Bontems, Charles: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bontems, Blaise|Blaise Bontems]] (1814-1893) gründete 1849 seine berühmte Manufaktur für Singvogel-Automaten in Paris. Sein Sohn Charles Bontems folgte ihm, und mit dessen Sohn [[Lucien, Bontems|Lucien Bontems]] wurde die Ära Bontems beendet, als dieser im Jahre 1956 starb. Die Firma war im Rue de Cléry 72 in Paris ansässig. Es gab auch noch eine Adresse im Rue de Mulhouse 3. Noch in den letzten Produktionsjahren wurden durchschnittlich 10 Feinmechaniker mit der Herstellung dieser kleinen Wunderwerke beschäftigt. Mit dem Tode von Lucien Bontems endete die Produktion jedoch noch nicht. Diese wurde zunächst noch bis zum Jahre [[1960/de|1960]] in Paris weitergeführt. Im gleichen Jahr 1960 übernahm die Fa. [[REUGE SA]] in St. Croix /Schweiz sämtliche Rechte sowie die gesamte Fertigung der Firma Ch. Bontems & Co. Der damalige Atelierchef - Herr Roger Borie - wurde von Herrn Guido Reuge nach St. Croix geholt, wo er unter der direkten Leitung von Herrn Reuge die Fabrikation aufbaute und weiterführte.
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[[Bontems, Blaise|Blaise Bontems]] (1814-1893) gründete [[1849/de|1849]] seine berühmte Manufaktur für Singvogel-Automaten in Paris. Sein Sohn Charles Bontems ''(1848- ? ) folgte ihm, und mit dessen Sohn [[Lucien, Bontems|Lucien Bontems]] wurde die Ära Bontems beendet, als dieser im Jahre 1956 starb. Die Firma war im Rue de Cléry 72 in Paris ansässig. Es gab auch noch eine Adresse im Rue de Mulhouse 3. Noch in den letzten Produktionsjahren wurden durchschnittlich 10 Feinmechaniker mit der Herstellung dieser kleinen Wunderwerke beschäftigt. Mit dem Tode von Lucien Bontems endete die Produktion jedoch noch nicht. Diese wurde zunächst noch bis zum Jahre [[1960/de|1960]] in Paris weitergeführt. Im gleichen Jahr 1960 übernahm die Fa. [[REUGE SA]] in St. Croix /Schweiz sämtliche Rechte sowie die gesamte Fertigung der Firma Ch. Bontems & Co. Der damalige Atelierchef - Herr Roger Borie - wurde von Herrn Guido Reuge nach St. Croix geholt, wo er unter der direkten Leitung von Herrn Reuge die Fabrikation aufbaute und weiterführte.
 
   
 
   
[[1862/de|1862]] hatte die Firma Bontems viele ausländische Kunden und verkaufte 90% seiner Produktion außerhalbs Frankreichs. Die Firma erhielt unter anderem eine Medaille von Napoleon III. aus Frankreich und von Leopold II. aus Belgien. Insgesamt 52 Medaillen wurden gewonnen und viele Patente beantragt. Es ist überliefert, dass Bontems das Zwitschern der Vögel möglichst genau nachzuahmen versuchte. Dazu ging Bontems in den Wald, wo er die Vögel belauschte. Er nahm eines der Instrumente mit Pfeife und Kolben mit und fand genau heraus, wo sich der Kolben in der Pfeife befinden musste, um damit die verschiedenen Noten wiederzugeben, die die Vögel sangen. Dann ging er in seine Werkstatt zurück und stellte die Nocken auf den Steuerrädern so her, dass er es ermöglichen konnte den Gesang der Vögel mit unvorstellbarer Genauigkeit nachzuahmen.  
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[[1862/de|1862]] hatte die Firma Bontems viele ausländische Kunden und verkaufte 90% seiner Produktion außerhalbs Frankreichs. Die Firma erhielt unter anderem eine Medaille von Napoleon III. aus Frankreich und von Leopold II. aus Belgien. Insgesamt 52 Medaillen wurden gewonnen und viele Patente beantragt. Es ist überliefert, dass Bontems das Zwitschern der Vögel möglichst genau nachzuahmen versuchte. Dazu ging Bontems in den Wald, wo er die Vögel belauschte. Er nahm eines der Instrumente mit Pfeife und Kolben mit und fand genau heraus, wo sich der Kolben in der Pfeife befinden musste, um damit die verschiedenen Noten wiederzugeben, die die Vögel sangen. Dann ging er in seine Werkstatt zurück und stellte die Nocken auf den Steuerrädern so her, dass er es ermöglichen konnte den Gesang der Vögel mit unvorstellbarer Genauigkeit nachzuahmen. Auf der Ausstellung von [[1878/de|1878]] forderte Bontemps einen großen Stand mit einer Länge von 5 Metern und einer Höhe von 3 Metern an, um seine Vögel „auf Blumenvasen, in Käfigen, Volieren, Uhren und verschiedenen anderen automatischen Gegenständen“ auszustellen. Der Effekt war auffällig. Seine Produkte zeichneten sich durch die Eleganz, Natürlichkeit des singenden und bewegenden Vogels, die Einfachheit und Zuverlässigkeit des Mechanismus aus.
  
