Fortschritt durch Stillstand: das CABARET TOURBILLON: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: Fortschritt durch Stillstand: das CABARET TOURBILLON Vor mehr als 200 Jahren wurde das Tourbillon erfunden. Es hat seither nichts von seiner Faszination verloren. Mit d...)
 
 
(31 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Fortschritt durch Stillstand: das CABARET TOURBILLON
+
'''Fortschritt durch Stillstand: das CABARET TOURBILLON'''
Vor mehr als 200 Jahren wurde das Tourbillon erfunden. Es hat seither nichts von
+
[[Bild:Lange Zifferblattmarke.jpg|thumb|A. Lange & Söhne]]
seiner Faszination verloren. Mit dem neuen CABARET TOURBILLON und dem ersten
+
''Vor mehr als 200 Jahren wurde das [[Tourbillon]] von [[Breguet, Abraham-Louis|Abraham-Louis Breguet]] erfunden. Es hat seither nichts von seiner Faszination verloren. Mit dem neuen '''CABARET TOURBILLON''' und dem ersten [[Sekundenstopp]] in einem [[Tourbillon]]-[[Kaliber]] schreibt [[Lange Uhren GmbH|A. Lange & Söhne]] die Geschichte des „Wirbelwinds“ fort.''
Sekundenstopp in einem Tourbillon-Kaliber schreibt A. Lange & Söhne die Geschichte
+
 
des „Wirbelwinds“ fort.
+
----
1997 sorgte die CABARET mit ihrer eleganten Rechteckform, die an die von Luxus,
+
 
Ästhetik und Perfektion geprägte Epoche des Art déco erinnert, für Furore. Elf Jahre
+
[[Bild:Lange Cabaret Tourbillon.jpg|thumb|left|CABARET TOURBILLON]]
nach ihrer Vorstellung wird das CABARET TOURBILLON von A. Lange & Söhne jetzt
+
[[1997/de|1997]] sorgte die [[Lange Cabaret|CABARET]] mit ihrer eleganten Rechteckform, die an die von Luxus, Ästhetik und Perfektion geprägte Epoche des Art déco erinnert, für Furore. Elf Jahre nach ihrer Vorstellung wird das CABARET TOURBILLON von [[Lange Uhren GmbH|A. Lange & Söhne]] jetzt zum Schauplatz einer Welt-Uraufführung, deren Hauptfigur die [[Unruh]] im [[Drehgestell]] ist. Mit dem neuen [[Kaliber]] L042.1 ist es nämlich zum ersten Mal gelungen, den „Wirbelwind“ – so die wörtliche Übersetzung für Tourbillon – mit einem [[Sekundenstopp]] zu zähmen.
zum Schauplatz einer Welt-Uraufführung, deren Hauptfigur die Unruh im Drehgestell
+
[[Bild:Lange L042 1ZB.jpg|thumb|Das Uhrwerk<br>Caliber L042.1]]
ist. Mit dem neuen Kaliber L042.1 ist es nämlich zum ersten Mal gelungen, den
+
Doch der Reihe nach: Hinter der [[1801/de|1801]] von [[Breguet, Abraham-Louis|Abraham-Louis Breguet]] zum Patent angemeldeten Erfindung der [[Hemmung|Drehgestellhemmung]] steckt eine geniale Idee. Sie war zugeschnitten auf [[Taschenuhr]]en, die in der Westentasche stets aufrecht in der gleichen Position getragen wurden. Indem sich die gangbestimmenden Teile – [[Unruh]] und [[Hemmung]] – in einem Käfiggestell um das feststehende [[Sekundenrad]] herum drehten, ließ sich der Lagefehler, der durch den Einfluss der Erdanziehung auf die niemals perfekt auszuwuchtende [[Unruh]] entsteht, kompensieren, was zu einer verbesserten Ganggenauigkeit führte. Auch wenn die Notwendigkeit der Gangkorrektur bei den heutigen [[Armbanduhr]]en, die in ständig wechselnden Lagen getragen werden, nicht mehr im Vordergrund steht, hat das [[Tourbillon]] in seiner filigranen Komplexität nichts von seiner ursprünglichen Faszination verloren. In einer handwerklichen Vollendung, wie sie in den bisher drei Tourbillon-Kalibern aus dem Hause Lange realisiert wurde, ist es noch immer der Inbegriff der feinmechanischen Komplikation, die nur die Besten der uhrmacherischen Elite beherrschen.
„Wirbelwind“ – so die wörtliche Übersetzung für Tourbillon – mit einem Sekundenstopp
+
[[Bild:Lange L042 1.jpg|thumb|left|Das Werk der CABARET TOURBILLON in schönster Vollendung.]]
zu zähmen. Doch der Reihe nach: Hinter der 1801 zum Patent angemeldeten Erfindung
+
Doch eine Frage blieb offen: Wenn das Tourbillon für höchste Ganggenauigkeit steht, dann ist es nicht zu begreifen, warum bisher keine Vorrichtung erdacht wurde, die es ermöglicht, eine solche Uhr augenblicklich zu stoppen, um sie präzise einzustellen. Diese in der 200-jährigen Geschichte des Tourbillons unbeantwortete Frage hat die Konstrukteure bei Lange herausgefordert – und schließlich eine Lösung finden lassen. Verworfen wurde die Möglichkeit, den kompletten Tourbillon-Käfig aus dem Uhrwerk heraus mechanisch anzuhalten. Denn bei dieser eher schlichten Lösung würde die Unruh auspendeln und schließlich ihre Energie verlieren. Sie müsste, um wieder anzulaufen, einen äußeren Impuls bekommen. Keine befriedigende Lösung also. Um die potenzielle Energie der Unruhspirale im Moment des Bremsvorgangs zu erhalten, kam nur ein direktes, verzögerungsloses Abbremsen der im Käfig rotierenden Unruh selbst in Frage. Nur so ließe sich gewährleisten, dass die Unruh nach dem Lösen der „Bremse“ sofort wieder von selbst anschwingt.
der Drehgestellhemmung steckt eine geniale Idee. Sie war zugeschnitten auf
+
 
