UROFA: Unterschied zwischen den Versionen

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Einen Teil der erforderlichen Maschinen für den Neuanfang konnte durch den Zukauf der Schweizer [[Uhrenfabrik Emil Judith]], [[Biel]], erworben werden.
 
Einen Teil der erforderlichen Maschinen für den Neuanfang konnte durch den Zukauf der Schweizer [[Uhrenfabrik Emil Judith]], [[Biel]], erworben werden.
  
Bis [[1933]] war die UROFA der [[Uhr]]en-[[Rohwerk]]e-Hersteller in Deutschland. Die Produktion wurde bis [[1933]] auf monatlich 25.000 Rohwerke gesteigert. Von diesen Werken wurden lediglich 8% von der UFAG in Glashütte zu Uhren weiterverarbeitet. Der größte Teil der Produktion wurde nach [[Pforzheim]] geliefert.
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Bis [[1933]] war die [[UROFA]] der [[Uhr]]en-[[Rohwerk]]e-Hersteller in Deutschland. Die Produktion wurde bis [[1933]] auf monatlich 25.000 Rohwerke gesteigert. Von diesen Werken wurden lediglich 8% von der UFAG in Glashütte zu Uhren weiterverarbeitet. Der größte Teil der Produktion wurde nach [[Pforzheim]] geliefert.
  
[[Emil Judith]] wurde als erster technischer Leiter der UROFA eingestellt, nach seiner Entlassung [[1934]] wurde [[Robert Henzi]] Betriebsleiter der UROFA.
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[[Emil Judith]] wurde als erster technischer Leiter der [[UROFA]] eingestellt, nach seiner Entlassung [[1934]] wurde [[Robert Henzi]] Betriebsleiter der [[UROFA]].
  
 
Ab [[1934]] wurden auch die Hemmungsteile nicht mehr aus der Schweiz importiert, sondern in Glashütte produziert.
 
Ab [[1934]] wurden auch die Hemmungsteile nicht mehr aus der Schweiz importiert, sondern in Glashütte produziert.
  
Im gleichen Jahr, [[1934]], als das legendäre [[Urofa 58|Raumnutzwerk]] eingeführt wurde, wurden im neu gegründeten Lehrlingsheim die ersten Schüler untergebracht, um den erforderlichen Nachwuchs an Fachkräften selbst heranzubilden. Die Lehrlinge der UROFA durften voll am theoretischen Unterricht der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS)|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] teilnehmen.
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Im gleichen Jahr, [[1934]], als das legendäre [[Urofa 58|Raumnutzwerk]] eingeführt wurde, wurden im neu gegründeten Lehrlingsheim die ersten Schüler untergebracht, um den erforderlichen Nachwuchs an Fachkräften selbst heranzubilden. Die Lehrlinge der [[UROFA]] durften voll am theoretischen Unterricht der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS)|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] teilnehmen.
  
Ende [[1938]] wurde die UROFA und die [[UFAG]] zur Wehrfertigung eingestuft. Ab [[1939]] liefen die Vorbereitungen des von der UROFA eigens entwickelten [[Urofa 59|Fliegerchronographen]] für die Deutsche Wehrmacht an.
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Ende [[1938]] wurde die [[UROFA]] und die [[UFAG]] zur Wehrfertigung eingestuft. Ab [[1939]] liefen die Vorbereitungen des von der [[UROFA]] eigens entwickelten [[Urofa 59|Fliegerchronographen]] für die Deutsche Wehrmacht an.
  
 
Einen Tag vor dem Ende des 2. Weltkrieges verließ [[Dr. jur. Ernst Kurtz]] Glashütte mit Restbeständen der Werke des [[Urofa 59|Kalibers 59]]. In Memmelsdorf wurden diese Werke remontiert und an die US-Armee geliefert.
 
Einen Tag vor dem Ende des 2. Weltkrieges verließ [[Dr. jur. Ernst Kurtz]] Glashütte mit Restbeständen der Werke des [[Urofa 59|Kalibers 59]]. In Memmelsdorf wurden diese Werke remontiert und an die US-Armee geliefert.
  
Nach dem Zusammenbruch wurden im Juli/August 1945 die Produktionsanlagen der UROFA und der [[UFAG]] von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert und mit allen Uhrenteilen als Reparationsleistung nach Moskau verbracht und in den Kirow-Werken aufgebaut. Zurück blieben die leeren, teilweise beschädigten Werkgebäude.
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Nach dem Zusammenbruch wurden im Juli/August 1945 die Produktionsanlagen der [[UROFA]] und der [[UFAG]] von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert und mit allen Uhrenteilen als Reparationsleistung nach Moskau verbracht und in den Kirow-Werken aufgebaut. Zurück blieben die leeren, teilweise beschädigten Werkgebäude.
  
