Blessing, Jakob

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(siehe auch: Blessing)

Blessing, Jakob
Deutsche Spieluhren- und Musikwerkemacher in Unterkirnach

Jakob Blessing wurde am 10. Februar 1799 in Unterkirnach geboren als Sohn von Carl Blessing, (1769-1820) und Gertrud Zähringer. Blessing lernte bei seinem Onkel Martin Blessing und war der Bruder von Johann Nepomuk Blessing und Constantin Blessing welche ebenfalls bei Martin ausgebildet wurde. Jacob heiratete am Maria Beha (1796-1827) am 2. August 1824 in Unterkirnach. Aus diese Ehe gingen zwei Kinder hervor, Monika Blessing (1815- ? ) und Hubert Blessing (1823-1866) welche Musiker und Instrumentenbauer wurde. Enkel Robert Oscar Blessing (1856-1945) wurde Orgelbauer. Nach dem Tod von Gertrud Zähringer heiratete Jacob am 17. März 1828, Rosa Weisser (1807-1881) in Unterkirnach. Aus dieser Ehe gingen vierzehn Kinder hervor. Die meisten erreichten jedoch nicht die Reife und starben bereits im Alter von wenigen Jahren. Tochter Emilie Blessing (1839- ? ) heiratete am 16. September 1869 Eduard Blessing (1844-1896) in Unterkirnach. Eduard war ein Sohn von Constantin Blessing (1808- ? ) ebenfalls Spieluhrenmacher in Unterkirnach und Bruder von Jakob Blessing.

Jakob Blessing war vermutlich nie selbst in Russland, verkaufte aber ein wesentlichen Teil seiner Instrumente dorthin, wie wir aus einem Nachtrag zu Adolf Poppes ausführlichen Bericht über den Schwarzwälder Uhrenhandel aus dem Jahr 1840 wissen:

Die Gebrüder Blessing (Jacob und Constantin) in Unterkirnach waren zur Zeit meines Aufenthaltes auf dem Schwarzwalde eben mit einem prachtvollen, nach Odessa bestellten Spielwerke im Werthe von 12 000 fl fertig geworden. Beinahe der ganze Absatz dieser kostbaren Ware geht nach England, Nordamerika und Russland; in Deutschland selbst finden sie wenig Eingang Auch für Hubert Blessing (1823–1866), den ältesten Sohn und Nachfolger im Geschäft des Jacob war der russische Absatzmarkt sehr wichtig – zumindest für die großen Orchestrions. Das belegt ein Bericht von Fridolin Schönstein, dessen ältere Brüder zwischen 1852 und 1864 in der Werkstatt des Hubert Blessing, zunächst als Lehrlinge und später als Gesellen, gearbeitet hatten: Die Nachfrage nach diesen frühen Orchestrions kam hauptsächlich aus den großen russischen Städten wie Petersburg und Odessa, manche Aufträge kamen auch aus Bombay in Indien. Man betrachtete diese Instrumente nichtnur als Gewerbeerzeugnisse, sondern auch als Kunstwerke.

Aus einer Steuerliste des Jahres 1848 ist abzulesen, dass der Uhrmacher Jakob Blessing, Vater von Hubert, mit einem Vermögen 5475 Gulden den Platz 16 der größten Steuerzahler der Gemeinde belegt, der „Handelsmann“ Wendelin Moser folgt mit 4 800 Gulden auf Platz 20. Unter den zwanzig vermögendsten Bürgern finden sich sonst nur Landwirte und Müller sowie je ein Säger und ein Zimmermann. Wendelin Moser war der Vater von Edmund Moser (1850-1935) welche verheiratet war Bertha Blessing, eine Tochter von Hubert. Neben der Strohfabrik betrieb Wendelin Moser als Wirt das heute noch existierenden Lokal Rössle Post in der Hauptstraße 16, in dem die Orchestrionhandwerker aus Blessings Fabrik oft ihre Feierabende verbrachten. Michael Welte absolvierte eine Lehre bei Blessing.

Jakob Blessing verstirbt am 27. Oktober 1879 in Unterkirnach 80 Jahre alt.

Quelle