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Version vom 29. Dezember 2007, 17:41 Uhr
Cartier
Pariser Schmuck- und Uhrenhändlerdynastie
Louis-François Cartier übernimmt 1847 die Juwelierwerkstatt seines Meisters, Adolphe Picard, an der 29, rue Montorgueil in Paris. Ein Jahr zuvor war er, der Nachkömmling eines Pulverhornmachers, Meisterjuwelier geworden und hatte sein Markenzeichen, das berühmte Herz zwischen den Initialen L und C, umgeben von einer Raute, eintragen lassen.
1853 ist Cartier für private Kunden an der 5, rue Neuve des Petits Champs, zugänglich.
1856 tätigt Prinzessin Mathilde, die Nichte von Napoleon I. und Cousine des Kaisers Napoleon III., bei Cartier ihren ersten Einkauf.
1859 zieht Cartier nach 9, Boulevard des Italiens um. Kaiserin Eugenie wird zur Kundin.
1859 nimmt er auch antike Taschenuhren in sein Sortiment auf. Als 1872 sein Sohn Alfred als Partner in das Geschäft eintritt, wird der Handel mit neuen Uhren systematisch ausgebaut. Neben Taschenuhren unter dem eigenen Namen werden auch die bekannter Luxusfirmen (ab 1893 Vacheron & Constantin, nach 1900 Audemars Piguet) weiterverkauft.
1874 übernimmt Alfred Cartier die Leitung des Geschäfts.
1898 tritt Alfreds Sohn Louis in die Firma ein, die daraufhin unter dem Namen Alfred Cartier & Fils firmiert. Das Geschäft wird 1899 in die berühmte Rue de la Paix verlegt, wo es heute noch ist.
Die genialen Entwürfe des Louis Cartier
Während in den ersten beiden Generationen noch der Schwerpunkt Schmuck und Juwelen überwiegt, erweist sich Louis Cartier als Liebhaber der Uhrmacherkunst, der dieser Branche im Laufe seiner fruchtbaren Tätigkeit völlig neue Impulse zu verleihen vermag. Sein Einfallsreichtum, sein unübertroffenes Stilempfinden und die klare Konsequenz seiner Gestaltungen heben seine Uhrenkreationen eindeutig aus dem Feld der üblichen Produkte heraus. Seine Ideen werden zu Designklassikern, die vordergründige Trends und Moden mühelos überdauern und auf ihre unnachahmliche Art schon längst zu zeitlosen Meilensteinen geworden sind.
Zunächst erweitert Louis Cartier das Angebot der Firma um Pendulen, die auch selbst produziert wurden. Viele schöne Luxusmodelle im Zeitstil des Art déco stammen aus dieser Zeit. Er widmet sich zudem frühzeitig der Gattung der Armbanduhren, die damals, in einer Zeit, als Männer grundsätzlich nur Taschenuhren trugen, völlig neu und ungewöhnlich sind. So entstehen schon vor 1900 einige Luxusmodelle, gefolgt von den berühmten Klassikern Santos (1906), Tank (1917) und Pasha.
Cartier ist einer der wenigen Goldschmiede, die Platinschmuck erzeugen. Nicht zuletzt dadurch wird er zum berühmtesten Juwelier der Jahrhundertwende und beliefert Könige und Zaren, Industrielle und Noble aus dem fernen Osten.
1902 eröffnet Cartier eine Filiale in London in der 4 New Burlington Street und stellt Juwelen und Objets d'Art für die Königliche Familie her. 1908 folgt die Eröffnung einer russiischen Filiale in St. Petersburg. 1909 eröffnet Pierre Cartier, ein Enkel von Louis, ein Geschäft in der Fifth Avenue in New York, nachdem er eine sehr begüterte amerikanische Industriellentochter geheiratet hatte.
Der Luxuskonzern Cartier
1904 werden der Firma erste Auszeichnungen durch König Edward VII. und König Alfonso XIII. von Spanien verliehen. Im selben Jahr stirbt Louis-François Cartier. Alfred Cartier stirbt 1925, Louis Cartier 1942.
Die Firma durchlebt eine Krisenzeit und bleibt nach dem Tod von Pierre Cartier (1965) nicht mehr in Familienbesitz. Die Firmengruppe Cartier kann dennoch ihre Aktivitäten erheblich ausweiten und erwirbt 1988 jeweils 60% der Schweizer Uhrenhersteller Baume & Mercier und Piaget.
Heute gehört Cartier zu den größten Juwelierunternehmen der Welt und verkauft neben Uhren und Schmuck auch exklusive Parfums, Feuerzeuge, Lederwaren und Schreibgeräte.
Weiterführende Informationen
Literatur
- Uhren als Kapitalanlage. Wie man von Rolex, Cartier und Co. Profitieren kann; Autor: Michael Brückner; ISBN 3898791521
- Das ZEITGEFÜHL-Uhrenbuch; Autor: Gerd-Lothar Reschke; ISBN 3-938607-61-0
Weblinks
Firmenanschrift
CARTIER HORLOGERIE BRANCH OF RICHEMONT INTERNATIONAL SA
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