Württembergische Hofuhrmacher: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit dem 18. Jahrhundert zeichnete der jeweilige württembergische Herrscher verdiente Uhrmacher mit dem Titel „Hofuhrmacher“ aus.
 
Seit dem 18. Jahrhundert zeichnete der jeweilige württembergische Herrscher verdiente Uhrmacher mit dem Titel „Hofuhrmacher“ aus.
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[[Datei:Ernst Kutter Hofuhrmacher Stuttgart.jpg|thumb|Ernst Kutter, Württembergischer Hofuhrmacher]]
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[[Datei:August Bacher, Stuttgart, Nr. 1420, circa 1840 (3).jpg|thumb|Uhrwerk von [[Bacher, August|August Bacher, Württembergischer Hofuhrmacher]]]]
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Während des 19. Jahrhunderts kam durch die zunehmende Industrialisierung die Sitte auf, dass der König Geschäften und Firmen den Titel „Hoflieferant“ verleihen konnte. Voraussetzung dafür waren regelmäßige Lieferungen des betreffenden Unternehmens an den Hof, eine solide wirtschaftliche Position und ein guter Ruf. Zeitweise spielte auch die politische Gesinnung der Inhaber eine Rolle. Wenn eine Firma die Voraussetzungen nicht mehr erfüllte oder in einer wirtschaftliche Schieflage geriet, konnte ihr der Hoflieferantentitel auch wieder entzogen werden, oder die Inhaber konnten ihn offiziell zurückgeben.
 
Während des 19. Jahrhunderts kam durch die zunehmende Industrialisierung die Sitte auf, dass der König Geschäften und Firmen den Titel „Hoflieferant“ verleihen konnte. Voraussetzung dafür waren regelmäßige Lieferungen des betreffenden Unternehmens an den Hof, eine solide wirtschaftliche Position und ein guter Ruf. Zeitweise spielte auch die politische Gesinnung der Inhaber eine Rolle. Wenn eine Firma die Voraussetzungen nicht mehr erfüllte oder in einer wirtschaftliche Schieflage geriet, konnte ihr der Hoflieferantentitel auch wieder entzogen werden, oder die Inhaber konnten ihn offiziell zurückgeben.
 
Den Titel „Hoflieferant“ durften die Inhaber der Firmen zu Werbezwecken benutzen, ihn also in das Geschäftsschild aufnehmen und auf dem Briefpapier aufführen. Seit dem späten 19. Jahrhundert durften sie eine abgewandelte Form des württembergischen Wappens als Hoflieferantenwappen führen. Wie die zahlreichen erhaltenen Bittschriften – denen nicht allen entsprochen wurde – beweisen, war der Titel des Hoflieferanten sehr begehrt, weil er den Firmen zusätzliches Renommee verschaffte. <ref>Eberhard Fritz: Knecht, Kutscher, Koch, Kammerdiener, König. Zur Sozialgeschichte des königlichen Hofes in Württemberg (1806 bis 1918). In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 66/2007. S. 249-292.</ref>
 
Den Titel „Hoflieferant“ durften die Inhaber der Firmen zu Werbezwecken benutzen, ihn also in das Geschäftsschild aufnehmen und auf dem Briefpapier aufführen. Seit dem späten 19. Jahrhundert durften sie eine abgewandelte Form des württembergischen Wappens als Hoflieferantenwappen führen. Wie die zahlreichen erhaltenen Bittschriften – denen nicht allen entsprochen wurde – beweisen, war der Titel des Hoflieferanten sehr begehrt, weil er den Firmen zusätzliches Renommee verschaffte. <ref>Eberhard Fritz: Knecht, Kutscher, Koch, Kammerdiener, König. Zur Sozialgeschichte des königlichen Hofes in Württemberg (1806 bis 1918). In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 66/2007. S. 249-292.</ref>
  
*[[Bacher, August]],
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== Hofuhrmacher (alphabetisch) ==
  
