Die LANGE 31: Der lange Weg zur perfekten Form: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:LANGE 31 PG 130 032 FS.JPG|thumb|Die neue LANGE 31 im Rotgoldgehäuse]]
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[[Bild:LANGE 31 PG 130 032 RS.JPG|thumb|Das 31-Tage-Werk der LANGE 31]]
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Glashütte, August 2009
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''Mit einer Gangreserve von einem Monat und konstantem Antrieb über die gesamte Laufzeit sorgte die [[LANGE 31]] bei ihrer Vorstellung vor zwei Jahren für Aufsehen. Zur Markteinführung erscheint nun eine zweite Variante im ausdrucksstarken [[Rotgold]]gehäuse. Grund genug, der Frage nachzugehen, wie das Design einer Lange-Uhr entsteht.''
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[[Bild:Martin Schetter Designer Lange Uhren GmbH.jpg|thumb|left|Designer Martin Schetter kontrolliert Zifferblätter für die Präsentation]]
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Mit der LANGE 31 ist es der [[Lange Uhren GmbH|sächsischen Uhrenmanufaktur]] erstmals gelungen, eine mechanische Armbanduhr zu realisieren, die nicht nur mit der gewaltigen [[Gangreserve]] von einem ganzen Kalendermonat aufwartet, sondern darüber hinaus über die gesamte Laufzeit hinweg gangstabil bleibt. Zwei übereinander angeordnete [[Federhäuser]] mit zwei jeweils 185 Zentimeter langen Aufzugsfedern speichern die nötige Energiemenge. Ein [[Nachspannwerk]] zwischen [[Doppelfederhaus]] und [[Hemmung]] sorgt dafür, dass unabhängig vom Spannungszustand der Federn in Zehn-Sekunden-Intervallen eine immer identische Energiemenge an die [[Unruh]] weitergegeben wird.
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Ein solches Hightech-Kraftpaket braucht Platz: Das Werk hat einen Durchmesser von 37,3 Millimetern bei einer Bauhöhe von 9,6 Millimetern – eine nicht alltägliche Herausforderung für Lange-Chefdesigner [[Schetter, Martin|Martin Schetter]]. Mit seinem Team gestaltet der gebürtige Schweizer seit fast zehn Jahren das, was die Menschen als Erstes von einer Lange-Uhr sehen. Sein Ziel war es, für das imposante Gehäuse und das großflächige [[Zifferblatt]] der LANGE 31 eine stimmige Formensprache zu entwickeln.
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Vom ersten Bleistiftstrich bis zur endgültigen Abnahme dauerte allein die Gestaltung des Zifferblatts zwei Jahre. Das klingt lange, doch es gehört zum Selbstverständnis der Designer, die eigenen Entwürfe immer wieder zu hinterfragen. Schließlich soll eine Lange-Uhr zeitlos sein. Sie muss auch in 30 oder 50 Jahren noch absolut stimmig aussehen, und sie darf ihr wahres Alter nicht verraten. Doch wie kann es gelingen, einen Entwurf von den Einflüssen des Zeitgeistes zu befreien? Schetters Antwort ist verblüffend einfach: „Wir können den Dingen Zeit geben. Denn es ist allein die Zeit, die darüber entscheidet, ob etwas zeitlos ist.“
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[[Bild:Lange Uhren GmbH Designteam.jpg|thumb|left|Jede Menge Zifferblattvarianten werden im Designteam diskutiert]]
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Bei der LANGE 31 war schon der erste Entwurf sehr dicht an der heutigen Zifferblattgestaltung. Das Design hat sich in fast zwei Jahren nur minimal verändert. Doch es wurden in dieser Zeit mehr als 70 Varianten entworfen, die sich manchmal nur in kaum wahrnehmbaren Details, wie einem um den Bruchteil eines Millimeters längeren oder kürzeren Stundenindex, unterschieden haben. Sie waren unerlässlich, um das Design zu verfeinern. Denn sie haben den Designern gezeigt, welche Details nicht stark genug waren, um die Zeit zu überdauern. Für Martin Schetter sind Alternativen daher die einzige Möglichkeit, sich einem zeitlosen Design zu nähern: „Es ist der Wettbewerb der Ideen, der aus dem Guten das Bessere filtert.“
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Und dann gibt es noch eine weitere – vielleicht die wichtigste – Anforderung an die Designer: Die Gestaltung muss „typisch Lange“ sein. Was das ist? Mit Wertbegriffen wie Leidenschaft, Klarheit, Perfektion und dem fortwährenden Streben nach Verbesserung kann man versuchen sich ihm zu nähern. Doch es bleibt das nur schwer in Worte zu fassende Gefühl für das, was „Lange-like“ ist. Die Menschen bei Lange tragen es in sich.
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Aus diesem Gefühl haben sich im Laufe der Zeit gestalterische Grundsätze entwickelt, die jede Uhr auf unverwechselbare Weise zu einer Lange-Uhr machen. Doch die Prinzipien sind keine Zwangsjacke. Sie lassen den Designern Raum, in verschiedene Richtungen zu denken und die Form weiterzuentwickeln. Denn jedes neue Design muss auch eine echte Innovation beinhalten. Und andererseits muss das Gewesene darin erkennbar bleiben. Zu den Merkmalen, die man schon vor 15 Jahren an der mittlerweile zur Designikone gewordenen LANGE 1 entdecken konnte, zählen bei der LANGE 31 die kraftvolle Gehäuseform, das dezentral angeordnete Lange-Großdatum, die eleganten Lanzettzeiger und die Gangreserveanzeige.[[Bild:Technische Zeichnung Zifferblatt Lange 31.jpg|thumb|Das endgültige Zifferblatt der LANGE 31 mit all seinen Maßen]] Gerade sie bot Anlass zur Neuinterpretation. Denn bei einem 31-Tage-Werk kommt ihr eine zentrale Rolle zu, die sie auf dem großen, massiv silbernen Zifferblatt voll ausspielen kann: fast die gesamte rechte Hälfte nimmt die Anzeige für sich in Anspruch. So wird sie zum prägnanten Erkennungszeichen einer uhrentechnischen Revolution. Dem Lange-Großdatum auf der linken Seite obliegt es, das optische Gleichgewicht wiederherzustellen.
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Ein unschätzbarer Vorteil für die Lange-Designer ist die nur in einer Manufaktur mögliche intensive Zusammenarbeit von Konstruktion und Gestaltung. Die Lösung technischer Aufgaben und die Suche nach der perfekten Form gehen Hand in Hand. Anders als bei Marken, die Rohwerke zukaufen, und deren Designer dann die Zifferblätter nach den Vorgaben des Lieferanten gestalten müssen, leistet man sich bei Lange den Luxus, durchaus auch einmal den umgekehrten Weg zu gehen: Die Designer fertigen einen Entwurf und die Konstrukteure setzen ihn in Technik um. Nur mit dieser Arbeitsweise lässt sich so etwas wie der ausbalancierte Zifferblattentwurf der LANGE 31 erreichen. „Form follows function“ – das gestalterische Ideal der Moderne beachtet man natürlich auch bei Lange. Doch zum Diktat, das die Entstehung guten Designs beeinträchtigen könnte, wird dieses Gebot nie.
  
