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=== Geschichte der Uhrenfabrik Gustav Becker === | === Geschichte der Uhrenfabrik Gustav Becker === | ||
− | Am [[1. April]] [[1847/de|1847]] eröffnete [[Becker, Gustav (1819-1885)|Gustav Becker]] zunächst in Freiburg/Schlesien (heute Świebodzice in Polen) ein Uhrengeschäft. Am [[2. Mai]] [[1850/de|1850]] meldete er seine | + | Am [[1. April]] [[1847/de|1847]] eröffnete [[Becker, Gustav (1819-1885)|Gustav Becker]] zunächst in Freiburg/Schlesien (heute Świebodzice in Polen) ein Uhrengeschäft. Am [[2. Mai]] [[1850/de|1850]] meldete er seine Großuhrenfertigung, deren Uhren [[1852/de|1852]] bereits auf der Industrieausstellung in Breslau zu sehen waren, als Firma '''Gustav Becker''' gerichtlich an. [[1854/de|1854]] erhielt Becker von der Postverwaltung den Auftrag zahlreiche Regulateure als Bürouhren zu liefern. Die Produktion stieg dadurch rasch an, [[1873/de|1873]] zeigte Becker auf der Wiener Weltausstellung bereits den 75.000sten [[Regulator]] und [[1875/de|1875]] die 100.000ste Uhr. Am [[15. Mai]] [[1885/de|1885]] wurde die 750.000ste und [[1892/de|1892]] die 1.000.000ste Uhr hergestellt. Nach seinem Tod am [[14. September]] [[1885/de|1885]] in Karlsbad übernahm Sohn [[Becker, Paul Albert|Paul Albert Becker]] die Leitung des Unternehmens und gründete bereits [[1889/de|1889]] ein Zweigwerk in Braunau / Böhmen. |
=== Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG, incl. vormals Gustav Becker === | === Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG, incl. vormals Gustav Becker === | ||
− | + | Im Umkreis dieses schnell expandierenden Unternehmens entstanden weitere Uhrenfirmen die meist von Mitarbeitern der Beckerschen Betriebe gegründet wurden. Der dadurch entstandene Konkurrenzdruck bedrohte bald die Existenz dieser Firmen und zwang sie [[1898/de|1898]] zu Verhandlungen, die am [[1. Oktober]] [[1899/de|1899]] mit der Gründung einer Aktiengesellschaft unter dem Namen: '''Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG, incl. vormals Gustav Becker''' ihren Abschluss fanden. In diese Aktiengesellschaft gingen neben der Firma '''Gustav Becker''' die Uhrenfabriken [[A. Willmann & Co.]], [[Germania]], [[Concordia]], [[Borussia]], [[Ende & Co.]], [[Kappel & Co.]] und [[C. Böhm]] ein. Nach dem Zusammenschluss wurden neben den Großuhren auch [[Taschenuhr]]en gefertigt, die sich aber am Markt nicht durchsetzen konnten. [[1925/de|1925]]/[[1926/de|1926]] kam es zu schweren wirtschaftlichen Rückschlägen. Um diesen Schwierigkeiten entgegenwirken zu können, wurde am [[1. Juli]] [[1926/de|1926]] eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma [[Junghans]], der Uhrenfabrik „[[Hamburg-Amerika]]“ und der „[[Vereinigte Freiburger Uhrenfabrik A.G.|Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.]]“ gegründet. [[1927/de|1927]] trat auch die [[AGUL]] dieser Vereinigung bei. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser 3 Firmen. Am [[1. Juli]] [[1930/de|1930]] fussionierten die Unternehmen unter dem Namen „[[Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG]]“. Aber auch diese Maßnahme konnte die Stilllegung der Freiburger Betriebe [[1932/de|1932]] nicht verhindern. | |
− | Im Umkreis dieses schnell expandierenden Unternehmens entstanden weitere Uhrenfirmen die meist von Mitarbeitern der Beckerschen Betriebe gegründet wurden. Der dadurch entstandene Konkurrenzdruck bedrohte bald die Existenz dieser Firmen und zwang sie [[1898/de|1898]] zu Verhandlungen, die am [[1. Oktober]] [[1899/de|1899]] mit der Gründung einer Aktiengesellschaft unter dem Namen: '''Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG, incl. vormals Gustav Becker''' ihren Abschluss fanden. In diese Aktiengesellschaft gingen neben der Firma '''Gustav Becker''' die Uhrenfabriken [[A. Willmann & Co.]], [[Germania]], [[Concordia]], [[Borussia]], [[Ende & Co.]], [[Kappel & Co.]] und [[C. Böhm]] ein. Nach dem Zusammenschluss wurden neben den Großuhren auch | ||