== Qeullen ==
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=== Personen ===
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*[[Bacher, August]], zum Hofuhrmacher ernannt am [[23. September]] [[1841/de|1841]]
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*[[Baader, Friedrich]], zum Hofuhrmacher ernannt am [[5. März]] [[1846/de|1846]]
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*[[Berner, Otto]], Stuttgart, zum Hofuhrmacher ernannt am [[10. Februar]] [[1913/de|1913]]
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*[[Doderer, Julius]], Friedrichshafen, zum Hofuhrmacher ernannt am [[25. Februar]] [[1907/de|1907]]
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*[[Hiller, Alfred]], Stuttgart und Villingen, zum Hofuhrmacher ernannt am [[20. Februar]] [[1918/de|1918]]
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*[[Isaac, Josephe]], zum Hofuhrmacher ernannt am [[1. Mai]] [[1889/de|1889]]
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*[[Kißling, Otto]], Stuttgart, zum Hofuhrmacher ernannt am [[25. Februar]] [[1905/de|1905]]
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*[[Kutter, Ernst]], Stuttgart, Hofuhrmacher vermutlich seit [[1856/de|1856]]
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*[[Lang, Konstantin]], Tübingen, zum Hofuhrmacher ernannt am [[24. Februar]] [[1897/de|1897]]
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*[[Martin, Friedrich]], zum Hofuhrmacher ernannt am [[3. März]] [[1889/de|1889]]
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*[[Müller, Karl]], Stuttgart, zum Hofuhrmacher ernannt am [[25. Februar]] [[1910/de|1910]]
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*[[Werner, Albert]], Uhrmacher und Optiker, zum Hofuhrmacher ernannt am [[29. Oktober]] [[1891/de|1891]]
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*[[Wünsch, Wünsch]], zum Hofuhrmacher ernannt am [[29. Oktober]] [[1891/de|1891]]
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=== Firmen ===
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*[[Gebrüder Weber]], Ludwigsburg, Rahmen- und Uhrfabrik, zum Hoflieferant ernannt am [[24. Februar]] [[1898/de|1898]]
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*[[Gebrüder Levi]] Inhaber: L. Essers, Königlicher Hofuhrmacher, Stuttgart
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*Firma Levi, Inhaber: [[Lenk, Julius]]
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== Quellen ==
 
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Aktuelle Version vom 13. November 2017, 21:54 Uhr

Seit dem 18. Jahrhundert zeichnete der jeweilige württembergische Herrscher verdiente Uhrmacher mit dem Titel „Hofuhrmacher“ aus.

Ernst Kutter, Württembergischer Hofuhrmacher

Während des 19. Jahrhunderts kam durch die zunehmende Industrialisierung die Sitte auf, dass der König Geschäften und Firmen den Titel „Hoflieferant“ verleihen konnte. Voraussetzung dafür waren regelmäßige Lieferungen des betreffenden Unternehmens an den Hof, eine solide wirtschaftliche Position und ein guter Ruf. Zeitweise spielte auch die politische Gesinnung der Inhaber eine Rolle. Wenn eine Firma die Voraussetzungen nicht mehr erfüllte oder in einer wirtschaftliche Schieflage geriet, konnte ihr der Hoflieferantentitel auch wieder entzogen werden, oder die Inhaber konnten ihn offiziell zurückgeben. Den Titel „Hoflieferant“ durften die Inhaber der Firmen zu Werbezwecken benutzen, ihn also in das Geschäftsschild aufnehmen und auf dem Briefpapier aufführen. Seit dem späten 19. Jahrhundert durften sie eine abgewandelte Form des württembergischen Wappens als Hoflieferantenwappen führen. Wie die zahlreichen erhaltenen Bittschriften – denen nicht allen entsprochen wurde – beweisen, war der Titel des Hoflieferanten sehr begehrt, weil er den Firmen zusätzliches Renommee verschaffte. [1]

Hofuhrmacher (alphabetisch)

Personen

Firmen

Quellen

  1. Eberhard Fritz: Knecht, Kutscher, Koch, Kammerdiener, König. Zur Sozialgeschichte des königlichen Hofes in Württemberg (1806 bis 1918). In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 66/2007. S. 249-292.