Naab, Carl Friedrich Jakob: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Juli 2018, 21:16 Uhr
Deutscher Uhrmacher
Carl Friedrich Jakob Naab wurde am 8. Dezember 1861 zu Annweiler/Landau in der Pfalz geboren als Sohn von Carl Naab und dessen zweiter Gattin Emma Rosalie Wolff (1838-1904). Carl Friedrich Jakob Naab und sein Vater wurden in Archiven auch "Karl" genannt, doch in der abgebildeten Uhr ist deutlich "Carl" zu lesen.
Vater Carl Naab wurde am 21. Mai 1824 in Landau geboren und heiratete Catharina Elisa Schneider (1827-1853) am 8. August 1848, in Sankt Maria zu Landau. Aus dieser Ehe wurden 3 Kinder geboren. Karl Robert Naab (1849-1887), Hermine Elisabeth Naab (1850-1911) und Luise Auguste Naab (1853-1928). Catharina Elisa Schneider wurde nur 26 Jahre alt und verstarb nur ein Woche nach der Geburt von Luise bei einem tödlichen Unfall, eine Patrone explodierte in ihrem Ofen. Es ist daher nicht überraschend, dass Carl sr. wieder heiratete. Aus dieser Ehe mit Emma Rosalie Wolff wurden auch 3 Kinder geboren. Emma Carolina Naab (1858-1929), Amalie Mathilde Naab (1860- ? ) und dann Carl Friedrich Jakob Naab. Carl jr. hat seinen Vater aber nicht kennengelernt, denn dieser verstarb am 22. September 1861, nur 37 Jahre alt. Die Familie war womöglich an der Marktstraße 99 zu Landau ansässig.
Der achtzehnjärige Karl Naab wurde von 1. Oktober 1880 bis 30. April 1882 unter Nummer 73 an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte zum Uhrmacher ausgebildet.
Hermine Elisabeth Naab, aus der ersten Ehe, heiratete den Uhrmacher und Juwelier Carl Emil Rehn, dessen Sohn Carl Rehn absolvierte eine ausbildung von 1880 bis 1882 an der DUS'. Carl Emil Rehn gründete 1869 ein Geschäft in der Kronstrasse 24 zu Landau. Möglich arbeitete auch dessen Sohn Ludwig Rehn im Geschäft. Die Firma Rehn existiert nach fast 150 Jahre noch immer. Carl Friedrich Jakob Naab heiratete Luise Bartz am 28. August 1897 in Annweiler, Pfalz. Aus dieser Ehe wurde Tochter Emma Naab am 29. Juni 1898 geboren.
Carl Friedrich Jakob Naab verstarb im Jahre 1918 Annweiler am Trifels, Sudliche Weinstraße, Rheinland-Pfalz, 57 Jahre alt. Nach sein versterben erhiel die DUS 105 Lichtbilder für den Projektionsapparat der Anstalt.
Familienchronik
Die Familie Naab ist aus mündlichen Überlieferungen nach dem dreißigjährigen Krieg in die Pfalz eingewandert aus der Gegend von Jülich - Düsseldorf - Cleve - Bergen-Op-Zoom, (Nähe Holland). Der Volksmund erzählt: Die zwei Brüder haben sich getrennt, der eine ging in der Dahner Gegend, der andere in das Elsass. Noch heute (Stand 1910) blüht der Zweig Erfweiler-Dahm-Umgebung als gesundes tüchtiges Geschlecht. Drei Bürgermeister sind aus der Familie Naab (in dieser Gegend) hevorgegangen. Die Naabe sind nüchtern und redebegabt......
Über Karl Naab ist folgendes noch geschrieben: "Karl Naab hätte viel künstlerische Veranlagung die er (ohne Ausbildung) häufig dargetan hat. Er war Uhrmacher. Seine Werke hat seine Tochter Emma in Anweiler verheiratet mit Tierartzt Biedner.........
Künstlerische Arbeiten von Karl Naab (Sohn zweiter Ehe von Karl Naab, gestorben 1861).
I. Eine Taschenuhr in Gold, auf dem Deckel mit Wappen der Naab graviert. Innen ist in winzigster Ausführung, naturgetreu, (in Gold) das Sterbezimmer seiner Mutter copiert, mit Sarg in dem ihr Herz liegt. Alles mit der Lupe gearbeitet.
II. Ein Pavillon......
III. Ein Standuhr mit allerlei Schmuck aus Kupferarbeiten......... "(siehe Bildergalerie Archiv).
Zur abgebildeten Uhr
Zitat aus der Familienchronik der Auguste Naab (Halbschwester des Carl Friedrich Jakob Naab): "Karl Naab hatte viel künstlerische Veranlagung die er (ohne Ausbildung) häufig dargetan hat". Möglicherweise wurde er aber zum Uhrmacher ausgebildet bei seiner Halbschwester und ihrem Ehemann, dem Uhrmacher Carl Rehn. Die Beschreibung der Uhr in der Familienchronik ist anders als die abgebildete Uhr. Vielleicht gibt es eine zweite Uhr, möglicherweise wurde die Uhr in ihrer aktuellen Form noch einmal angepasst. Es ist eine besondere Erinnerung an Vater und Mutter, die dargestellten Gesichter sind mòglicherweise von seiner Mutter Emma und seiner Tochter ebenfalls Emma.
Das Gehäuse ist aus Silber und Rotgold, aufwändig graviert mit Motiven aus der Renaissance, Monogramm und Jahreszahl 1904, auf der Vorderseite zentrales polychromes Emailbildnis, im Inneren Gravur: "Emma Naab, gebor. 29. Juni 1898, getauft 14. Aug. 1898, geimpft 5. Juni 99". Auf der Rückseite zentrales polychromes Emailbildnis, im Inneren Gravur: "Emma Naab geb. Wolff, geb. 1. Feb. 1838, gest. 28. Aug. 1904" und "Carl Naab geb. 21. Mai 1824, gest. 22. Sept. 1861". Goldcuvette mit Silberrand und graviertem Familienwappen, reich gravierter, volutenverzierter Pendant.
Uhrwerk
Das Uhrwerk ist ein Ebauche von die Firma Longines in Saint-Imier. Es handelt sich um ein veredeltes Werk Kaliber 19.58, 19 Linie; 16 Steine. 18000 A/h, jetzt mit 3/4-Platine, Weißgold, punziert, goldchatonierte Diamanten, Goldschrauben, Goldschrauben-Komp.-Unruh, floral gravierter Unruhkloben, ungewöhnliche geänderte Feinregulierung in Form eines Schiffsankers, Ankerhemmung mit Seitenanker, goldchatoniertes Räderwerk mit Diamantdeckstein für die Unruh. Gravur auf dem Werk EA 1894 und Carl Naab.
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Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Carl Friedrich Jakob Naab
- Bildgalerie Uhrwerke Carl Friedrich Jakob Naab
- Bildgalerie Archiv Carl Friedrich Jakob Naab
Quelle
- Familienarchiv Thomas Schäffer.
- Auktionen Dr. H. Crott Stefan Muser.
- Auszug aus dem Bericht über das Fünfunddreißigste Schuljahr der DUS, Deutsche Uhrmacher-Zeitung, No. 19, 1. Oktober 1913.