Patek Philippe: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Uhren werden nicht nur als Gebrauchsartikel, sondern auch als überaus wertbeständige Geldanlagen erworben. Wie begehrt die hochkomplizierten Uhren dieses renommierten Herstellers sind, das spiegelt sich unmißverständlich in den Auktionsergebnissen wieder: Das Modell [[World Time]] aus dem Jahr [[1946]] in [[Platin]] erzielte am [[14. April]] [[2002]] in Genf einen Preis von über ca. 6,5 Millionen CHF und hält damit bis heute den Rekord für die teuerste im Rahmen einer Auktion versteigerten [[Armbanduhr]]. Die 20 teuersten [[Armbanduhr]]en der Welt, die jemals bei Auktionen verkauft wurden, stammen ausschließlich aus dem Hause Patek Philippe. | Die Uhren werden nicht nur als Gebrauchsartikel, sondern auch als überaus wertbeständige Geldanlagen erworben. Wie begehrt die hochkomplizierten Uhren dieses renommierten Herstellers sind, das spiegelt sich unmißverständlich in den Auktionsergebnissen wieder: Das Modell [[World Time]] aus dem Jahr [[1946]] in [[Platin]] erzielte am [[14. April]] [[2002]] in Genf einen Preis von über ca. 6,5 Millionen CHF und hält damit bis heute den Rekord für die teuerste im Rahmen einer Auktion versteigerten [[Armbanduhr]]. Die 20 teuersten [[Armbanduhr]]en der Welt, die jemals bei Auktionen verkauft wurden, stammen ausschließlich aus dem Hause Patek Philippe. | ||
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Version vom 8. Dezember 2007, 12:33 Uhr
Patek Philippe
Schweizer Uhrenmanufaktur
Am 1. Mai 1839 wird die Uhrenmanufaktur Patek, Czapek & Co. in Genf von dem polnischen Adligen Antoine Norbert Graf de Patek und Francois Czapek gegründet. Aufgrund von Differenzen zwischen beiden wird die Zusammenarbeit jedoch nicht weitergeführt. Zweiterer betreibt noch bis 1869 die Firma Czapek & Co.
Patek wählt sich den begabten französischen Uhrmacher Jean-Adrien Philippe als neuen Partner. Dieser hatte die Uhrengeschichte bereits um eine ihrer revolutionärsten Erfindungen bereichert: den Kronenaufzug. Seitdem brauchen Uhren nicht mehr mit einem zusätzlichen Schlüssel aufgezogen zu werden, sondern sowohl der Aufzug als auch das Einstellen der Zeiger nach der Uhrzeit erfolgen nun über die weitaus praktischere Krone.
Am 15. Mai 1845 wird die Firma nach Eintritt von Jean-Adrien Philippe und Vincent Gostkowski in Patek & Co. umbenannt. Im selben Jahr wird ein Patent für eine Uhr mit Aufzugswelle und Zeigerstellmechanismus angemeldet. Patek & Co. fertigt ihre erste Uhr mit Minutenrepetition.
Am 1. Januar 1851 wird der Name von Patek & Co. in Patek Philippe & Co. geändert. 1881 wird ein Patent für eine Präzisions-Feinregulierung von Philippe angemeldet.
Aktiengesellschaft - und wichtige Erfindungen
Am 1. Februar 1901 wird Patek Philippe in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und in Ancienne Manufacture d'Horlogerie Patek Philippe & Cie. S.A. umbenannt. 1902 wird ein Patent für einen Doppel-Chronographen angemeldet.
Die Firma macht weiter durch bedeutsame Erfindungen auf sich aufmerksam. So erscheint 1925 die weltweit erste Armbanduhr mit ewigem Kalender. 1927 werden die ersten Armbandchronographen produziert.
Als 1931 wegen der Weltwirtschaftskrise ein finanzkräftiger Investor gesucht wird, erklären sich die Brüder Charles und Jean Stern, deren Zifferblattfabrik schon seit einiger Zeit zu den Lieferanten der Firma gehört hatte, bereit, die Aktienmehrheit des Unternehmens zu übernehmen. Seitdem wird der Name der Familie Stern mit Patek Philippe in einem Atemzug genannt. (Inzwischen fungiert Philippe Stern in nunmehr dritter Generation als Präsident des Unternehmens.)
1932 präsentiert die Firma das Modell Calatrava, benannt nach einem 1158 von dem Abt Raimondo in der Stadt Calatrava gegründeten Ritterorden. Diese Modellserie gehört seitdem zu den Klassikern der Manufaktur. Das Calatrava-Kreuz gilt nach wie vor als Markenzeichen der Uhren, welches jeweils auf der Krone abgebildet ist.
1937 entwickelt der Genfer Uhrmacher Louis Cottier für Patek Philippe die ersten Armbanduhren "heure universelle". Vom Zifferblatt dieser Weltzeituhren kann die Zeit in allen 24 Zeitzonen der Erde zugleich abgelesen werden.
Anfang der 1940er Jahre beginnt die Serienfertigung von Chronographen und Armbanduhren mit ewigem Kalender. In den folgenden Jahren tragen Uhrwerke von Patek Philippe bei zahlreichen Präzisionswettbewerben des Observatoriums Genf den Sieg davon.
1962 wird die weltweit erste Armbanduhr mit ewigem Kalender und automatischem Aufzug vorgestellt.
1966 entwirft Jean Daniel Rubeli, der Chef der Entwicklungsabteilung, das Modell Ellipse. Bei der Formgebung des runden Gehäuses berücksichtigt er die Regeln des Goldenen Schnittes. Das geheimnisvoll schimmernde Blau des Zifferblatts wird durch chemische Behandlung des Goldes hervorgerufen.
