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− | Bereits als Schuljunge im Alter von 10 Jahren begann er in der väterlichen Uhrzeigerwerkstatt mitzuarbeiten, die später sein Bruder Paul Glaeser weiterführte. Mit 14 Jahren begann er eine dreijährige Uhrmacherlehre bei [[Ferdinand Adolph Lange]], er war einer der letzten Schüler des großen Stammvaters der Glashütter Uhrmacherei. | + | Bereits als Schuljunge im Alter von 10 Jahren begann er in der väterlichen Uhrzeigerwerkstatt mitzuarbeiten, die später sein Bruder [[Glaeser, Paul|Paul Glaeser]] weiterführte. Mit 14 Jahren begann er eine dreijährige Uhrmacherlehre bei [[Ferdinand Adolph Lange]], er war einer der letzten Schüler des großen Stammvaters der Glashütter Uhrmacherei. |
Als Uhrmacher-Geselle arbeitete er 2 Jahre in Hamburg, danach in Glashütte bei [[Großmann, Karl Moritz|Großmann]] und bei [[Strasser & Rohde]]. | Als Uhrmacher-Geselle arbeitete er 2 Jahre in Hamburg, danach in Glashütte bei [[Großmann, Karl Moritz|Großmann]] und bei [[Strasser & Rohde]]. | ||
− | [[1885]] machte sich Richard | + | [[1885]] machte sich Richard Glaeser selbständig und stellte bis [[1920]] in handwerklicher Tätigkeit etwa 1500 echte Glashütter Taschenuhren mit den typischen Glashütter Baumerkmalen her, als da z.B. sind [[Dreiviertel-Platine]] mit [[Ankerradkloben|Ankerrad-Klöbchen]], [[Glashütter Goldankergang]], [[Schwanenhalsfeinregulierung]]. |
− | + | Glaeser bezog Gehäuse (überwiegend Goldgehäuse), feinste Emaille-Zifferblätter und Unruhspiralen aus [[Genf]]. Gangteile, Trieb, Schrauben, Lagersteine und natürlich die feinen Gläser’schen Goldzeiger seines Bruders lieferte ihm die Glashütter Hausindustrie. Zur Fertigstellung einer Uhr benötigte er durchschnittlich etwa 1 Woche. | |
Ab 1895 war Glaeser fast 2 Jahrzehnte Lehrer an der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte – als Turnlehrer! | Ab 1895 war Glaeser fast 2 Jahrzehnte Lehrer an der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte – als Turnlehrer! | ||
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Bis zu seinem Tode im Jahre [[1928]] verdiente sich Glaeser dann mühsam mit Reparaturen seinen Lebensunterhalt. | Bis zu seinem Tode im Jahre [[1928]] verdiente sich Glaeser dann mühsam mit Reparaturen seinen Lebensunterhalt. | ||
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Version vom 7. Juni 2011, 23:41 Uhr
Glaeser, Richard
Deutscher Uhrmacher
Richard Glaeser wurde 1856 geboren.
Er war ein bedeutender Glashütter Uhrmacher und Sohn von August Glaeser, der Taschenuhren in der typischen Glashütter Bauweise und Qualität herstellte, wie sie beispielsweise von A. Lange & Söhne, Assmann oder der Glashütter Uhrenfabrik Union bekannt ist. Sie stehen diesen bekannten Fabrikaten in nichts nach.
Bereits als Schuljunge im Alter von 10 Jahren begann er in der väterlichen Uhrzeigerwerkstatt mitzuarbeiten, die später sein Bruder Paul Glaeser weiterführte. Mit 14 Jahren begann er eine dreijährige Uhrmacherlehre bei Ferdinand Adolph Lange, er war einer der letzten Schüler des großen Stammvaters der Glashütter Uhrmacherei.
Als Uhrmacher-Geselle arbeitete er 2 Jahre in Hamburg, danach in Glashütte bei Großmann und bei Strasser & Rohde.
1885 machte sich Richard Glaeser selbständig und stellte bis 1920 in handwerklicher Tätigkeit etwa 1500 echte Glashütter Taschenuhren mit den typischen Glashütter Baumerkmalen her, als da z.B. sind Dreiviertel-Platine mit Ankerrad-Klöbchen, Glashütter Goldankergang, Schwanenhalsfeinregulierung.
Glaeser bezog Gehäuse (überwiegend Goldgehäuse), feinste Emaille-Zifferblätter und Unruhspiralen aus Genf. Gangteile, Trieb, Schrauben, Lagersteine und natürlich die feinen Gläser’schen Goldzeiger seines Bruders lieferte ihm die Glashütter Hausindustrie. Zur Fertigstellung einer Uhr benötigte er durchschnittlich etwa 1 Woche. Ab 1895 war Glaeser fast 2 Jahrzehnte Lehrer an der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte – als Turnlehrer!
Im Jahre 1920 mußte Glaeser seine Uhrenfabrikation beenden – die industriell arbeitende Glashütter Präzisionsuhrenfabrik bot Glashütter Taschenuhren etwa 20-25% billiger an. Er war dieser Konkurrenz nicht gewachsen, obwohl die Präzisionsuhrenfabrik später an ihrem Missmanagement in Konkurs ging.
Bis zu seinem Tode im Jahre 1928 verdiente sich Glaeser dann mühsam mit Reparaturen seinen Lebensunterhalt.
Die wenigen erhaltenen Taschenuhren von Richard Glaeser sind wegen ihrer ausgezeicheneten Glashütter Qualität und Seltenheit gesuchte Sammlerstücke und werden entsprechend hoch bewertet.