 
== Weiterführende Informationen ==
 
== Weiterführende Informationen ==

Version vom 19. April 2021, 13:36 Uhr

Fanzösischer Mechaniker Automatenhersteller

Datei:Charles Bontems, Paris, Singvogelautomat, circa 1890

Blaise Bontems (1814-1893) gründete 1849 seine berühmte Manufaktur für Singvogel-Automaten in Paris. Sein Sohn Charles Bontems (1848- ? ) folgte ihm, und mit dessen Sohn Lucien Bontems wurde die Ära Bontems beendet, als dieser im Jahre 1956 starb. Die Firma war im Rue de Cléry 72 in Paris ansässig. Es gab auch noch eine Adresse im Rue de Mulhouse 3. Noch in den letzten Produktionsjahren wurden durchschnittlich 10 Feinmechaniker mit der Herstellung dieser kleinen Wunderwerke beschäftigt. Mit dem Tode von Lucien Bontems endete die Produktion jedoch noch nicht. Diese wurde zunächst noch bis zum Jahre 1960 in Paris weitergeführt. Im gleichen Jahr 1960 übernahm die Fa. REUGE SA in St. Croix /Schweiz sämtliche Rechte sowie die gesamte Fertigung der Firma Ch. Bontems & Co. Der damalige Atelierchef - Herr Roger Borie - wurde von Herrn Guido Reuge nach St. Croix geholt, wo er unter der direkten Leitung von Herrn Reuge die Fabrikation aufbaute und weiterführte.

1862 hatte die Firma Bontems viele ausländische Kunden und verkaufte 90% seiner Produktion außerhalbs Frankreichs. Die Firma erhielt unter anderem eine Medaille von Napoleon III. aus Frankreich und von Leopold II. aus Belgien. Insgesamt 52 Medaillen wurden gewonnen und viele Patente beantragt. Es ist überliefert, dass Bontems das Zwitschern der Vögel möglichst genau nachzuahmen versuchte. Dazu ging Bontems in den Wald, wo er die Vögel belauschte. Er nahm eines der Instrumente mit Pfeife und Kolben mit und fand genau heraus, wo sich der Kolben in der Pfeife befinden musste, um damit die verschiedenen Noten wiederzugeben, die die Vögel sangen. Dann ging er in seine Werkstatt zurück und stellte die Nocken auf den Steuerrädern so her, dass er es ermöglichen konnte den Gesang der Vögel mit unvorstellbarer Genauigkeit nachzuahmen. Auf der Ausstellung von 1878 forderte Bontemps einen großen Stand mit einer Länge von 5 Metern und einer Höhe von 3 Metern an, um seine Vögel „auf Blumenvasen, in Käfigen, Volieren, Uhren und verschiedenen anderen automatischen Gegenständen“ auszustellen. Der Effekt war auffällig. Seine Produkte zeichneten sich durch die Eleganz, Natürlichkeit des singenden und bewegenden Vogels, die Einfachheit und Zuverlässigkeit des Mechanismus aus.

Weiterführende Informationen


Quelle

Alte-Spieluhren Firma Bontemps