Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG/de: Unterschied zwischen den Versionen
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[[1879]] ging die Firma vollständig in den Besitz der Söhne [[Junghans, Erhard (geb. 1849)|Erhard]] und [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] über. Von [[1886]] bis [[1889]] war auch der dritte Sohn von [[Junghans, Erhard (1823-1870)|Erhard Junghans]], [[Junghans, Georg|Georg Junghans]], in der Firma tätig. Bei der [[1886]] aufgenommenen Produktion von [[Taschenuhr]]en mußte die Firma mehrere Fehlschläge hinnehmen und war erst [[1906]] damit erfolgreich. [[1888]] präsentierte Junghans seine zweite Fabrikmarke, einen fünfstrahligen Stern, in dessen Mitte ein „J“ stand. [[1890]] bekam der Stern acht Zacken und blieb bis heute als Markenzeichen erhalten. [[1891]] wurde [[Junghans, Erhard (geb. 1849)|Erhard Junghans]] zum königl. Kommerzienrat ernannt und trat [[1897]] aus der Firma aus. Die Firma ging somit auf seinen Bruder, den königl. Kommerzienrat [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] über. Der Sohn von [[Junghans, Arthur|Arthur]], [[Junghans, Erwin|Erwin Junghans]], arbeitete ebenfalls in der Firma mit. Am [[1. April]] [[1900]] entsteht aus den Firmen Gebrüder Junghans und [[Haller, Thomas|Thomas Haller]] die „Gebrüder Junghans AG“. Um [[1912]] entwickelte Junghans als eine der ersten Firmen eine radioaktive [[Leuchtfarbe]] für nachtleuchtende Zeiger von [[Taschenuhr]]en und Weckern. Am [[1. Juli]] [[1926]] wurde eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma Junghans, der Uhrenfabrik „[[Hamburg-Amerika]]“ und der „[[Vereinigte Freiburger Uhrenfabrik A.G.|Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.]]“ gegründet. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser 3 Firmen. Am [[1. Juli]] [[1930]] fusionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. [[1928]] begann Junghans mit der Produktion von Armbanduhren. Anfangs wurde zugekaufte Werke aus [[Ruhla]] eingebaut, aber bereits ab [[1930]] verwendete das Unternehmen eigene Kaliber unter dem neuen Firmennamen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G.“ für seine Damen- und Herrenarmbanduhren. Die von Junghans selbst entwickelten und produzierten [[Kaliber]] der J-Serie mit Hand- bzw. automatischem [[Aufzug]] gehörten zu den besten der fünfziger Jahre. Am [[15. Dezember]] [[1956]] wurde Junghans von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Stiftung Diehl-Gruppe] übernommen. Von [[1957]] bis [[1962]] kreierte der Schweizer Künstler [[Bill, Max (1908-1994)|Max Bill]] für Junghans Wand-, Tisch- und Armbanduhren in schlichtem, zeitlosem Bauhaus-Design. [[1962]] kam die erste elektromechanische [[Armbanduhr]] der Firma auf den Markt. [[1967]] folgte die erste Großquarzuhr [[Astro-Chron]] und [[1970]] die erste deutsche Quarzarmbanduhr [[Astro-Quarz]]. Diese Pionierarbeit im Bereich der modernen Zeitmessung brachte der Firma internationale Anerkennung: [[1972]] war Junghans offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele. Die Produktion mechanischer Uhrwerke endete [[1976]]. Seitdem liegt der Schwerpunkt auf der Produktion von Quarzuhren. [[1986]] brachte Junghans eine der ersten funkgesteuerten Tischuhren auf den Markt, die in der Lage ist, sich mit der [[Atomuhr]] der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig abzugleichen. Die weltweit erste funkgesteuerte [[Armbanduhr]] folgte mit dem Modell [[MEGA 1]] im Jahr [[1990]]. Seither ist Junghans bekannt für Quarzuhren mit Solarantrieb und [[Funkuhr|Funksteuerung]]. Zu dem 15-jährigem Jubiläum der [[MEGA 1]] brachte Junghans [[2005]] die | + | Am [[15. April]] [[1861]] gründete [[Junghans, Erhard (1823-1870)|Erhard Junghans]] gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler in Schramberg die Firma „Junghans und Tobler“. Dank moderner Fabrikationstechniken begann Junghans damals auf kostengünstige Art mit der Herstellung von Uhrenteilen. [[1866]] wurden die ersten Uhren unter der Marke Junghans von eigenen Uhrmachermeistern konstruiert und gebaut. Die Großserien-Uhrenproduktion im amerikanischen Stil fand sehr großen Anklang, da die rationell hergestellten Uhren viel Gegenwert zu