Taschenuhren, die in der Westentasche stets aufrecht in der gleichen Position getragen
+
 
wurden. Indem sich die gangbestimmenden Teile – Unruh und Hemmung – in
+
== Wie stoppt man ein Tourbillon? ==
einem Käfiggestell um das feststehende Sekundenrad herum drehten, ließ sich der
+
[[Bild:Tourbillon-Kaefig.JPG|thumb|Tourbillon Käfig]]
Lagefehler, der durch den Einfluss der Erdanziehung auf die niemals perfekt auszuwuchtende
 
Unruh entsteht, kompensieren, was zu einer verbesserten Ganggenauigkeit
 
führte. Auch wenn die Notwendigkeit der Gangkorrektur bei den heutigen Armbanduhren,
 
die in ständig wechselnden Lagen getragen werden, nicht mehr im Vordergrund
 
steht, hat das Tourbillon in seiner filigranen Komplexität nichts von seiner ursprünglichen
 
Faszination verloren. In einer handwerklichen Vollendung, wie sie in den bisher
 
drei Tourbillon-Kalibern aus dem Hause Lange realisiert wurde, ist es noch immer der
 
Inbegriff der feinmechanischen Komplikation, die nur die Besten der uhrmacherischen
 
Elite beherrschen.
 
Doch eine Frage blieb offen: Wenn das Tourbillon für höchste Ganggenauigkeit steht,
 
dann ist es nicht zu begreifen, warum bisher keine Vorrichtung erdacht wurde, die es
 
ermöglicht, eine solche Uhr augenblicklich zu stoppen, um sie präzise einzustellen.
 