Glashütte, August 2009
 
  
Mit einer Gangreserve von einem Monat und konstantem Antrieb über die gesamte Laufzeit sorgte die LANGE 31 bei ihrer Vorstellung vor zwei Jahrenfür Aufsehen. Zur Markteinführung erscheint nun eine zweite Variante im ausdrucksstarken Rotgoldgehäuse. Grund genug, der Frage nachzugehen, wie das Design einer Lange-Uhr entsteht.
 
  
Mit der LANGE 31 ist es der sächsischen Uhrenmanufaktur
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[[Kategorie:Nachrichten 2009 Lange Uhren GmbH]]
erstmals gelungen, eine mechanische
 
Armbanduhr zu realisieren, die nicht nur mit der
 
gewaltigen Gangreserve von einem ganzen
 
Kalendermonat aufwartet, sondern darüber hinaus
 
über die gesamte Laufzeit hinweg gangstabil bleibt.
 
Zwei übereinander angeordnete Federhäuser mit
 
zwei jeweils 185 Zentimeter langen Aufzugsfedern
 
speichern die nötige Energiemenge. Ein
 
Nachspannwerk zwischen Doppelfederhaus und Hemmung sorgt dafür, dass unabhängig
 
vom Spannungszustand der Federn in Zehn-Sekunden-Intervallen eine immer
 
identische Energiemenge an die Unruh weitergegeben wird.
 