1976 kommt das von Gérald Genta entworfene Modell „Nautilus“ auf den Markt. Besonderes Kennzeichen dieser Uhr ist eine in Bullaugen-Form gestaltete Lünette, die mit zwei seitlichen Schrauben auf das Einschalengehäuse gepresst eine Wasserdichte auf 120 Meter gewährleistete. Seit 1977 stellt Patek das flachste Automatikwerk Kaliber 240 mit nur 2,40 mm Höhe her.
Patek Philippe ist heute, zu einer Zeit zunehmender Konzentration im Uhrensektor, eines der wenigen immer noch unabhängigen Uhrenunternehmen. Die Firma ist auch die einzige Genfer Manufaktur, deren gesamte Produktion mechanischer Uhrwerke mit dem Genfer Siegel (Poinçon de Genève) ausgezeichnet ist.
Gipfelleistungen bei Komplikationen
Anlässlich der 150-jährigen Jubiläumsfeier wird im Jahr 1989 das legendäre Kaliber 89 präsentiert, an dem ganze neun Jahre entwickelt wurde. Mit 33 Komplikationen und 1728 Bestandteilen gilt diese Uhr als Taschenuhr der Superlative. Sie verfügt auf zwei Gehäuseseiten über 24 Zeiger und 12 Hilfszifferblätter. Neben einer Minutenrepetition mit großem und kleinem Läutwerk sowie einem Wecker, einem Tourbillon, einem ewigem Kalender, einem Schleppzeiger-Chronographenwerk und sowie über weiteren 20 Komplikationen gilt diese Uhr als kompliziertestes Taschenuhrwerk überhaupt.
2000 erscheint mit der Star Caliber 2000 eine der drei kompliziertesten Taschenuhren der Welt, deren 21 Komplikationen auf besonders bedienerfreundliche Weise miteinander vereint sind.
Ebenfalls 2000 wird als Weltneuheit mit der Referenz 5100 "10 Jours" das erste mechanische Werk mit einer Gangreserve von über 10 Tagen vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein rechteckiges Formwerk, das zwei hintereinandergeschaltete Federhäuser umfaßt. Es wird in vier Modellvarianten (in Weißgold, Gelbgold, Platin und Roségold) eingesetzt, die auf 3000 Stück limitiert sind.
Die erste doppelseitige Armbanduhr und gleichzeitig die komplizierteste Armbanduhr, die Patek Philippe je gefertigt hat, ist das Modell Sky Moon Tourbillon Ref. 5002. Sie umfasst ein Tourbillon, einen ewigen Kalender mit den Anzeigen von Mondalter (Anzahl der Tage seit dem letzten Vollmond), Schaltjahrzyklus, Wochentag, Monat und Datum. Die Datumsanzeige ist als zusätzliche Komplikation mit einem Rückstellzeiger versehen. Die Rückseite präsentiert unter einem Saphirglas den Sternenhimmel der nördlichen Hemisphäre im Gegenuhrzeigersinn und zeigt die Winkelbewegung der Sterne und des Mondes in einem Zyklus von 29 Tagen, 12 Stunden und 44 Minuten.
Die erfolgreichste Marke bei großen Auktionen
Patek Philippe gilt unter Uhrenkennern als führende Marke, nicht zuletzt aufgrund der Tradition des Unternehmens und den immer wieder erbrachten uhrmacherischen Gipfelleistungen, etwa im Bereich der Komplikationen. Kennzeichnend hierfür sind die zahlreichen Erfindungen, welche die feine Uhrmacherei nachhaltig beeinflußt haben. Von 1845 (moderner Kronenaufzug) bis 1996 (Jahreskalender) wurden Patek Philippe mehr als 70 Patente zuerkannt.
Die Uhren werden nicht nur als Gebrauchsartikel, sondern auch als überaus wertbeständige Geldanlagen erworben. Wie begehrt die hochkomplizierten Uhren dieses renommierten Herstellers sind, das spiegelt sich unmißverständlich in den Auktionsergebnissen wieder: Das Modell World Time aus dem Jahr 1946 in Platin erzielte am 14. April 2002 in Genf einen Preis von über ca. 6,5 Millionen CHF und hält damit bis heute den Rekord für die teuerste im Rahmen einer Auktion versteigerten Armbanduhr. Die 20 teuersten Armbanduhren der Welt, die jemals bei Auktionen verkauft wurden, stammen ausschließlich aus dem Hause Patek Philippe.
Das Patek Philippe Museum
Am 8. November 2001 wird in Genf das Patek Philippe Museum eröffnet, das die Entwicklung der Uhrmacherkunst vom 16. Jahrhundert bis in die heutige Zeit anhand zahlreicher wertvoller Exponate dokumentiert. Es handelt sich um die wohl umfassendste Sammlung, die bislang zu diesem Thema zusammengetragen worden ist.
Literatur
- Das große Uhrenlexikon; Autor: Fritz von Osterhausen; ISBN 3898804305
- Patek Philippe, Geneve; Autoren: M. Huber, A. Banbery; ISBN 3906500012
- Patek Philippe. Komplizierte Armbanduhren; Autoren: Giampiero Negretti, Paolo DeVecchi; ISBN 382901449X
- Das ZEITGEFÜHL-Uhrenbuch; Autor: Gerd-Lothar Reschke; ISBN 3-938607-61-0
Weiterführende Informationen
- Uhrenmodelle von Patek Philippe
- Uhrenabbildungen von Patek Philippe
- Uhrwerke von Patek Philippe
- Werkabbildungen von Patek Philippe
- Archiv Patek Philippe - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki und Abbildungen