Smy, Gustav

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Deutscher Uhrenhändler und Juwelier

Gustav Smy
Geschäft von Gustav Smy im Moritzstraße 10
Das Ladengeschäft von Gustav Smy in Dresden.
Herrensavonette A. Lange & Söhne, Glashütte, Nr. 16028 circa 1883


Gustav Smy (Ct. Gustav Hermann Smy) wurde 1867 in Dresden geboren. Seine Vorfahren stammten aus der Lausitz. Vermutlich war er ein Sohn des Schuhmachers Andreas Smey. Im Jahre 1894 wurde Andreas aufgezeichnet in der Schönfelder Straße 15 und ein Geschäft in der Bautzner Straße 89. Gustav Smy war ebenfalls in der Schönfelder Straße 15 und als Geschäftsadresse in der Moritzstraße 10 vermerkt. In der Schönfelder Straße 15 wurde auch Ernst Arthur Gustav Smey aufgezeichnet. Er war ebenfalls Schuhmachermeister und arbeitet in der Bautzner Straße 89.

Die Lehre absolvierte Gustav Smy bei dem Hofuhrmacher Ludwig Teubner. Er arbeitete in Berlin und Hamburg, bevor er 1888 bei Robert Stangenberg in Montevideo (Uruguay) eine Stellung annahm. In den folgenden fünf Jahren seines Schaffens in Südamerika erarbeitete er sich die nötigen Finanzen für die Etablierung eines eigenen Geschäftes und kehrte danach nach Deutschland zurück. Am 1. Oktober des gleichen Jahres gründete er seine eigene Firma, ein Fachgeschäft für Uhren und Goldwaren in Dresden in der schon erwähnte Moritzstraße 10, Ecke König Joh. Straße. 1910 war er dann wohnhaft in der Albrechtstraße 3.

1896 heiratet er mit Elsa Katharina Smy (Else) welche auch Uhrmacher war. Aus dieser Ehe wurden 2 Söhne geboren von denen mindestens einer als Soldat im I. Weltkrieg diente, der andere Sohn Fritz Gustav Smy arbeitete danach in der Firma. Sein Unternehmen expandierte: Kurz vor dem I. Weltkrieg beschäftigte Gustav Smy rund 30 Uhrmachergehilfen. Richard Rothmann arbeitete von 1895 bis 1898 bei Smy. 1898 verließ Richard Rothmann Dresden. Er erweiterte seine Kenntnisse in der Uhrenabteilung der Army und Navy stores in London und später bei der Firma Louis Desoutter. 1899 kehrte er zurück und wurde Prokurist und schließlich Teilhaber. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Firma Smy Mitglied der Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft GmbH (ADUG) wurde. Neben Uhren von der Alpina Union Horlogère lieferte Smy auch Uhren von Cortébert Watch Co. und Junghans und vertrat er die Deutsche Anker-Uhren-Fabrik J. Assmann in Glashütte. Das Unternehmen verkaufte auch Uhren von A. Lange & Söhne und B. Junge & Söhne ebenfalls aus Glashütte. Auch Großuhren waren auch im Lieferprogramm, z.B. Junghans und Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik.

Die Moritzstraße, entstanden nach Niederlegung der mittelalterlichen Stadtmauer 1548, führte als einer der breitesten Straßenzüge der Stadt vom Neumarkt zur Schießgasse und wurde nach Kurfürst Moritz benannt. Sie wird im 16., zum Teil auch noch im 17. Jahrhundert unter verschiedenen Namen erwähnt: 1556 Neue gasse in der Nauestadt, 1557 Naugasse, daneben auch bereits Moritzstraße und 1560 Moritzgasse zu Ehren des am 21. März 1521 geborenen und am 11. Juli 1553 im Feldlager nach der Schlacht bei Sievershausen verstorbenen Kurfürsten Moritz. In den Jahren 1555, 1557 und 1564 finden sich die Namen Hern- (Herren-) und Junckergasse erwähnt; sie beziehen sich darauf, daß sich mehrere Adelige dort anbauten; weil der Landesherr ihnen die Plätze geschenkt hatte, mögen mißgünstige Bürger die Benennung Bettelgasse aufgebracht haben, die 1593 und 1649 erwähnt wird. Die Bezeichnung Marktstraße (1628) wurde ihr nur vereinzelt beigelegt. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts blieb die Benennung Moritzstraße allein in Gebrauch, nur erhielt sie im Volksmunde bisweilen die verstümmelte Form Mohrenstraße. Es war einst eine der wichtigsten Straßen und Bestandteil des "offiziellen" Zugangs zur Residenz (über Augustusbrücke, Neumarkt, Kreuzstraße und Altmarkt). Sie war gesäumt von einer Vielzahl von Adelshäusern und Palais, darunter das Palais de Saxe oder das Palais Vitzthum-Schönburg. Ende des 19. Jh. verlor sie viel von ihrem Reiz, als 1885 die König-Johann-Straße (heute Wilsdruffer Straße) als direkte Verbindung von Pirnaischem Platz und Altmarkt durchgebrochen wurde.

Gustav Smy verstarb um 1921, im Adreßücher von Dresden wird Elsa Katharina Smy ab dann immer als Inhaberin der Firma Gustav Smy erwähnt. 1931 wurde der Sohn Fritz Gustav Smy im Adreßbuch erwäht, er war im Blümenstraße 85 ansässig, einige Jahren später siedelte er um zur Moritzstraße 19. Die Moritzstraße wurde beim Bombardement in am 13. Februar 1945 völlig zerstört. Oma Smy, Fritz Gustav Smy mit seiner Gattin und 2 Kinder Wurden getötet. Gertrud Fuchs arbeitete sie als Hausmädchen bei der Familie Smy, sie überlebte die Bombardierung

Weiterführende Informationen

Literatur

  • Das Buch der Stadt Dresden 1926

Externe Links