einem guten Preis boten. [[Luise Junghans-Tobler]] übernahm nach dem Tod ihres Mannes [[1870]] für eine Übergangszeit die Leitung der Firma. [[1872]] führte Junghans die Akkordarbeit nach amerikanischem Vorbild ein. [[1875]] übernahmen die beiden Söhne [[Junghans, Erhard (geb. 1849)|Erhard]] und [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] die Firmenleitung. Unter ihrer Führung nahm die Produktion schnell an Umfang zu. [[1879]] ging die Firma vollständig in den Besitz der Söhne [[Junghans, Erhard (geb. 1849)|Erhard]] und [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] über. Von [[1886]] bis [[1889]] war auch der dritte Sohn von [[Junghans, Erhard (1823-1870)|Erhard Junghans]], [[Junghans, Georg|Georg Junghans]], in der Firma tätig. Bei der [[1886]] aufgenommenen Produktion von [[Taschenuhr]]en mußte die Firma mehrere Fehlschläge hinnehmen und war erst [[1906]] damit erfolgreich. [[1888]] präsentierte Junghans seine zweite Fabrikmarke, einen fünfstrahligen Stern, in dessen Mitte ein „J“ stand. [[1890]] bekam der Stern acht Zacken und blieb bis heute als Markenzeichen erhalten. [[1891]] wurde [[Junghans, Erhard (geb. 1849)|Erhard Junghans]] zum königl. Kommerzienrat ernannt und trat [[1897]] aus der Firma aus. Die Firma ging somit auf seinen Bruder, den königl. Kommerzienrat [[Junghans, Arthur|Arthur Junghans]] über. Der Sohn von [[Junghans, Arthur|Arthur]], [[Junghans, Erwin|Erwin Junghans]], arbeitete ebenfalls in der Firma mit. Am [[1. April]] [[1900]] entsteht aus den Firmen Gebrüder Junghans und [[Haller, Thomas|Thomas Haller]] die „Gebrüder Junghans AG“. Um [[1912]] entwickelte Junghans als eine der ersten Firmen eine radioaktive [[Leuchtfarbe]] für nachtleuchtende Zeiger von [[Taschenuhr]]en und Weckern. Am [[1. Juli]] [[1926]] wurde eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma Junghans, der Uhrenfabrik „[[Hamburg-Amerika]]“ und der „[[Vereinigte Freiburger Uhrenfabrik A.G.|Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.]]“ gegründet. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser 3 Firmen. Am [[1. Juli]] [[1930]] fusionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. [[1928]] begann Junghans mit der Produktion von Armbanduhren. Anfangs wurde zugekaufte Werke aus [[Ruhla]] eingebaut, aber bereits ab [[1930]] verwendete das Unternehmen eigene Kaliber unter dem neuen Firmennamen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G.“ für seine Damen- und Herrenarmbanduhren. Die von Junghans selbst entwickelten und produzierten [[Kaliber]] der J-Serie mit Hand- bzw. automatischem [[Aufzug]] gehörten zu den besten der fünfziger Jahre. Am [[15. Dezember]] [[1956]] wurde Junghans von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Stiftung Diehl-Gruppe] übernommen. Von [[1957]] bis [[1962]] kreierte der Schweizer Künstler [[Bill, Max (1908-1994)|Max Bill]] für Junghans Wand-, Tisch- und Armbanduhren in schlichtem, zeitlosem Bauhaus-Design. [[1962]] kam die erste elektromechanische [[Armbanduhr]] der Firma auf den Markt. [[1967]] folgte die erste Großquarzuhr [[Astro-Chron]] und [[1970]] die erste deutsche Quarzarmbanduhr [[Astro-Quarz]]. Diese Pionierarbeit im Bereich der modernen Zeitmessung brachte der Firma internationale Anerkennung: [[1972]] war Junghans offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele. Die Produktion mechanischer Uhrwerke endete [[1976]]. Seitdem liegt der Schwerpunkt auf der Produktion von Quarzuhren. [[1986]] brachte Junghans eine der ersten funkgesteuerten Tischuhren auf den Markt, die in der Lage ist, sich mit der [[Atomuhr]] der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig abzugleichen. Die weltweit erste funkgesteuerte [[Armbanduhr]] folgte mit dem Modell [[MEGA 1]] im Jahr [[1990]]. Seither ist Junghans bekannt für Quarzuhren mit Solarantrieb und [[Funkuhr|Funksteuerung]]. Zu dem 15-jährigem Jubiläum der [[MEGA 1]] brachte Junghans [[2005]] die [[Mega 1000]] als eine Hommage an den Klassiker auf den Markt. |
Die Uhrensparte gehört heute der Holding [[EganaGoldpfeil Limited]], die Wehrtechnik der [http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Stiftung Diehl-Gruppe]. | Die Uhrensparte gehört heute der Holding [[EganaGoldpfeil Limited]], die Wehrtechnik der [http://de.wikipedia.org/wiki/Diehl_Stiftung Diehl-Gruppe]. |
