Deutsches Uhrenmuseum Glashütte/de: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Erst mit der Privatisierung und der damit einhergehenden Entflechtung der [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|Glashütter Uhrenbetriebe]] fand auch die Öffentlichkeit Zugang zu dieser kulturhistorisch bedeutsamen Sammlung. Das erste Domizil befand sich im Hauptgebäude von [[Glashütte Original]], Altenberger Straße 1 ([http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&geocode=&q=Altenberger+Stra%C3%9Fe+1++01768+Glash%C3%BCtte&sll=51.151786,10.415039&sspn=12.77282,29.707031&ie=UTF8&ll=50.851935,13.781898&spn=0.006272,0.014505&z=16&iwloc=addr diesen Ort anzeigen]). Doch schon die ersten Jahre brachten dem Deutschen Uhrenmuseum zwei herbe Schicksalsschläge: Am [[21. Oktober]] [[1990]] wurde u.a. das Torpedoboot- [[Chronometer]] Nr. 527 von [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.|A. Lange & Söhne]], ein Schaukasten mit [[Unruh]]en der Firma [[Grießbach, Richard (1868-1948)|Richard Grießbach]] und das [[Chronometer]] Nr. 71 von [[J. Raabe]] aus dem Glashütter Uhrenmuseum gestohlen. Am [[12. August]] [[2002]] folgte die zweite Katastrophe: Um 16:30 Uhr brach der Prießnitztal-Damm oberhalb Glashüttes. Nur knapp 30 Minuten später schoss eine rund 50.000 Kubikmeter umfassende Walze aus Wasser und Schlamm durch den sonst so beschaulichen Ort Glashütte. Selbst Tonnenschwere Schuttcontainer rasten wie Sportkanus auf den entfesselten Wassermassen über die Straßen und Plätze, die sonst von Passanten und Pkw dominiert werden. Am Bahnhof traf die alles mit sich reißende Sturzflut auf die zu dieser Jahreszeit meist Hochwasserführende Müglitz. Das Flussbett der Müglitz, an Sommertagen nicht breiter als drei Meter, erreichte dadurch in kürzester Zeit ein Ausmaß, das eine Brücke von 100 Metern Spannweite kaum zu überwinden vermag. Die Menschen in Glashütte, die Uhrenindustrie und das '''Deutsche Uhrenmuseum | + | Erst mit der Privatisierung und der damit einhergehenden Entflechtung der [[VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)|Glashütter Uhrenbetriebe]] fand auch die Öffentlichkeit Zugang zu dieser kulturhistorisch bedeutsamen Sammlung. Das erste Domizil befand sich im Hauptgebäude von [[Glashütte Original]], Altenberger Straße 1 ([http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&geocode=&q=Altenberger+Stra%C3%9Fe+1++01768+Glash%C3%BCtte&sll=51.151786,10.415039&sspn=12.77282,29.707031&ie=UTF8&ll=50.851935,13.781898&spn=0.006272,0.014505&z=16&iwloc=addr diesen Ort anzeigen]). Doch schon die ersten Jahre brachten dem Deutschen Uhrenmuseum zwei herbe Schicksalsschläge: Am [[21. Oktober]] [[1990]] wurde u.a. das Torpedoboot- [[Chronometer]] Nr. 527 von [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.|A. Lange & Söhne]], ein Schaukasten mit [[Unruh]]en der Firma [[Grießbach, Richard (1868-1948)|Richard Grießbach]] und das [[Chronometer]] Nr. 71 von [[J. Raabe]] aus dem Glashütter Uhrenmuseum gestohlen. Am [[12. August]] [[2002]] folgte die zweite Katastrophe: Um 16:30 Uhr brach der Prießnitztal-Damm oberhalb Glashüttes. Nur knapp 30 Minuten später schoss eine rund 50.000 Kubikmeter umfassende Walze aus Wasser und Schlamm durch den sonst so beschaulichen Ort Glashütte. Selbst Tonnenschwere Schuttcontainer rasten wie Sportkanus auf den entfesselten Wassermassen über die Straßen und Plätze, die sonst von Passanten und Pkw dominiert werden. Am Bahnhof traf die alles mit sich reißende Sturzflut auf die zu dieser Jahreszeit meist Hochwasserführende Müglitz. Das Flussbett der Müglitz, an Sommertagen nicht breiter als drei Meter, erreichte dadurch in kürzester Zeit ein Ausmaß, das eine Brücke von 100 Metern Spannweite kaum zu überwinden vermag. Die Menschen in Glashütte, die Uhrenindustrie und das '''Deutsche Uhrenmuseum''' wurde bei dieser Jahrhundertflut empfindlich getroffen: Viele Teile des Schriftarchivs fielen dem Hochwasser zum Opfer. Auch wenn einige Originale für immer verloren sind, die Mithilfe der Glashütter Bürger ermöglichte es, zumindest die verloren geglaubten Daten fast vollständig aus unzähligen privaten Quellen erneut zusammenzutragen. |
== Anschrift == | == Anschrift == |
Version vom 11. Mai 2008, 00:30 Uhr
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte
Uhrenmuseum von internationalem Ruf
Zur Sammlung des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte gehören neben Taschenuhren, Präzisionspendeluhren und Armbanduhren auch Marinechronometer, Gangmodelle, historische Werkzeuge und Arbeitsmittel der Uhrmacher. Zu den besonderen Exponaten zählen solche Raritäten wie eine Taschenuhr mit Schlüsselaufzug aus den Gründerjahren der Glashütter Uhrenindustrie, eine Taschenuhr mit Selbstaufzug, datiert auf 1900, eine Taschenuhr mit Minuten-Schlagwerk und Stoppeinrichtung von 1920, eine Fliegerarmbanduhr von 1943, eine der ersten in Deutschland produzierten Armbanduhren von 1930, eine Präzisionspendeluhr mit Schwerkraft-(Kugel-)-Hemmung von 1885 und eine der ganz seltenen Tourbillontaschenuhren von 1925.
