Diskussion:Werkfamilie Judith 19
Version vom 18. November 2008, 21:28 Uhr von Holger (Diskussion | Beiträge)
Nach bisherigen Erkenntnissen können folgende Schlußfolgerungen gezogen werden:
- Judith A wurde wohl von der Uhrenfabrik Emil Judith hergestellt. Das Gehäuse ist mit der Büffelmarke signiert und somit der Firma Rau in Pforzheim zuzuordnen. Demnach könnte die Uhr zur Zeit des Embargos (1919-1924) in Deutschland hergestellt(montiert) worden sein. Auf Grund der Widmung im Gehäuse (1925) wird von einem Herstellungszeitraum 1924/25 ausgegangen.
- Judith B wurde wohl von der Uhrenfabrik Emil Judith hergestellt. Das Gehäuse ist mit Niel HF signiert (schweizer und deutscher Kontrollstempel) und somit der Firma Huguenini Frères & Co. zuzuordnen. Demnach dürfte die Uhr nach der Zeit des Embargos (1919-1924) in der Schweiz ca. 1925/6 hergestellt und nach Deutschland exportiert worden sein. Dies passt auch zu den Werknummern.
- Judith C: Laut H.-H. Schmid wurden die von der Vereinigte Werke Deutscher Uhrmacher GmbH vertriebenen Uhren u.a. von der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H hergestellt. Stellt man in Rechnung, daß die Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H Anfang der 20-er Jahre in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte kann angenommen werden, daß die Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H versuchte mit schweizer Rohwerken die Kosten zu senken. Da die Qualität nicht der sonst Üblichen entsprach hat man das Werk mit Vau We und nicht mit Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H signiert. Das Vau We-Werk dürfte demnach ca. 1924 in Glashütte aus Rohwerken der Uhrenfabrik Emil Judith, Biel von der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H hergestellt worden sein.
- Eine weitere Möglichkeit: Die Marke VauWe gehört zur von Kurtz gegründeten Glashütter Uhrengroßhandelsgesellschaft mbH., Leipzig (ab 1926). Dann könnte das Werk in Glashütte um 1927 aus mitgekauften Teilen oder nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt worden sein.
- Judith G wurde wohl 1926/7 von der UFAG in Glashütte nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt. Diese Uhr dürfte eine der ersten Uhren der UFAG gewesen sein. Da man noch nicht in der Lage war eigene Gehäuse herzustellen verwendete man Gehäuse von Rau Pforzheim.
- Judith D wurde wohl um 1927 von der UFAG in Glashütte nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt, da laut Klemmer die ersten Uhren der UFAG mit Tutima, Glashütte signiert waren. Hat man bei der Vergabe der Werknummer mit 50.001 begonnen?
- Judith F wurde wohl um 1928 von der UROFA in Glashütte nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt, da laut Klemmer die ersten Uhren der UFAG mit Tutima, Glashütte signiert waren. Von der UROFA wurden keine Werknummern mehr vergeben?
- Judith E wurde wohl um 1930 von der UROFA in Glashütte nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt. Die Zifferblätter wurden inzwischen mit Uhrenfabrik AG, Glashütte signiert.
Über die Geschäftsbeziehungen der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H mit der Uhrenfabrik Emil Judith, Biel (bis 1925) kam wohl auch die Verbindung zwischen Judith und UROFA zustande, die dann 1927 zum Kauf der Uhrenfabrik der Uhrenfabrik Emil Judith durch die UROFA führte.
Verwendung von Zifferblattmarken:
- VW-Marke der Vereinigten Werke Deutscher Uhrmacher e.G.m.b.H.Leipzig 1923-24 ?
- VauWe-Marke der Glashütter Uhrengroßhandelsgesellschaft m.b.H., Leipzig ab 1926 ?
- Tutima Glashütte war nach Klemmer am Anfang die Marke der UFAG 1927/28 ?
- Uhrenfabrik AG Glashütte nach Beendigung der Streitigkeiten mit Lange um 1930 ?
- G-Marke der DPUG und später auch der UFAG für industriell hergestellte Glashütter Werke ab 1934 ?
- T-Marke der UFAG für Uhrwerke in besonderer Qualität parallel zur G-Marke eingeführt ab 1934 ?
--Holger 21:00, 16. Nov. 2008 (CET)