Diese in der 200-jährigen Geschichte des Tourbillons unbeantwortete Frage hat die
 
Konstrukteure bei Lange herausgefordert – und schließlich eine Lösung finden lassen.
 
Verworfen wurde die Möglichkeit, den kompletten Tourbillon-Käfig aus dem Uhrwerk
 
heraus mechanisch anzuhalten. Denn bei dieser eher schlichten Lösung würde die
 
Unruh auspendeln und schließlich ihre Energie verlieren. Sie müsste, um wieder
 
anzulaufen, einen äußeren Impuls bekommen. Keine befriedigende Lösung also.
 
Um die potenzielle Energie der Unruhspirale im Moment des Bremsvorgangs zu
 
Fortschritt durch Stillstand: das CABARET TOURBILLON, Seite 2
 
erhalten, kam nur ein direktes, verzögerungsloses Abbremsen der im Käfig rotierenden
 
Unruh selbst in Frage. Nur so ließe sich gewährleisten, dass die Unruh nach dem
 
Lösen der „Bremse“ sofort wieder von selbst anschwingt.
 
Wie stoppt man ein Tourbillon?
 
 
Aber wie stoppt man die oszillierende Unruh einer Tourbillon-Hemmung in einem sich
 
Aber wie stoppt man die oszillierende Unruh einer Tourbillon-Hemmung in einem sich
 
drehenden Käfig, vor allem dann, wenn alle 20 Sekunden wieder einer der drei Pfeiler
 
drehenden Käfig, vor allem dann, wenn alle 20 Sekunden wieder einer der drei Pfeiler
Zeile 44: Zeile 20:
 
mit Tourbillon-Hemmungen beschäftigten, kapituliert – und es den Konstrukteuren von
 
mit Tourbillon-Hemmungen beschäftigten, kapituliert – und es den Konstrukteuren von
 
Lange überlassen, mehr als zwei Jahrhunderte nach der Erfindung des Tourbillons
 
Lange überlassen, mehr als zwei Jahrhunderte nach der Erfindung des Tourbillons
eine Antwort zu finden: Das Ziehen der Krone löst eine komplexe Hebelbewegung aus,
+
eine Antwort zu finden:
 +
[[Bild:Sekundenstoppmechanismus Lange Tourbillon.jpg|thumb|left|Der Sekundenstoppmechanismus<br>der CABARET TOURBILLON]]
 +
Das Ziehen der Krone löst eine komplexe Hebelbewegung aus,
 
die einen Stopphebel mit zwei V-förmig gebogenen Federarmen auf den äußeren
 
die einen Stopphebel mit zwei V-förmig gebogenen Federarmen auf den äußeren
 
Unruhreif aufsetzt und damit die Unruh augenblicklich stoppt. Dieser Eingriff ist
 
Unruhreif aufsetzt und damit die Unruh augenblicklich stoppt. Dieser Eingriff ist
Zeile 62: Zeile 40:
 
Erfindung macht es endlich möglich, die verbesserte Gangleistung des Tourbillons
 
Erfindung macht es endlich möglich, die verbesserte Gangleistung des Tourbillons
 
auch präzise zu messen.
 
auch präzise zu messen.
Doppelfederhaus für fünf Tage Gangreserve
+
 
 +
>>> [http://www.youtube.com/watch?v=dtoAw5xYd6Y Zum Film] >>>
 +
 
 +
== Doppelfederhaus für fünf Tage Gangreserve ==
 +
 
 
Das CABARET TOURBILLON kann noch mit weiteren Besonderheiten aufwarten: Das
 
Das CABARET TOURBILLON kann noch mit weiteren Besonderheiten aufwarten: Das
Doppelfederhaus des neu entwickelten Handaufzug-Kalibers L042.1 hält nach Vollaufzug
+
[[Doppelfederhaus]] des neu entwickelten Handaufzug-Kalibers L042.1 hält nach Vollaufzug
eine Gangreserve von fünf Tagen oder 120 Stunden bereit. Eine Gangreserveanzeige
+
eine Gangreserve von fünf Tagen oder 120 Stunden bereit. Eine [[Gangreserveanzeige]]
 
