Gutbub, Carl: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Carl Gutbub (Guttbub) ''(1550 ? - ?)'' | + | Carl Gutbub (Guttbub) wurde um ''(1550 ? - ?)'' in Weinberg, bei Buschweiler, Unterelsass geboren. Buschweiler oder Buschwiller ist ein Dorf an der Schweizer Grenze etwa 8 km westlich von Basel und Nachbargemeinde von Hégenheim. Carl Gutbub wurde ein Straßburger Uhrmacher, der [[1571/de|1571]] in das Straßburger Bürgerrecht aufgenommen wurde und zusammen den Brüdern [[Habrecht, Josias |Josias Habrecht]] und [[Habrecht, Isaac (1)|Isaac Habrecht]] den Ruf der Straßburger Uhrmacherei begründete. Er war im Magdalenenstraße 11 zu Straßburg ansässig, und war verheiratete mit eine gewisse Maria. Man weiß, dass er noch [[1590/de|1590]] arbeitete. Er signierte seine Uhren mit CG. Von Gutbub sind auch zwei Astronomische Tischuhren bekannt, ebenfalls signiert mit CG. Einer war in die ehemalige Fremersdorfer Sammlung in Luzern. Carl war ein ältere Brüder von [[Gutbub, Hans|Hans Gutbub]] welche Susanna Habrecht ''(vor 1570- ? )'' war eine Tochter des Uhrmachers [[Habrecht, Isaac (1)|Isaac Habrecht]] heiratete. |
− | Er signierte seine Uhren mit CG. Von Gutbub sind auch zwei Astronomische Tischuhren bekannt, ebenfalls signiert mit CG. Einer war in die ehemalige Fremersdorfer Sammlung in Luzern. | + | |
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+ | Buschweiler und Hégenheim im Elsass wurden später jüdischen Gemeinden. Die Blütezeit lag in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts. Die meisten Familien waren Ende der 1690er Jahre aus Basel hierher gekommen und hatten im Dorfe Zuflucht gefunden, nachdem der Baseler Bischof sie per Dekret hatte von dort vertreiben lassen. Während der Unruhen der Französischen Revolution kam es in Buschweiler und Hégenheim zu antijüdischen Ausschreitungen; getragen sollen diese vor allen von hiesigen Bauern worden sein, die bei jüdischen Geldverleihern verschuldet waren und auf diese Weise ihre Schulden tilgen wollten. Zahlreiche jüdische Familien brachten sich in Basel in Sicherheit, kehrten aber später wieder zurück. Beim Deutsch-Französischer Krieg zogen viele wieder nach der Schweiz. Bekannt sind die aus Hégenheim stammenden Familien [[Ditisheim]], [[Léon Lévy & Frères Manufactures des Montres et Chronographes|Lévy]] und [[Cyma|Schwob]] welche im Uhrenindustrie tätig waren. | ||
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− | *[[Meister der Uhrmacherkunst]], [[Abeler, Jürgen| | + | *[[Meister der Uhrmacherkunst]], [[Abeler, Jürgen|Jürgen Abeler]], Wuppertal, 1977, p. 233; |
*Clocks – Their Origin and Development 1320 – 1880, H.M. Vehmeyer, Gent, 2004, pp. 772-775. | *Clocks – Their Origin and Development 1320 – 1880, H.M. Vehmeyer, Gent, 2004, pp. 772-775. | ||
*[[Watchmakers and Clockmakers of the World]]; G. H. Baillie | *[[Watchmakers and Clockmakers of the World]]; G. H. Baillie | ||
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Aktuelle Version vom 7. November 2017, 16:43 Uhr
Deutsch/Französischer Uhrmacher
Carl Gutbub (Guttbub) wurde um (1550 ? - ?) in Weinberg, bei Buschweiler, Unterelsass geboren. Buschweiler oder Buschwiller ist ein Dorf an der Schweizer Grenze etwa 8 km westlich von Basel und Nachbargemeinde von Hégenheim. Carl Gutbub wurde ein Straßburger Uhrmacher, der 1571 in das Straßburger Bürgerrecht aufgenommen wurde und zusammen den Brüdern Josias Habrecht und Isaac Habrecht den Ruf der Straßburger Uhrmacherei begründete. Er war im Magdalenenstraße 11 zu Straßburg ansässig, und war verheiratete mit eine gewisse Maria. Man weiß, dass er noch 1590 arbeitete. Er signierte seine Uhren mit CG. Von Gutbub sind auch zwei Astronomische Tischuhren bekannt, ebenfalls signiert mit CG. Einer war in die ehemalige Fremersdorfer Sammlung in Luzern. Carl war ein ältere Brüder von Hans Gutbub welche Susanna Habrecht (vor 1570- ? ) war eine Tochter des Uhrmachers Isaac Habrecht heiratete.
Buschweiler und Hégenheim
Buschweiler und Hégenheim im Elsass wurden später jüdischen Gemeinden. Die Blütezeit lag in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts. Die meisten Familien waren Ende der 1690er Jahre aus Basel hierher gekommen und hatten im Dorfe Zuflucht gefunden, nachdem der Baseler Bischof sie per Dekret hatte von dort vertreiben lassen. Während der Unruhen der Französischen Revolution kam es in Buschweiler und Hégenheim zu antijüdischen Ausschreitungen; getragen sollen diese vor allen von hiesigen Bauern worden sein, die bei jüdischen Geldverleihern verschuldet waren und auf diese Weise ihre Schulden tilgen wollten. Zahlreiche jüdische Familien brachten sich in Basel in Sicherheit, kehrten aber später wieder zurück. Beim Deutsch-Französischer Krieg zogen viele wieder nach der Schweiz. Bekannt sind die aus Hégenheim stammenden Familien Ditisheim, Lévy und Schwob welche im Uhrenindustrie tätig waren.
Weiterführende Informationen
Quelle
- Meister der Uhrmacherkunst, Jürgen Abeler, Wuppertal, 1977, p. 233;
- Clocks – Their Origin and Development 1320 – 1880, H.M. Vehmeyer, Gent, 2004, pp. 772-775.
- Watchmakers and Clockmakers of the World; G. H. Baillie