Nach der Demontage [[1945]] der UROFA und der [[UFAG]] war [[Paul Löwe]] maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt. Die erste Serie ([[Kaliber]] [[Urofa 61]]) nach dem II. Weltkrieg wurde auf der Werkplatine mit "Urofa 61 Wiederaufbau 1.Serie" signiert.
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Nach der Demontage [[1945]] der [[UROFA]] und der [[UFAG]] war [[Löwe, Paul|Paul Löwe]] maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt. Im Januar [[1946]] wurde ein Antrag auf Wiederaufnahme der Produktion gestellt. Im [[Dezember]] [[1946]]  erhielten [[UROFA]] und [[UFAG]] von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) den Auftrag die Produktion von Uhren aufzunehmen.
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Dazu wurden [[UROFA]] und [[UFAG]] zum neuen Betrieb Glashütter Produktionsgemeinschaft "Precis" zusammen gefaßt.
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Die erste Serie ([[Kaliber]] [[Urofa 61]]) nach dem II. Weltkrieg wurde auf der Werkplatine mit "Urofa 61 Wiederaufbau 1.Serie" signiert.
  
 
[[1951]] übernahmen die [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)]] diese Firma.
 
[[1951]] übernahmen die [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)]] diese Firma.

Version vom 16. August 2008, 17:19 Uhr

Das ehemalige Fabrikationsgebäude der UROFA (Uhren- und Rohwerke- Fabrik Glashütte i.SA) wurde nach 1945 von den Glashütter Uhrenbetrieben genutzt. Es befindet sich am Weg zum Ochsenkopf und steht derzeit leer. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1992.
Garantieschein von Urofa
Datei:Urofa Glashuette Garantieschein1.jpg
Garantieschein von Urofa
Seite 2

UROFA

Uhren-Rohwerke-Fabrik Glashütte AG


Die UROFA wurde Ende 1926, Anfang 1927 aus der Konkursmasse der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H gleichzeitig mit dem Schwesterunternehmen UFAG unter Federführung der Girozentrale Sachsen und unter Aufsicht von Dr. jur. Ernst Kurtz in Glashütte gegründet.

Einen Teil der erforderlichen Maschinen für den Neuanfang konnte durch den Zukauf der Schweizer Uhrenfabrik Emil Judith, Biel, erworben werden.

Bis 1933 war die UROFA der Uhren-Rohwerke-Hersteller in Deutschland. Die Produktion wurde bis 1933 auf monatlich 25.000 Rohwerke gesteigert. Von diesen Werken wurden lediglich 8% von der UFAG in Glashütte zu Uhren weiterverarbeitet. Der größte Teil der Produktion wurde nach Pforzheim geliefert.

Emil Judith wurde als erster technischer Leiter der UROFA eingestellt, nach seiner Entlassung 1934 wurde Robert Henzi Betriebsleiter der UROFA.

Ab 1934 wurden auch die Hemmungsteile nicht mehr aus der Schweiz importiert, sondern in Glashütte produziert.

Im gleichen Jahr, 1934, als das legendäre Raumnutzwerk eingeführt wurde, wurden im neu gegründeten Lehrlingsheim die ersten Schüler untergebracht, um den erforderlichen Nachwuchs an Fachkräften selbst heranzubilden. Die Lehrlinge der UROFA durften voll am theoretischen Unterricht der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte teilnehmen.

Ende 1938 wurde die UROFA und die UFAG zur Wehrfertigung eingestuft. Ab 1939 liefen die Vorbereitungen des von der UROFA eigens entwickelten Fliegerchronographen für die Deutsche Wehrmacht an.

Einen Tag vor dem Ende des 2. Weltkrieges verließ Dr. jur. Ernst Kurtz Glashütte mit Restbeständen der Werke des Kalibers 59. In Memmelsdorf wurden diese Werke remontiert und an die US-Armee geliefert.

Nach dem Zusammenbruch wurden im Juli/August 1945 die Produktionsanlagen der UROFA und der UFAG von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert und mit allen Uhrenteilen als Reparationsleistung nach Moskau verbracht und in den Kirow-Werken aufgebaut. Zurück blieben die leeren, teilweise beschädigten Werkgebäude.

Nach der Demontage 1945 der UROFA und der UFAG war Paul Löwe maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt. Im Januar 1946 wurde ein Antrag auf Wiederaufnahme der Produktion gestellt. Im Dezember 1946 erhielten UROFA und UFAG von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) den Auftrag die Produktion von Uhren aufzunehmen.

Dazu wurden UROFA und UFAG zum neuen Betrieb Glashütter Produktionsgemeinschaft "Precis" zusammen gefaßt.

Die erste Serie (Kaliber Urofa 61) nach dem II. Weltkrieg wurde auf der Werkplatine mit "Urofa 61 Wiederaufbau 1.Serie" signiert.

1951 übernahmen die VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) diese Firma.

Weiterführende Informationen

Literatur