bei 4 Uhr erinnert den Besitzer zuverlässig, wann es an der Zeit ist, seinem
 
bei 4 Uhr erinnert den Besitzer zuverlässig, wann es an der Zeit ist, seinem
 
Meisterwerk neue Energie zuzuführen. Unterhalb der 12 bildet das berühmte Lange-
 
Meisterwerk neue Energie zuzuführen. Unterhalb der 12 bildet das berühmte Lange-
Großdatum das optische Gegengewicht zu dem durch eine Aussparung im Zifferblatt
+
[[Großdatum]] das optische Gegengewicht zu dem durch eine Aussparung im Zifferblatt
sichtbaren Tourbillon. Das nach höchsten Lange-Qualitätskriterien hergestellte und
+
sichtbaren [[Tourbillon]]. Das nach höchsten Lange-Qualitätskriterien hergestellte und
vollendete Formwerk ist eine wahre Augenweide: Auf der fein dekorierten Dreiviertelplatine
+
vollendete Formwerk ist eine wahre Augenweide: Auf der fein dekorierten [[Dreiviertelplatine]]
aus naturbelassenem Neusilber verteilen sich sechs verschraubte Goldchatons.
+
aus naturbelassenem [[Neusilber]] verteilen sich sechs verschraubte [[Goldchaton]]s. Drei weitere befinden sich auf den von Hand gravierten Zwischenrad- und Tourbillon- Kloben sowie auf der mit einer Schwarzpolitur versehenen Tourbillon-Brücke auf der Zifferblattseite. Die Zapfen der Unruhwelle werden von zwei Diamant-Decksteinen gehalten. Sie sind – neben 45 Lagersteinen aus Rubin – nicht nur Hinweis auf die uhrmacherische Vollendung dieses Werks, sondern auch souveräne Zitate tradierter Uhrmacherkunst, die früher schon die Lange-Taschenuhren der höchsten Qualitätsstufe 1A auszeichneten. Ein 29,5 mal 39,2 Millimeter großes rechteckiges Gehäuse
Fortschritt durch Stillstand: das CABARET TOURBILLON, Seite 3
+
aus Platin oder Rotgold bietet den vollendeten Rahmen für die Weltpremiere des ersten Tourbillons mit Sekundenstopp.
Drei weitere befinden sich auf den von Hand gravierten Zwischenrad- und Tourbillon-
 
Kloben sowie auf der mit einer Schwarzpolitur versehenen Tourbillon-Brücke auf der
 
Zifferblattseite. Die Zapfen der Unruhwelle werden von zwei Diamant-Decksteinen
 
gehalten. Sie sind – neben 45 Lagersteinen aus Rubin – nicht nur Hinweis auf die
 
uhrmacherische Vollendung dieses Werks, sondern auch souveräne Zitate tradierter
 
Uhrmacherkunst, die früher schon die Lange-Taschenuhren der höchsten Qualitätsstufe
 
1A auszeichneten. Ein 29,5 mal 39,2 Millimeter großes rechteckiges Gehäuse
 
aus Platin oder Rotgold bietet den vollendeten Rahmen für die Weltpremiere des
 
ersten Tourbillons mit Sekundenstopp.
 
  
[[Kategorie:Nachrichten 2008]]
+
[[Kategorie:Nachrichten 2008 Lange Uhren GmbH]]
[[Kategorie:Archiv Lange]]
 

Aktuelle Version vom 3. Dezember 2014, 20:42 Uhr

Fortschritt durch Stillstand: das CABARET TOURBILLON

A. Lange & Söhne

Vor mehr als 200 Jahren wurde das Tourbillon von Abraham-Louis Breguet erfunden. Es hat seither nichts von seiner Faszination verloren. Mit dem neuen CABARET TOURBILLON und dem ersten Sekundenstopp in einem Tourbillon-Kaliber schreibt A. Lange & Söhne die Geschichte des „Wirbelwinds“ fort.


