Martens, Heinrich

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Niederländische Uhrmacher un Juwelier deutscher Herkunft

De Revue Der Sporten, Montag, den 31. Oktober 1927, Anzeige Horlogerie Alpina H. Martens
Zylinder-Taschenuhr um 1880 im von Etui H. Martens Rokin 18 Amsterdam
© Tieman Juweliers, Enschede
Antike Savonette Zylinder-Taschenuhr, Gehäuse 14 kt Gold, um 1880,
© Tieman Juweliers, Enschede

Heinrich Martens wurde am 6. August 1838 in Xanten, Kreis Wesel geboren, damals war es noch Preußen. Er war der Sohn von Theodoor Martens und Anna Catharina Verweijen. Heinrich zog nach Amsterdam und heiratete dort Frederika Christina Johanna Löning (1847-1931) am 7. November 1867. Sie war die Tochter von Franz Wilhelm Löning, Gründer des Unternehmens F.W. Löning am Damrak in Amsterdam. Ihre Schwester Elisabeth Francisca Antonia Löning heiratete den Uhrmacher Johann Julius August Wellen. Die andere Schwester Maria Mathilde „Berthe“ Löning heiratete Franz Werner Eckmann, der Nachfolger in Lönings Firma wurde. Schwager Johann Julius August Wellen wurde in Rheinberg geboren etwa 18 Km von Xanten entfernt ! Aus die Ehe von Heinrich mit Frederika wurden sechs Söhne und eine Tochter geboren. Der Sohn Theodor Wilhelm Heinrich Martens wurde Uhrmacher. Heinrich Martens gründete um 1865 ein Uhrengeschäft am Rokin 18 zu Amsterdam (diesen Ort anzeigen).

Einer der wichtigsten Kunden von Martens wurde Sophia Lopez Suasso-de Bruijn (1816-1890). Sophia Adriana de Bruijn, Tochter eines Amsterdamer Kaufmanns, heiratet am 7. April 1860 den Baron Augustus Pieter Lopez Suasso, Nachkomme einer portugiesisch-jüdischen Familie. Auf ihren vielen Reisen durch Europa kauft das Paar nicht nur Uhren und Schmuck, sondern auch Bronzestatuen, Münzen und Wertmarken, Bücher und Kleidung. Auch nach Augustus' Tod 1877 sammelt Sophia weiter. Ihr regelmäßiger Lieferant in Amsterdam ist Juwelier H. Martens auf dem Rokin. 1888 kaufte Sophia die komplette Einrichtung des Broekerhuis im Vondelpark für 25.000 Gulden. Schon vor diesem Kauf wünscht sich Sophia, dass ihr eigenes Haus am Kloveniersburgwal nach ihrem Tod als Museum erschlossen wird. Ihr Haus erweist sich jedoch als unbefriedigend, als das Museum und die Gemeinde Amsterdam, der sie ihr Eigentum vermacht, beschließen, die Sammlung in einem neu zu errichtenden Museum unterzubringen. Dies wird das Stedelijk Museum sein, das unter anderem dank ihres Vermächtnisses entstanden ist. In den Anfangsjahren hieß dieses Museum sogar Suasso-Museum, eine schöne Hommage an diesen Sammler aus dem 19. Jahrhundert. Sophia hatte ein Faible für Fantasieuhren in den fantastischsten Formen, wie Tiere, Blumen, Früchte und Musikinstrumente. Durch Drücken eines versteckten Knopfes erscheint die eigentliche Uhr.

Heinrich Martens war einer der ersten Uhrmacher in den Niederlanden, der an der Wiege der niederländischen Abteilung der Union Horlogère stand. Die Union Horlogère in den Niederlanden wurde am 1. April 1907 bei einem Treffen in Utrecht gegründet und hatte 18 Uhrmacher anwesend, zwei von einem Unternehmen und 9 registrierte Mitglieder, die leider nicht an dem Treffen teilnehmen konnten. Sie hatten beschlossen, in Anlehnung an ihre schweizerischen und deutschen Kollegen einen Verein unter dem Banner der Union Horlogère zu gründen. Auch Theodor Wilhelm Heinrich Martens war bei dieser treffen, Martens würde vorerst als Vermittler fungieren. Die Protokolle dieser Sitzung, und der folgenden Jahre, sind erhalten geblieben und gelangten in den Besitz der Firma Andriessen. Seit 2020 sind diese aber im Archiv von Alpina in Genf.

Heinrich Martens starb am 12. Dezember 1931 in Bussum, 93 Jahre alt.

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