Ein solches Hightech-Kraftpaket
 
braucht Platz: Das Werk
 
hat einen Durchmesser von
 
37,3 Millimetern bei einer Bauhöhe
 
von 9,6 Millimetern – eine
 
nicht alltägliche Herausforderung
 
für Lange-Chefdesigner
 
Martin Schetter. Mit seinem
 
Team gestaltet der gebürtige
 
Schweizer seit fast zehn Jahren
 
das, was die Menschen als
 
Erstes von einer Lange-Uhr
 
sehen. Sein Ziel war es, für
 
das imposante Gehäuse und das großflächige Zifferblatt der LANGE 31 eine stimmige
 
Formensprache zu entwickeln.
 
Designer Martin Schetter kontrolliert Zifferblätter für die Präsentation
 
Die neue LANGE 31 im Rotgoldgehäuse
 
Die LANGE 31: Der lange Weg zur perfekten Form, Seite 2
 
Vom ersten Bleistiftstrich bis zur endgültigen Abnahme dauerte allein die Gestaltung
 
des Zifferblatts zwei Jahre. Das klingt lange, doch es gehört zum Selbstverständnis der
 
Designer, die eigenen Entwürfe immer wieder zu hinterfragen. Schließlich soll eine
 
Lange-Uhr zeitlos sein. Sie muss auch in 30 oder 50 Jahren noch absolut stimmig
 
aussehen, und sie darf ihr wahres Alter nicht verraten. Doch wie kann es gelingen,
 
einen Entwurf von den Einflüssen des Zeitgeistes zu befreien? Schetters Antwort ist
 
verblüffend einfach: „Wir können den Dingen Zeit geben. Denn es ist allein die Zeit, die
 
darüber entscheidet, ob etwas zeitlos ist.“
 
Bei der LANGE 31 war schon
 
der erste Entwurf sehr dicht an
 
der heutigen Zifferblattgestaltung.
 
Das Design hat sich in
 
fast zwei Jahren nur minimal
 
verändert. Doch es wurden in
 
dieser Zeit mehr als 70 Varianten
 
entworfen, die sich manchmal
 
nur in kaum wahrnehmbaren
 
Details, wie einem um den
 
Bruchteil eines Millimeters längeren
 
oder kürzeren Stundenindex,
 
unterschieden haben.
 
Sie waren unerlässlich, um das
 
Design zu verfeinern. Denn sie haben den Designern gezeigt, welche Details nicht
 
stark genug waren, um die Zeit zu überdauern. Für Martin Schetter sind Alternativen
 
daher die einzige Möglichkeit, sich einem zeitlosen Design zu nähern: „Es ist der Wettbewerb
 
der Ideen, der aus dem Guten das Bessere filtert.“
 
Und dann gibt es noch eine weitere – vielleicht die wichtigste – Anforderung an die
 
Designer: Die Gestaltung muss „typisch Lange“ sein. Was das ist? Mit Wertbegriffen
 
wie Leidenschaft, Klarheit, Perfektion und dem fortwährenden Streben nach Verbesserung
 
kann man versuchen sich ihm zu nähern. Doch es bleibt das nur schwer in
 
Worte zu fassende Gefühl für das, was „Lange-like“ ist. Die Menschen bei Lange
 
tragen es in sich.
 
Aus diesem Gefühl haben sich im Laufe der Zeit gestalterische Grundsätze entwickelt,
 
die jede Uhr auf unverwechselbare Weise zu einer Lange-Uhr machen. Doch die Prinzipien
 
sind keine Zwangsjacke. Sie lassen den Designern Raum, in verschiedene
 
Richtungen zu denken und die Form weiterzuentwickeln. Denn jedes neue Design
 
muss auch eine echte Innovation beinhalten. Und andererseits muss das Gewesene
 
darin erkennbar bleiben. Zu den Merkmalen, die man schon vor 15 Jahren an der mitt-
 
Jede Menge Zifferblattvarianten werden im Designteam diskutiert
 
Die LANGE 31: Der lange Weg zur perfekten Form, Seite 3
 
lerweile zur Designikone gewordenen LANGE 1 entdecken konnte, zählen bei der
 
LANGE 31 die kraftvolle Gehäuseform, das dezentral angeordnete Lange-Großdatum,
 
die eleganten Lanzettzeiger und die Gangreserveanzeige. Gerade sie bot Anlass zur
 
Neuinterpretation. Denn bei einem 31-Tage-Werk kommt ihr eine zentrale Rolle zu, die
 
sie auf dem großen, massiv silbernen Zifferblatt voll ausspielen kann: fast die gesamte
 
rechte Hälfte nimmt die Anzeige für sich in Anspruch. So wird sie zum prägnanten
 
Erkennungszeichen einer uhrentechnischen Revolution. Dem Lange-Großdatum auf
 
der linken Seite obliegt es, das optische Gleichgewicht wiederherzustellen.
 
