Breguet Taschenuhr Nr. 160 "Marie Antoinette": Unterschied zwischen den Versionen

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Zu ihren Lebzeiten legte die Königin von Frankreich, Marie Antoinette, Wert darauf, sich mit Luxus zu umgeben. Ihr Schloss in [[Château de Versailles|Versailles]] wurde aufgrund seines enormen Reichtums sowohl landesweit bewundert als auch verurteilt. Ihre mangelnde Sorge um ihre leidenden Menschen und ihre verschwenderischen Ausgaben lösten so viel Ärger aus, dass [[1793/de|1793]] sowohl Marie als auch ihr Ehemann König Louis von einer Guillotine hingerichtet wurden.
 
Zu ihren Lebzeiten legte die Königin von Frankreich, Marie Antoinette, Wert darauf, sich mit Luxus zu umgeben. Ihr Schloss in [[Château de Versailles|Versailles]] wurde aufgrund seines enormen Reichtums sowohl landesweit bewundert als auch verurteilt. Ihre mangelnde Sorge um ihre leidenden Menschen und ihre verschwenderischen Ausgaben lösten so viel Ärger aus, dass [[1793/de|1793]] sowohl Marie als auch ihr Ehemann König Louis von einer Guillotine hingerichtet wurden.
  
Obwohl sie verheiratet war, zog Maries Charme und Schönheit eine Reihe von Bewunderern an, darunter den schwedischen Grafen Hans Axel von Fersen ''(1755-1810)''. Ihr Bewunderer stand vor einem Dilemma. Wie beeindrucken Sie eine Frau, die bereits alles in Aussehen, Reichtum und Macht hat? Die Antwort des Grafen bestand darin, den Uhrmacher '''[[Breguet, Abraham-Louis/de|Abraham-Louis Breguet]]''' zu beauftragen, eine Uhr herzustellen, die nach seinen eigenen Worten "... so spektakulär wie möglich" sein sollte. Breguet, damals bereits Hoflieferant, hatte Carte blanche, ohne jegliche zeitliche oder finanzielle Begrenzung. Leider sollte die Königin ihre Uhr Nr.160, genannt “Marie-Antoinette”, nie sehen, wurde sie doch erst [[1827/de|1827]] fertiggestellt, 34 Jahre nach ihrem Tod, 4 Jahre nach dem Ableben von A.-L. Breguet und 44 Jahre nach der Bestellung. Während der Zeit von Breguets Exil in der Schweiz wurden die Arbeiten für etwa sieben Jahre (1789–1795) eingestellt.  Einen großen Teil der Anfertigung dieser Uhr war [[Weber, Michael/de|Michael Weber's]] Arbeit. Die Bücher vom Breguet's Werkstätt erzählen, dass Weber ab [[1812/de|1812]] die nächste drei Jahre 725 Stunden an diese Uhr gearbeitet hatt und man ihm dafür 7.250 Franken zahlte.  Verantwortlich für die Finale Fertigstellung in [[1827/de|1827]] war [[Breguet, Antoine-Louis/nl|Antoine-Louis Breguet]]. Die Produktionskosten waren laut den archiven der Firma  17,070 Francs, viel mehr als jede andere Breguet-Uhr, die zu dieser Zeit hergestellt wurde. Zum Vergleich: Eine weitere frühe ewige Kalendertaschenuhr, die berühmte Nr. 92, die für den Duc De Preslin geschaffen wurde, wurde für 4.800 Franken verkauft. Antoine-Louis zog sich [[1833/de|1833]] von der Uhrmacherkunst zurück und wurde von seinem Sohn [[Breguet, Louis-Clément/nl|Louis Clément François Breguet]] abgelöst.
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Obwohl sie verheiratet war, zog Maries Charme und Schönheit eine Reihe von Bewunderern an, darunter den schwedischen Grafen Hans Axel von Fersen ''(1755-1810)''. Ihr Bewunderer stand vor einem Dilemma. Wie beeindrucken Sie eine Frau, die bereits alles in Aussehen, Reichtum und Macht hat? Die Antwort des Grafen bestand darin, den Uhrmacher '''[[Breguet, Abraham-Louis/de|Abraham-Louis Breguet]]''' zu beauftragen, eine Uhr herzustellen, die nach seinen eigenen Worten "... so spektakulär wie möglich" sein sollte. Breguet, damals bereits Hoflieferant, hatte Carte blanche, ohne jegliche zeitliche oder finanzielle Begrenzung. Leider sollte die Königin ihre Uhr Nr.160, genannt “Marie-Antoinette”, nie sehen, wurde sie doch erst [[1827/de|1827]] fertiggestellt, 34 Jahre nach ihrem Tod, 4 Jahre nach dem Ableben von A.-L. Breguet und 44 Jahre nach der Bestellung. Während der Zeit von Breguets Exil in der Schweiz wurden die Arbeiten für etwa sieben Jahre (1789–1795) eingestellt.  Einen großen Teil der Anfertigung dieser Uhr war [[Weber, Michael/de|Michael Weber's]] Arbeit. Die Bücher vom Breguet's Werkstätt erzählen, dass Weber ab [[1812/de|1812]] die nächste drei Jahre 725 Stunden an diese Uhr gearbeitet hatt und man ihm dafür 7.250 Franken zahlte.  Verantwortlich für die Finale Fertigstellung in [[1827/de|1827]] war [[Breguet, Antoine-Louis/nl|Antoine-Louis Breguet]]. Die Produktionskosten waren laut den archiven der Firma  17,070 Francs, viel mehr als jede andere Breguet-Uhr, die zu dieser Zeit hergestellt wurde. Zum Vergleich: Eine weitere frühe ewige Kalendertaschenuhr, die berühmte Nr. 92, die für den Duc De Preslin geschaffen wurde, wurde für 4.800 Franken verkauft. Antoine-Louis zog sich [[1833/de|1833]] von der Uhrmacherkunst zurück und wurde von seinem Sohn [[Breguet, Louis-Clément/nl|Louis Clément Breguet]] abgelöst.
  
