Cortébert Watch Co.

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(siehe auch Juillard)

Cortébert Watch Co.

Cortébert Watch Co.
Firmenlogo
Fabrik der Cortébert Watch Co. in Cortébert
Cortébert Digitaluhr um 1890
Cortébert "digitaler" armbanduhr
CWC-Cortebert Watch Co.
Chronograph der britischen Streitkräfte
Ehemaliges Industriegebäude der Cortébert Watch SA, eingeweiht 1865, erweitert 1873 und 1948, Omega Nr. 5. Nach Produktionseinstellung 1984 in ein Wohngemeinschaft umgewandelt. Foto 2018
Usine Cortébert

Schweizer Uhrenfirma

1790 gründete Adam-Louis Juillard (1758-1831) in Sonvilier eine Firma zur Herstellung von Rohwerken und Uhrenteile, eine richtige Uhrenfirma für Uhrwerke wurde daraus erst viel später in 1803. Adam-Louis Juillard war der Vater von Lucien Juillard (1803-1868). 1864 bis 1866 wurde die Fabrik vom Enkel des Gründers, Albert Juillard (1828-1909), nach Cortébert verlegt, Ecke Grand Rue - Les Chéseaux 1 .

Ab 1865 war der Name dieser Manufaktur Raiguel, Juillard et Cie. Zunehmend wurden nun komplette Uhren gefertigt, die Kaliber nahmen an Zahl zu und die Firma wurde bekannt dafür, gute Uhren zu niedrigen Preisen herzustellen. Mit dem Umzug nach Cortébert im Jahre 1876 benannte sich die Firma nach ihrem Standort „Cortébert Watch Co.“. Ab ca. 1890 wurden komplette Taschenuhren, später auch Armbanduhren hergestellt. Von 1878 bis 1926 gewann man Preise auf Ausstellungen in Paris, Melbourne, Genf, Mailand, Stockholm und Barcelona und vom letzteren Datum an gab es Auszeichnungen von den Observatorien in Neuchatel, Kew-Teddington und Genf. Im späten 19. Jahrhundert erhielt Cortébert die Lizenz für das von Josef Pallweber entwickelte Sprungziffernuhr. Dasselbe Uhrwerk wurde in einigen IWC-Modellen verwendet.

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs wurde dem Malteserkreuz, dem Markenzeichen der Firma, mit Rücksicht auf die belieferten moslemischen Länder ein weiterer Strahl zugefügt, es damit entschärft und zum heute weltbekannten Symbol der Firma gemacht. In den frühen 1920er Jahren wurde die Sprungziffernuhr zu einer Armbanduhr weiterentwickelt. Da sie die Zeit mit Ziffern statt rotierenden Zeigern anzeigte, war sie die erste digitale Armbanduhr. Das war auch die Zeit, in der Cortébert begann, Polen für sein neues Eisenbahnnetz mit Eisenbahneruhren zu versorgen. Cortébert wurde also für seine Eisenbahnuhren bekannt und das Unternehmen belieferte neben Polen sowohl das türkische als auch das italienische Eisenbahnsystem sowie zahlreiche Straßenbahnsysteme in ganz Europa. 1927 wurde die Firma der Ébauches SA angegliedert. Wieder zwei Jahrzehnte später wurden Beobachtungsuhren an die deutsche Kriegsmarine geliefert, teilweise mit Leuchtzifferblättern für den Gebrauch in U-Booten. Auf Wunsch Mussolinis begann Cortébert auch in 1927 mit dem Vertrieb seiner Uhren in Italien unter dem Markennamen Perseo, da das faschistische Italien ausländische Markennamen ablehnte. Unter diesem Namen wurden die Uhren auch von der italienischen Eisenbahn eingesetzt. Bis 1944 verfügte Cortébert über eine Produktpalette mit 20 verschiedenen Kalibern. Die firma belieferte auch Rolex und Panerai mit werke. Cortebert war ja bekannt dafür, in dieser Zeit wirklich Masse produziert zu haben, Kaliber 618. Die russische Uhrenfabrik Molnija produzierte eine Reihe von Kalibern, die dem 16-Linien-Kaliber 620 von Cortébert sehr ähnlich waren. Perseo wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin von der italienischen Eisenbahn eingesetzt und erfreute sich in Italien großer Beliebtheit. Perseo setzt seine Zusammenarbeit mit der italienischen Eisenbahn fort. Anfang der 1970er Jahre litt Cortébert stark unter der Quarzrevolution, die die weltweite Uhrenindustrie erfasste. Die italienischen Vertreter von Cortébert kauften den Markennamen Perseo von Cortébert und führen das Unternehmen bis heute als unabhängiges Unternehmen weiter. In 1973 übernahm Omega die Cortébert-Fabrik in der Stadt Cortébert und benannte sie in Omega Nr. 5 um . Cortébert wurde Anfang der 1970er Jahre geschlossen und die Produktion eingestellt. Die Marke Cortébert wurde jedoch noch einige Jahre weitergeführt, mit dem Standort in Biel am Oberen Quai. Die Uhrwerke kamen von Ébauches SA. Die Kollektion umfasste auch eine große Auswahl an Taschenuhren, die mit dem bekannten Unitas-Kaliber ausgestattet waren. Der Vertreter in den Niederlanden war die niederländische Firma Daniëls, Alleinvertriebshändler der niederländischen Zentra in Rotterdam. Schließlich wurde auch dieses Büro in Biel Anfang der 1990er Jahre geschlossen. Omega schloss die Fabrik in Cortébert 1984. Das Gebäude wurde nicht abgerissen, da es unter Denkmalschutz stand. Es wurde in Wohnungen umgewandelt, und im Vordergebäude befand sich einige Jahre lang das Café O'Mega.

Marken und Modellnamen

CORTEBERT - JUILLARD & CIE SA; FABRIQUE D'EBAUCHES (DE) CORTEBERT, CORTEBERT WATCH CO - MANUFACTURE D'HORLOGERIE; CORTEBERT CORTEBERT WATCH MANFG. CO; CORTEBERT - JUILLARD: JUILLARD & CIE SA - VICTORIA WATCH CO; THE VALLON WATCH CO; RAIGUEL, JUILLARD & CO - JUILLARD FRERES (1891) - CORTEBERT WATCH.
Cortébert - St. Imier - La Chaux de Fonds - Bienne.
. ACMAS - AIRGUIDE - ARARAT - BALCO - BIBLOS - CHERIE - CHRONOMETRE - CHRONOS - A. - CORT - CORTEBERT - CORTEBERT ENVOY - CORTEBERT-SURERIEUR- CORTEDATE - CORTEKLON - CORTEROTOR - CWC - ELVIR - ENVOY - F. - E. - ROSKOPF - HUNTERMATIC - JUPITER - MAAR - MAARAUTOMATIC - MALTON - MOONFLIGT - PALATIN - PERSEO - REBUS - RUBAN - BLEU - SPIROFIX - T.C.D - DEMI-RYOLU - TELLUS - TREASURY - VICTORIA.

Neuanfang

Heutzutage ist die Marke wie viele dieser nicht mehr existierenden Hersteller wieder aktiv, aber leider ist die Adresse dieses Unternehmens nicht sofort ersichtlich. Darüber hinaus sind die Uhren mit japanischen mechanischen und Quarzwerken ausgestattet.

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle Cortébert Watch Co.

Uhrwerke Cortébert Watch Co.

Archiv Cortébert Watch Co.

Literatur

Externe Links