CABARET TOURBILLON

1997 sorgte die CABARET mit ihrer eleganten Rechteckform, die an die von Luxus, Ästhetik und Perfektion geprägte Epoche des Art déco erinnert, für Furore. Elf Jahre nach ihrer Vorstellung wird das CABARET TOURBILLON von A. Lange & Söhne jetzt zum Schauplatz einer Welt-Uraufführung, deren Hauptfigur die Unruh im Drehgestell ist. Mit dem neuen Kaliber L042.1 ist es nämlich zum ersten Mal gelungen, den „Wirbelwind“ – so die wörtliche Übersetzung für Tourbillon – mit einem Sekundenstopp zu zähmen.

Das Uhrwerk
Caliber L042.1

Doch der Reihe nach: Hinter der 1801 von Abraham-Louis Breguet zum Patent angemeldeten Erfindung der Drehgestellhemmung steckt eine geniale Idee. Sie war zugeschnitten auf Taschenuhren, die in der Westentasche stets aufrecht in der gleichen Position getragen wurden. Indem sich die gangbestimmenden Teile – Unruh und Hemmung – in einem Käfiggestell um das feststehende Sekundenrad herum drehten, ließ sich der Lagefehler, der durch den Einfluss der Erdanziehung auf die niemals perfekt auszuwuchtende Unruh entsteht, kompensieren, was zu einer verbesserten Ganggenauigkeit führte. Auch wenn die Notwendigkeit der Gangkorrektur bei den heutigen Armbanduhren, die in ständig wechselnden Lagen getragen werden, nicht mehr im Vordergrund steht, hat das Tourbillon in seiner filigranen Komplexität nichts von seiner ursprünglichen Faszination verloren. In einer handwerklichen Vollendung, wie sie in den bisher drei Tourbillon-Kalibern aus dem Hause Lange realisiert wurde, ist es noch immer der Inbegriff der feinmechanischen Komplikation, die nur die Besten der uhrmacherischen Elite beherrschen.

Das Werk der CABARET TOURBILLON in schönster Vollendung.

Doch eine Frage blieb offen: Wenn das Tourbillon für höchste Ganggenauigkeit steht, dann ist es nicht zu begreifen, warum bisher keine Vorrichtung erdacht wurde, die es ermöglicht, eine solche Uhr augenblicklich zu stoppen, um sie präzise einzustellen. Diese in der 200-jährigen Geschichte des Tourbillons unbeantwortete Frage hat die Konstrukteure bei Lange herausgefordert – und schließlich eine Lösung finden lassen. Verworfen wurde die Möglichkeit, den kompletten Tourbillon-Käfig aus dem Uhrwerk heraus mechanisch anzuhalten. Denn bei dieser eher schlichten Lösung würde die Unruh auspendeln und schließlich ihre Energie verlieren. Sie müsste, um wieder anzulaufen, einen äußeren Impuls bekommen. Keine befriedigende Lösung also. Um die potenzielle Energie der Unruhspirale im Moment des Bremsvorgangs zu erhalten, kam nur ein direktes, verzögerungsloses Abbremsen der im Käfig rotierenden Unruh selbst in Frage. Nur so ließe sich gewährleisten, dass die Unruh nach dem Lösen der „Bremse“ sofort wieder von selbst anschwingt.


Wie stoppt man ein Tourbillon?

