Rue Caron.
In sein Jugendjahren wohnte Pierre-Augustin im Elterlichen Haus im Rue Saint Denis. Mit Madeleine-Cathérine Franquet wohnte Pierre-Augustin in die Rue de Braque. Nach Madeleine's Tot siedeld er um bis 1763 zur Rue Basse du Rempart no. 17. (teilweise abgerissen und jetzt ist es die Boulevard de la Madeleine). 1763 kaufte ein haus in die prestigieuse Rue de Condé, no. 26, wo dann auch sein Vater und Zwei Schwester wohnen. In 1784 wohnte Beaumarchais in die Rue Vieille-du-Temple, no. 47. In die damaligen boulevard de la Porte Saint-Antoine stand Beaumarchais Wohnung gerade gegenüber der Bastille, ein echtes Palast, welche er 1788 hat bauen lassen. Es kostete damals 1,663,000 francs und war fertig in 1789. Bereits im 1818 wurde diese Wohnung enteignet und 1929 abgerissen fur die bau der
Canal Saint-Martin und der erweiterung vom Place de la Bastille. De Erben bekamen nur 500,000 francs.
Beaumarchais Grabstätte Find a Grave ist noch immer auf dem Friedhof Père Lachaise.
Literatur
- Watchmakers & Clockmakers of the World; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X
- Manfred Flügge: Figaros Schicksal, Das Leben des Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais. dtv München 2001 ISBN 3-423-24235-3
- Lion Feuchtwanger: Die Füchse im Weinberg. Aufbau-Verlag 2004 ISBN 3746656125 weitere Ausgaben ebd., GW 12, 1994 ISBN 3351022123; oder ebd. 1955, 1956, 1961; Fischer TB 1995
- Heinrich Eduard Jacob: Beaumarchaise und Sonnenfels. Schauspiel in vier Akten. Georg Müller, München 1919
- Friedrich Wolf: Beaumarchais. Die Geburt des "Figaro". Ein Schauspiel in 11 Bildern. Zuerst Moskau 1941; Aufbau 1946; wieder Insel, Leipzig 1954 u. ö.
- Wolfgang Schwarzer: P. A. C. de B. in Jan-Pieter Barbian (Red.): Vive la littérature! Französische Literatur in deutscher Übersetzung. Hg. & Verlag Stadtbibliothek Duisburg. ISBN 9783892796565
- Het horloge in den loop der eeuwen; Maurits Elzas 1935.