 
Die Taschenuhr Breguet Nr. 160 hatte einen Durchmesser von 63 mm und einen ewigen Kalender mit Wochentag, Datum und Monat, Zeitgleichung, Schlagwerk mit Wiederholung von Minuten, Vierteln und Stunden, unabhängigem Sekundenzeiger, Sprungstundenanzeige, Gangreserveanzeige und Thermometer. Es war ein "perpétuelle", d. H. Es verfügte über einen Automatikmechanismus, der mit einem oszillierenden Vollplatin-Schwingungsgewicht ausgestattet war. Es wurde zusätzlich mit Breguets Erfindung die [[Stoßsicherung]] "Pare-chute" versehen. Selbst nach heutigen Maßstäben war es ein astronomisch teures Stück. Die wertvollsten Materialien (einschließlich Gold, Platin, Rubine und Saphire) wurden ohne zeitliche oder kostenmäßige Begrenzung verwendet. Die Uhr ist in Gold gehüllt und hat ein ein transparentes Zifferblatt, das die komplizierte mechanik und drehung der Zahnräder im Inneren zeigt. Breguet verwendete Saphir[[Steine]] im Mechanismus, um die Reibung zu verringern.
 
Die Taschenuhr Breguet Nr. 160 hatte einen Durchmesser von 63 mm und einen ewigen Kalender mit Wochentag, Datum und Monat, Zeitgleichung, Schlagwerk mit Wiederholung von Minuten, Vierteln und Stunden, unabhängigem Sekundenzeiger, Sprungstundenanzeige, Gangreserveanzeige und Thermometer. Es war ein "perpétuelle", d. H. Es verfügte über einen Automatikmechanismus, der mit einem oszillierenden Vollplatin-Schwingungsgewicht ausgestattet war. Es wurde zusätzlich mit Breguets Erfindung die [[Stoßsicherung]] "Pare-chute" versehen. Selbst nach heutigen Maßstäben war es ein astronomisch teures Stück. Die wertvollsten Materialien (einschließlich Gold, Platin, Rubine und Saphire) wurden ohne zeitliche oder kostenmäßige Begrenzung verwendet. Die Uhr ist in Gold gehüllt und hat ein ein transparentes Zifferblatt, das die komplizierte mechanik und drehung der Zahnräder im Inneren zeigt. Breguet verwendete Saphir[[Steine]] im Mechanismus, um die Reibung zu verringern.
  
Die "Marie Antoinette" blieb im Besitz der Firma Breguet, bis sie von [[1887/de|1887]] von Louis Clément François Breguet an Sir Spencer Brunton verkauft wurde
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Die „Marie-Antoinette“ blieb im Besitz von Breguet et fils, bis sie an den Marquis de la Groye verkauft wurde, der sie [[1838/de|1838]] zur Reparatur zurückbrachte, aber nach der Reparatur nich mehr zurrück kam.  Von die „Marie-Antoinette“ wird ebenfalls gesagt auf der Weltausstellung von [[1855/de|1855]] ausgestellt zu sein. Die "Marie Antoinette" blieb  bis [[1887/de|1887]] im Besitz der Familie bis sie von 
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Eugénie Caroline Lassieur (1815-1889) die Witwe von Louis Clément Breguet an Sir Spencer Brunton verkauft wurde für £600. Nach dem Tod von Sir Spencer Brunton im Jahr [[1901/de|1901]] wurde die Uhr von Murray Marks (1840-1918) gekauft, einem bekannten niederländischen Kunsthändler und Sammler, der sie [[1904/de|1904\]] an Louis Albert Desoutter (1858-1930) verkaufte. Desoutter war eine Englischer Uhrmacher französischen Ursprungs und ein bekannt Breguet Uhrenexperte.