== Uhren von Gustav Becker == | == Uhren von Gustav Becker == | ||
* Die Halbsekunden-Pendeluhr von Gustav Becker mit Riefler'schem Halbsekundenpendel Nr.1310 und Sekunden- und Minutenkontakten in einem Mahagoni-Gehäuse gehörte zum Bestand der Hamburger Sternwarte. | * Die Halbsekunden-Pendeluhr von Gustav Becker mit Riefler'schem Halbsekundenpendel Nr.1310 und Sekunden- und Minutenkontakten in einem Mahagoni-Gehäuse gehörte zum Bestand der Hamburger Sternwarte. | ||
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+ | *[[Silesia]], registriert am [[3. Oktober]] [[1904/de|1904]] | ||
== Patente == | == Patente == |
Aktuelle Version vom 19. August 2016, 03:12 Uhr
Deutsche Uhrenfabrikation
Geschichte der Uhrenfabrik Gustav Becker
Am 1. April 1847 eröffnete Gustav Becker zunächst in Freiburg/Schlesien (heute Świebodzice in Polen) ein Uhrengeschäft. Am 2. Mai 1850 meldete er seine Großuhrenfertigung, deren Uhren 1852 bereits auf der Industrieausstellung in Breslau zu sehen waren, als Firma Gustav Becker gerichtlich an. 1854 erhielt Becker von der Postverwaltung den Auftrag zahlreiche Regulateure als Bürouhren zu liefern. Die Produktion stieg dadurch rasch an, 1873 zeigte Becker auf der Wiener Weltausstellung bereits den 75.000sten Regulator und 1875 die 100.000ste Uhr. Am 15. Mai 1885 wurde die 750.000ste und 1892 die 1.000.000ste Uhr hergestellt. Nach seinem Tod am 14. September 1885 in Karlsbad übernahm Sohn Paul Albert Becker die Leitung des Unternehmens und gründete bereits 1889 ein Zweigwerk in Braunau / Böhmen.
Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG, incl. vormals Gustav Becker
Im Umkreis dieses schnell expandierenden Unternehmens entstanden weitere Uhrenfirmen die meist von Mitarbeitern der Beckerschen Betriebe gegründet wurden. Der dadurch entstandene Konkurrenzdruck bedrohte bald die Existenz dieser Firmen und zwang sie 1898 zu Verhandlungen, die am 1. Oktober 1899 mit der Gründung einer Aktiengesellschaft unter dem Namen: Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG, incl. vormals Gustav Becker ihren Abschluss fanden. In diese Aktiengesellschaft gingen neben der Firma Gustav Becker die Uhrenfabriken A. Willmann & Co., Germania, Concordia, Borussia, Ende & Co., Kappel & Co. und C. Böhm ein. Nach dem Zusammenschluss wurden neben den Großuhren auch Taschenuhren gefertigt, die sich aber am Markt nicht durchsetzen konnten. 1925/1926 kam es zu schweren wirtschaftlichen Rückschlägen. Um diesen Schwierigkeiten entgegenwirken zu können, wurde am 1. Juli 1926 eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma Junghans, der Uhrenfabrik „Hamburg-Amerika“ und der „Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.“ gegründet. 1927 trat auch die AGUL dieser Vereinigung bei. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser 3 Firmen. Am 1. Juli 1930 fussionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. Aber auch diese Maßnahme konnte die Stilllegung der Freiburger Betriebe 1932 nicht verhindern.
Uhren von Gustav Becker
- Die Halbsekunden-Pendeluhr von Gustav Becker mit Riefler'schem Halbsekundenpendel Nr.1310 und Sekunden- und Minutenkontakten in einem Mahagoni-Gehäuse gehörte zum Bestand der Hamburger Sternwarte.
Markennamen
- Silesia, registriert am 3. Oktober 1904
Patente
- Deutsches Reichspatent (D.R.P.) No. 171659
Weiterführende Informationen
Uhrenmodelle
Uhrwerke
Archiv
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich
- 1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
- 2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0
- Watchmakers & Clockmakers of the World; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X
- Gustav Becker Story - 1847-1926; Autor: Karl Kochmann; ISBN 0963166972
- Clock & Watch Trademark Index - European Origin; Autor: Karl Kochmann; ISBN 0933396082