Ein unschätzbarer Vorteil für
 
die Lange-Designer ist die
 
nur in einer Manufaktur mögliche
 
intensive Zusammenarbeit
 
von Konstruktion und Gestaltung.
 
Die Lösung technischer
 
Aufgaben und die Suche
 
nach der perfekten Form
 
gehen Hand in Hand. Anders
 
als bei Marken, die Rohwerke
 
zukaufen, und deren Designer
 
dann die Zifferblätter
 
nach den Vorgaben des Lieferanten
 
gestalten müssen,
 
leistet man sich bei Lange den Luxus, durchaus auch einmal den umgekehrten Weg zu
 
gehen: Die Designer fertigen einen Entwurf und die Konstrukteure setzen ihn in Technik
 
um. Nur mit dieser Arbeitsweise lässt sich so etwas wie der ausbalancierte Zifferblattentwurf
 
der LANGE 31 erreichen. „Form follows function“ – das gestalterische
 
Ideal der Moderne beachtet man natürlich auch bei Lange. Doch zum Diktat, das die
 
Entstehung guten Designs beeinträchtigen könnte, wird dieses Gebot nie.
 
  
[[Kategorie:Nachrichten 2009]]
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[[de:Die LANGE 31: Der lange Weg zur perfekten Form]]
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[[en:The LANGE 31: The Long Path to Perfect Form]]

Aktuelle Version vom 11. Juni 2015, 02:50 Uhr

Die LANGE 31: Der lange Weg zur perfekten Form

Die neue LANGE 31 im Rotgoldgehäuse
Das 31-Tage-Werk der LANGE 31

Glashütte, August 2009

Mit einer Gangreserve von einem Monat und konstantem Antrieb über die gesamte Laufzeit sorgte die LANGE 31 bei ihrer Vorstellung vor zwei Jahren für Aufsehen. Zur Markteinführung erscheint nun eine zweite Variante im ausdrucksstarken Rotgoldgehäuse. Grund genug, der Frage nachzugehen, wie das Design einer Lange-Uhr entsteht.

Designer Martin Schetter kontrolliert Zifferblätter für die Präsentation

Mit der LANGE 31 ist es der sächsischen Uhrenmanufaktur erstmals gelungen, eine mechanische Armbanduhr zu realisieren, die nicht nur mit der gewaltigen Gangreserve von einem ganzen Kalendermonat aufwartet, sondern darüber hinaus über die gesamte Laufzeit hinweg gangstabil bleibt. Zwei übereinander angeordnete Federhäuser mit zwei jeweils 185 Zentimeter langen Aufzugsfedern speichern die nötige Energiemenge. Ein Nachspannwerk zwischen Doppelfederhaus und Hemmung sorgt dafür, dass unabhängig vom Spannungszustand der Federn in Zehn-Sekunden-Intervallen eine immer identische Energiemenge an die Unruh weitergegeben wird.

Ein solches Hightech-Kraftpaket braucht Platz: Das Werk hat einen Durchmesser von 37,3 Millimetern bei einer Bauhöhe von 9,6 Millimetern – eine nicht alltägliche Herausforderung für Lange-Chefdesigner Martin Schetter. Mit seinem Team gestaltet der gebürtige Schweizer seit fast zehn Jahren das, was die Menschen als Erstes von einer Lange-Uhr sehen. Sein Ziel war es, für das imposante Gehäuse und das großflächige Zifferblatt der LANGE 31 eine stimmige Formensprache zu entwickeln.