Version vom 3. September 2007, 00:20 Uhr
Deutscher Uhren- und Wehrtechnik-Hersteller
Am 15. April 1861 gründete Erhard Junghans gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler in Schramberg die Firma „Junghans und Tobler“. Dank moderner Fabrikationstechniken begann Junghans damals auf kostengünstige Art mit der Herstellung von Uhrenteilen. 1866 wurden die ersten Uhren unter der Marke Junghans von eigenen Uhrmachermeistern konstruiert und gebaut. Die Großserien-Uhrenproduktion im amerikanischen Stil fand sehr großen Anklang, da die rationell hergestellten Uhren viel Gegenwert zu einem guten Preis boten. Luise Junghans-Tobler übernahm nach dem Tod ihres Mannes 1870 für eine Übergangszeit die Leitung der Firma. 1872 führte Junghans die Akkordarbeit nach amerikanischem Vorbild ein. 1875 übernahmen die beiden Söhne Erhard und Arthur Junghans die Firmenleitung. Unter ihrer Führung nahm die Produktion schnell an Umfang zu. 1879 ging die Firma vollständig in den Besitz der Söhne Erhard und Arthur Junghans über. Von 1886 bis 1889 war auch der dritte Sohn von Erhard Junghans, Georg Junghans, in der Firma tätig. Bei der 1886 aufgenommenen Produktion von Taschenuhren mußte die Firma mehrere Fehlschläge hinnehmen und war erst 1906 damit erfolgreich. 1888 präsentierte Junghans seine zweite Fabrikmarke, einen fünfstrahligen Stern, in dessen Mitte ein „J“ stand. 1890 bekam der Stern acht Zacken und blieb bis heute als Markenzeichen erhalten. 1891 wurde Erhard Junghans zum königl. Kommerzienrat ernannt und trat 1897 aus der Firma aus. Die Firma ging somit auf seinen Bruder, den königl. Kommerzienrat Arthur Junghans über. Der Sohn von Arthur, Erwin Junghans, arbeitete ebenfalls in der Firma mit. Am 1. April 1900 entsteht aus den Firmen Gebrüder Junghans und Thomas Haller die „Gebrüder Junghans AG“. Um 1912 entwickelte Junghans als eine der ersten Firmen eine radioaktive Leuchtfarbe für nachtleuchtende Zeiger von Taschenuhren und Weckern. Am 1. Juli 1926 wurde eine Interessengemeinschaft zwischen der Firma Junghans, der Uhrenfabrik „Hamburg-Amerika“ und der „Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik A.G.“ gegründet. Die Signatur der Uhren erfolgte weiterhin mit dem jeweiligen Markenzeichen dieser 3 Firmen. Am 1. Juli 1930 fusionierten die Unternehmen unter dem Namen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG“. 1928 begann Junghans mit der Produktion von Armbanduhren. Anfangs wurde zugekaufte Werke aus Ruhla eingebaut, aber bereits ab 1930 verwendete das Unternehmen eigene Kaliber unter dem neuen Firmennamen „Uhrenfabriken Gebrüder Junghans A.G.“ für seine Damen- und Herrenarmbanduhren. Die von Junghans selbst entwickelten und produzierten Kaliber der J-Serie mit Hand- bzw. automatischem Aufzug gehörten zu den besten der fünfziger Jahre. Am 15. Dezember 1956 wurde Junghans von der Diehl-Gruppe übernommen. Von 1957 bis 1962 kreierte der Schweizer Künstler Max Bill für Junghans Wand-, Tisch- und Armbanduhren in schlichtem, zeitlosem Bauhaus-Design. 1962 kam die erste elektromechanische Armbanduhr der Firma auf den Markt. 1967 folgte die erste Großquarzuhr Astro-Chron und 1970 die erste deutsche Quarzarmbanduhr Astro-Quarz. Diese Pionierarbeit im Bereich der modernen Zeitmessung brachte der Firma internationale Anerkennung: 1972 war Junghans offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele. Die Produktion mechanischer Uhrwerke endete 1976. Seitdem liegt der Schwerpunkt auf der Produktion von Quarzuhren. 1986 brachte Junghans eine der ersten funkgesteuerten Tischuhren auf den Markt, die in der Lage ist, sich mit der Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig abzugleichen. Die weltweit erste funkgesteuerte Armbanduhr folgte mit dem Modell MEGA 1 im Jahr 1990. Seither ist Junghans bekannt für Quarzuhren mit Solarantrieb und Funksteuerung. Zu dem 15-jährigem Jubiläum der MEGA 1 brachte Junghans 2005 die Mega 1000 als eine Hommage an den Klassiker auf den Markt.
Die Uhrensparte gehört heute der Holding EganaGoldpfeil Limited, die Wehrtechnik der Diehl-Gruppe.
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913