Tourbillon Käfig

Aber wie stoppt man die oszillierende Unruh einer Tourbillon-Hemmung in einem sich drehenden Käfig, vor allem dann, wenn alle 20 Sekunden wieder einer der drei Pfeiler des Käfigs im Wege ist? Vor diesem Problem hatten bisher alle Spezialisten, die sich mit Tourbillon-Hemmungen beschäftigten, kapituliert – und es den Konstrukteuren von Lange überlassen, mehr als zwei Jahrhunderte nach der Erfindung des Tourbillons eine Antwort zu finden:

Der Sekundenstoppmechanismus
der CABARET TOURBILLON

Das Ziehen der Krone löst eine komplexe Hebelbewegung aus, die einen Stopphebel mit zwei V-förmig gebogenen Federarmen auf den äußeren Unruhreif aufsetzt und damit die Unruh augenblicklich stoppt. Dieser Eingriff ist dadurch erschwert, dass die V-förmige Bremsfeder mit einem Arm auch auf einen der drei Pfeiler des Tourbillon-Käfigs treffen kann. Aus diesem Grund ist die feine Stoppfeder aus Stahl mit ihren beiden Armen an einem Rotationspunkt des Bremshebels beweglich gelagert. Das heißt, in diesem Falle stützt sich ein Federarm auf den Käfigpfeiler, während der andere sich auf die Außenseite der Unruh senkt und diese genauso zuverlässig anhält, als würden beide Federarme auf den Unruhreif treffen. Die asymmetrische Kurvenform der beiden Federenden wurde in langen Versuchsreihen ermittelt. Sie sind exakt so geformt, dass sie in allen Positionen der Unruh zur Bremsfeder einen optimalen Anpressdruck entfalten. Darüber hinaus sind die Enden der Bremsfeder aufgebogen, damit sie sich beim Anhalten und Freigeben der Unruh nicht verhaken können. Es ist nicht nur eine intelligente, auf der Zifferblattseite des CABARET TOURBILLON ästhetisch in Szene gesetzte Komplikation, sondern darüber hinaus auch eine nützliche Innovation in bester Lange’scher Tradition. Denn die patentierte Erfindung macht es endlich möglich, die verbesserte Gangleistung des Tourbillons auch präzise zu messen.

>>> Zum Film >>>

Doppelfederhaus für fünf Tage Gangreserve

Das CABARET TOURBILLON kann noch mit weiteren Besonderheiten aufwarten: Das Doppelfederhaus des neu entwickelten Handaufzug-Kalibers L042.1 hält nach Vollaufzug eine Gangreserve von fünf Tagen oder 120 Stunden bereit. Eine Gangreserveanzeige bei 4 Uhr erinnert den Besitzer zuverlässig, wann es an der Zeit ist, seinem Meisterwerk neue Energie zuzuführen. Unterhalb der 12 bildet das berühmte Lange- Großdatum das optische Gegengewicht zu dem durch eine Aussparung im Zifferblatt sichtbaren Tourbillon. Das nach höchsten Lange-Qualitätskriterien hergestellte und vollendete Formwerk ist eine wahre Augenweide: Auf der fein dekorierten Dreiviertelplatine aus naturbelassenem Neusilber verteilen sich sechs verschraubte Goldchatons. Drei weitere befinden sich auf den von Hand gravierten Zwischenrad- und Tourbillon- Kloben sowie auf der mit einer Schwarzpolitur versehenen Tourbillon-Brücke auf der Zifferblattseite. Die Zapfen der Unruhwelle werden von zwei Diamant-Decksteinen gehalten. Sie sind – neben 45 Lagersteinen aus Rubin – nicht nur Hinweis auf die uhrmacherische Vollendung dieses Werks, sondern auch souveräne Zitate tradierter Uhrmacherkunst, die früher schon die Lange-Taschenuhren der höchsten Qualitätsstufe 1A auszeichneten. Ein 29,5 mal 39,2 Millimeter großes rechteckiges Gehäuse aus Platin oder Rotgold bietet den vollendeten Rahmen für die Weltpremiere des ersten Tourbillons mit Sekundenstopp.