Vom ersten Bleistiftstrich bis zur endgültigen Abnahme dauerte allein die Gestaltung des Zifferblatts zwei Jahre. Das klingt lange, doch es gehört zum Selbstverständnis der Designer, die eigenen Entwürfe immer wieder zu hinterfragen. Schließlich soll eine Lange-Uhr zeitlos sein. Sie muss auch in 30 oder 50 Jahren noch absolut stimmig aussehen, und sie darf ihr wahres Alter nicht verraten. Doch wie kann es gelingen, einen Entwurf von den Einflüssen des Zeitgeistes zu befreien? Schetters Antwort ist verblüffend einfach: „Wir können den Dingen Zeit geben. Denn es ist allein die Zeit, die darüber entscheidet, ob etwas zeitlos ist.“

Jede Menge Zifferblattvarianten werden im Designteam diskutiert

Bei der LANGE 31 war schon der erste Entwurf sehr dicht an der heutigen Zifferblattgestaltung. Das Design hat sich in fast zwei Jahren nur minimal verändert. Doch es wurden in dieser Zeit mehr als 70 Varianten entworfen, die sich manchmal nur in kaum wahrnehmbaren Details, wie einem um den Bruchteil eines Millimeters längeren oder kürzeren Stundenindex, unterschieden haben. Sie waren unerlässlich, um das Design zu verfeinern. Denn sie haben den Designern gezeigt, welche Details nicht stark genug waren, um die Zeit zu überdauern. Für Martin Schetter sind Alternativen daher die einzige Möglichkeit, sich einem zeitlosen Design zu nähern: „Es ist der Wettbewerb der Ideen, der aus dem Guten das Bessere filtert.“

Und dann gibt es noch eine weitere – vielleicht die wichtigste – Anforderung an die Designer: Die Gestaltung muss „typisch Lange“ sein. Was das ist? Mit Wertbegriffen wie Leidenschaft, Klarheit, Perfektion und dem fortwährenden Streben nach Verbesserung kann man versuchen sich ihm zu nähern. Doch es bleibt das nur schwer in Worte zu fassende Gefühl für das, was „Lange-like“ ist. Die Menschen bei Lange tragen es in sich.

Aus diesem Gefühl haben sich im Laufe der Zeit gestalterische Grundsätze entwickelt, die jede Uhr auf unverwechselbare Weise zu einer Lange-Uhr machen. Doch die Prinzipien sind keine Zwangsjacke. Sie lassen den Designern Raum, in verschiedene Richtungen zu denken und die Form weiterzuentwickeln. Denn jedes neue Design muss auch eine echte Innovation beinhalten. Und andererseits muss das Gewesene darin erkennbar bleiben. Zu den Merkmalen, die man schon vor 15 Jahren an der mittlerweile zur Designikone gewordenen LANGE 1 entdecken konnte, zählen bei der LANGE 31 die kraftvolle Gehäuseform, das dezentral angeordnete Lange-Großdatum, die eleganten Lanzettzeiger und die Gangreserveanzeige.

Das endgültige Zifferblatt der LANGE 31 mit all seinen Maßen

Gerade sie bot Anlass zur Neuinterpretation. Denn bei einem 31-Tage-Werk kommt ihr eine zentrale Rolle zu, die sie auf dem großen, massiv silbernen Zifferblatt voll ausspielen kann: fast die gesamte rechte Hälfte nimmt die Anzeige für sich in Anspruch. So wird sie zum prägnanten Erkennungszeichen einer uhrentechnischen Revolution. Dem Lange-Großdatum auf der linken Seite obliegt es, das optische Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ein unschätzbarer Vorteil für die Lange-Designer ist die nur in einer Manufaktur mögliche intensive Zusammenarbeit von Konstruktion und Gestaltung. Die Lösung technischer Aufgaben und die Suche nach der perfekten Form gehen Hand in Hand. Anders als bei Marken, die Rohwerke zukaufen, und deren Designer dann die Zifferblätter nach den Vorgaben des Lieferanten gestalten müssen, leistet man sich bei Lange den Luxus, durchaus auch einmal den umgekehrten Weg zu gehen: Die Designer fertigen einen Entwurf und die Konstrukteure setzen ihn in Technik um. Nur mit dieser Arbeitsweise lässt sich so etwas wie der ausbalancierte Zifferblattentwurf der LANGE 31 erreichen. „Form follows function“ – das gestalterische Ideal der Moderne beachtet man natürlich auch bei Lange. Doch zum Diktat, das die Entstehung guten Designs beeinträchtigen könnte, wird dieses Gebot nie.