Version vom 30. Dezember 2020, 13:50 Uhr

Breguet Taschenuhr No. 160 "Marie Antoinette. Die Mona Lisa der Uhrenwelt. Der Heilige Gral der Uhrmacherei.


Zu ihren Lebzeiten legte die Königin von Frankreich, Marie Antoinette, Wert darauf, sich mit Luxus zu umgeben. Ihr Schloss in Versailles wurde aufgrund seines enormen Reichtums sowohl landesweit bewundert als auch verurteilt. Ihre mangelnde Sorge um ihre leidenden Menschen und ihre verschwenderischen Ausgaben lösten so viel Ärger aus, dass 1793 sowohl Marie als auch ihr Ehemann König Louis von einer Guillotine hingerichtet wurden.

Obwohl sie verheiratet war, zog Maries Charme und Schönheit eine Reihe von Bewunderern an, darunter den schwedischen Grafen Hans Axel von Fersen (1755-1810). Ihr Bewunderer stand vor einem Dilemma. Wie beeindrucken Sie eine Frau, die bereits alles in Aussehen, Reichtum und Macht hat? Die Antwort des Grafen bestand darin, den Uhrmacher Abraham-Louis Breguet zu beauftragen, eine Uhr herzustellen, die nach seinen eigenen Worten "... so spektakulär wie möglich" sein sollte. Breguet, damals bereits Hoflieferant, hatte Carte blanche, ohne jegliche zeitliche oder finanzielle Begrenzung. Leider sollte die Königin ihre Uhr Nr.160, genannt “Marie-Antoinette”, nie sehen, wurde sie doch erst 1827 fertiggestellt, 34 Jahre nach ihrem Tod, 4 Jahre nach dem Ableben von A.-L. Breguet und 44 Jahre nach der Bestellung. Während der Zeit von Breguets Exil in der Schweiz wurden die Arbeiten für etwa sieben Jahre (1789–1795) eingestellt. Einen großen Teil der Anfertigung dieser Uhr war Michael Weber's Arbeit. Die Bücher vom Breguet's Werkstätt erzählen, dass Weber ab 1812 die nächste drei Jahre 725 Stunden an diese Uhr gearbeitet hatt und man ihm dafür 7.250 Franken zahlte. Verantwortlich für die Finale Fertigstellung in 1827 war Antoine-Louis Breguet. Die Produktionskosten waren laut den archiven der Firma 17,070 Francs, viel mehr als jede andere Breguet-Uhr, die zu dieser Zeit hergestellt wurde. Zum Vergleich: Eine weitere frühe ewige Kalendertaschenuhr, die berühmte Nr. 92, die für den Duc De Preslin geschaffen wurde, wurde für 4.800 Franken verkauft. Antoine-Louis zog sich 1833 von der Uhrmacherkunst zurück und wurde von seinem Sohn Louis Clément Breguet abgelöst.

Die Taschenuhr Breguet Nr. 160 hatte einen Durchmesser von 63 mm und einen ewigen Kalender mit Wochentag, Datum und Monat, Zeitgleichung, Schlagwerk mit Wiederholung von Minuten, Vierteln und Stunden, unabhängigem Sekundenzeiger, Sprungstundenanzeige, Gangreserveanzeige und Thermometer. Es war ein "perpétuelle", d. H. Es verfügte über einen Automatikmechanismus, der mit einem oszillierenden Vollplatin-Schwingungsgewicht ausgestattet war. Es wurde zusätzlich mit Breguets Erfindung die Stoßsicherung "Pare-chute" versehen. Selbst nach heutigen Maßstäben war es ein astronomisch teures Stück. Die wertvollsten Materialien (einschließlich Gold, Platin, Rubine und Saphire) wurden ohne zeitliche oder kostenmäßige Begrenzung verwendet. Die Uhr ist in Gold gehüllt und hat ein ein transparentes Zifferblatt, das die komplizierte mechanik und drehung der Zahnräder im Inneren zeigt. Breguet verwendete SaphirSteine im Mechanismus, um die Reibung zu verringern.

Die „Marie-Antoinette“ blieb im Besitz von Breguet et fils, bis sie an den Marquis de la Groye verkauft wurde, der sie 1838 zur Reparatur zurückbrachte, aber nach der Reparatur nich mehr zurrück kam. Von die „Marie-Antoinette“ wird ebenfalls gesagt auf der Weltausstellung von 1855 ausgestellt zu sein. Die "Marie Antoinette" blieb bis 1887 im Besitz der Familie bis sie von Eugénie Caroline Lassieur (1815-1889) die Witwe von Louis Clément Breguet an Sir Spencer Brunton verkauft wurde für £600. Nach dem Tod von Sir Spencer Brunton im Jahr 1901 wurde die Uhr von Murray Marks (1840-1918) gekauft, einem bekannten niederländischen Kunsthändler und Sammler, der sie 1904\ an Louis Albert Desoutter (1858-1930) verkaufte. Desoutter war eine Englischer Uhrmacher französischen Ursprungs und ein bekannt Breguet Uhrenexperte.