Awtowelo SAG: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 4: Zeile 4:
  
 
Die sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) Awtowelo ging aus dem [[1945/de|1945]] beschlagnahmten, ehemals zu BMW gehörigen "Eisenacher Motoren Werk" (EMW) in Eisenach, der Jagdwaffenschmiede in Suhl, dem Suhler Fahrzeugwerk `Simson' und der [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla]] hervor.
 
Die sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) Awtowelo ging aus dem [[1945/de|1945]] beschlagnahmten, ehemals zu BMW gehörigen "Eisenacher Motoren Werk" (EMW) in Eisenach, der Jagdwaffenschmiede in Suhl, dem Suhler Fahrzeugwerk `Simson' und der [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla]] hervor.
 +
 +
  
 
Die ehemalige Gebrüder Thiel GmbH Ruhla firmierte unter '''Uhren- und Maschinenfabrik Thiel, Ruhla'''. Die Werke in Seebach, Mühlhausen und Waltershausen wurden demontiert. In Ruhla und Apolda wurden nach 1945 preiswerte, einfache Uhren aus dem Produktionsprogramm der [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla]] hergestellt. Außerdem wurde ein Wecker entwickelt und produziert. 1949 war die Produktion wieder auf Vorkriegsniveau.
 
Die ehemalige Gebrüder Thiel GmbH Ruhla firmierte unter '''Uhren- und Maschinenfabrik Thiel, Ruhla'''. Die Werke in Seebach, Mühlhausen und Waltershausen wurden demontiert. In Ruhla und Apolda wurden nach 1945 preiswerte, einfache Uhren aus dem Produktionsprogramm der [[Gebrüder Thiel GmbH Ruhla]] hergestellt. Außerdem wurde ein Wecker entwickelt und produziert. 1949 war die Produktion wieder auf Vorkriegsniveau.
Zeile 9: Zeile 11:
 
Am [[1. Mai]] [[1952/de|1952]] wurde die '''Uhren- und Maschinenfabrik Thiel, Ruhla''' an die DDR /
 
Am [[1. Mai]] [[1952/de|1952]] wurde die '''Uhren- und Maschinenfabrik Thiel, Ruhla''' an die DDR /
 
in Volkseigentum übergeben. Es entstand der [[VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla]].
 
in Volkseigentum übergeben. Es entstand der [[VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla]].
 +
 +
Im Juli [[1945/de|1945]] beschlagnahmte das Land Thüringen den Thiel-Konzern. Die Nachkriegsproduktion begann mit einer Weckerentwicklung aus Materialbeständen von Zeitzündern aus der damaligen Rüstungsproduktion.
 +
 +
Am 28. Juli 1946 werden die Uhren- und Werkzeugmaschinenfabriken mit allen Vermögenswerten als Reparationsleistung an die [[Awtowelo SAG|Sowjetische Aktiengesellschaft für Präzisionsmaschinen Awtowelo]] übergeben.
 +
 +
Ab [[19. Juli]] [[1946/de|1946]] gehörte  die Firma zur sowjetischen Aktiengesellschaft für Präzisionsmaschinen [[Awtowelo SAG]] und wurde am [[1. Mai]] [[1952/de|1952]] zum [[VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla|VEB Uhrenwerk Ruhla]]. [[1963/de|1963]] wird das robuste mechanische Stiftankeruhrwerk [[UMF M 24|Kaliber 24]] entwickelt.
 +
 +
 +
Aus dem Großkonzern [[VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla|VEB Uhrenwerk Ruhla]] entstanden nach der Wende private, hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe. Zu denen zählt auch der Firma [[Gardé Uhren und Feinmechanik Ruhla GmbH]].
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 27. Mai 2012, 10:12 Uhr

Awtowelo SAG / Автовело SAG

Sowjetische Aktiengesellschaft

Die sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) Awtowelo ging aus dem 1945 beschlagnahmten, ehemals zu BMW gehörigen "Eisenacher Motoren Werk" (EMW) in Eisenach, der Jagdwaffenschmiede in Suhl, dem Suhler Fahrzeugwerk `Simson' und der Gebrüder Thiel GmbH Ruhla hervor.


Die ehemalige Gebrüder Thiel GmbH Ruhla firmierte unter Uhren- und Maschinenfabrik Thiel, Ruhla. Die Werke in Seebach, Mühlhausen und Waltershausen wurden demontiert. In Ruhla und Apolda wurden nach 1945 preiswerte, einfache Uhren aus dem Produktionsprogramm der Gebrüder Thiel GmbH Ruhla hergestellt. Außerdem wurde ein Wecker entwickelt und produziert. 1949 war die Produktion wieder auf Vorkriegsniveau.

Am 1. Mai 1952 wurde die Uhren- und Maschinenfabrik Thiel, Ruhla an die DDR / in Volkseigentum übergeben. Es entstand der VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla.

Im Juli 1945 beschlagnahmte das Land Thüringen den Thiel-Konzern. Die Nachkriegsproduktion begann mit einer Weckerentwicklung aus Materialbeständen von Zeitzündern aus der damaligen Rüstungsproduktion.

Am 28. Juli 1946 werden die Uhren- und Werkzeugmaschinenfabriken mit allen Vermögenswerten als Reparationsleistung an die Sowjetische Aktiengesellschaft für Präzisionsmaschinen Awtowelo übergeben.

Ab 19. Juli 1946 gehörte die Firma zur sowjetischen Aktiengesellschaft für Präzisionsmaschinen Awtowelo SAG und wurde am 1. Mai 1952 zum VEB Uhrenwerk Ruhla. 1963 wird das robuste mechanische Stiftankeruhrwerk Kaliber 24 entwickelt.


Aus dem Großkonzern VEB Uhrenwerk Ruhla entstanden nach der Wende private, hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe. Zu denen zählt auch der Firma Gardé Uhren und Feinmechanik Ruhla GmbH.

Literatur

Autoren: Artur Kamp, Klaus Mleinek, Rainer Paust
Herausgeber: Förderverein Uhrentradition Ruhla e. V.
ISBN 978-3-00-037522-4
Bestellformular|
1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0