Das Technische Kabinett: Vorläufer des Uhrenmuseums
Bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erkannten die Glashütter Uhrmacher, wie wichtig es ist, die Uhrmacherkunst als kulturelles Erbe zu bewahren und diese durch die Weitergabe des Wissens zu fördern. Trotz der schwierigen finanziellen Bedingungen gelang es dem damaligen Leiter für Technische Dokumentation und Erfindung, Adolf Görgel und Ernst Frankenstein unter dem ehemaligen Direktor der Glashütter Uhrenbetriebe, Herrn Bellmann, aus den bescheidenen Mitteln des Kultur- und Sozialfonds eine der bedeutendsten technischen Sammlungen Glashütter Uhrmachergeschichte zusammenzutragen.
Noch bis Ende 1991 lagerte der Fundus des Technischen Kabinetts in den Räumen des Kulturhauses von Glashütte. Auch die Werkstatt- und Verkaufsunterlagen der Fa. A. Lange & Söhne ab dem Jahrgang 1867 und die 2 handschriftlich geführten Schülerverzeichnisse der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte (von Mai 1878 bis April 1928 und von Mai 1928 bis 1951) gehörten zu diesem Archiv.
Die Entstehung des Deutschen Uhrenmuseums
Erst mit der Privatisierung und der damit einhergehenden Entflechtung der Glashütter Uhrenbetriebe fand auch die Öffentlichkeit Zugang zu dieser kulturhistorisch bedeutsamen Sammlung. Das erste Domizil befand sich im Hauptgebäude von Glashütte Original, Altenberger Straße 1 (diesen Ort anzeigen). Doch schon die ersten Jahre brachten dem Deutschen Uhrenmuseum zwei herbe Schicksalsschläge: Am 21. Oktober 1990 wurde u.a. das Torpedoboot- Chronometer Nr. 527 von A. Lange & Söhne, ein Schaukasten mit Unruhen der Firma Richard Grießbach und das Chronometer Nr. 71 von J. Raabe aus dem Glashütter Uhrenmuseum gestohlen. Am 12. August 2002 folgte die zweite Katastrophe: Um 16:30 Uhr brach der Prießnitztal-Damm oberhalb Glashüttes. Nur knapp 30 Minuten später schoss eine rund 50.000 Kubikmeter umfassende Walze aus Wasser und Schlamm durch den sonst so beschaulichen Ort Glashütte. Selbst Tonnenschwere Schuttcontainer rasten wie Sportkanus auf den entfesselten Wassermassen über die Straßen und Plätze, die sonst von Passanten und Pkw dominiert werden. Am Bahnhof traf die alles mit sich reißende Sturzflut auf die zu dieser Jahreszeit meist Hochwasserführende Müglitz. Das Flussbett der Müglitz, an Sommertagen nicht breiter als drei Meter, erreichte dadurch in kürzester Zeit ein Ausmaß, das eine Brücke von 100 Metern Spannweite kaum zu überwinden vermag. Die Menschen in Glashütte, die Uhrenindustrie und das Deutsche Uhrenmuseum wurde bei dieser Jahrhundertflut empfindlich getroffen: Viele Teile des Schriftarchivs fielen dem Hochwasser zum Opfer. Auch wenn einige Originale für immer verloren sind, die Mithilfe der Glashütter Bürger ermöglichte es, zumindest die verloren geglaubten Daten fast vollständig aus unzähligen privaten Quellen erneut zusammenzutragen.
Anschrift
Glashütter Uhrenbetrieb
Altenberger Str. 1
01768 Glashütte, Sachsen
Tel. 03 50 53/4 62 81
Fax: 03 50 53/4 62 05
Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. 10 - 12 und 13 - 16 Uhr
Sa.,So. und Feiertags 10 - 16:30 Uhr
(sowie nach Vereinbarung)
Montags geschlossen
Ab 1. Februar 2008 ist das Uhrenmuseum auf der Altenberger Str.1 (E.-Lange-Str.) geschlossen! Wir ziehen um. Am 22. Mai 2008 wird dann das neue "Deutsche Uhrenmuseum Glashütte" in der ehemaligen Uhrmacherschule seine Pforten öffnen. Dazu stehen ihm inklusive eines Veranstaltungssaales rund 1000 Quadratmeter zur Verfügung, das jetzige Museum ist 52 Quadratmeter groß. Dann ändern sich auch die Öffnungszeiten zu Gunsten der Besucher.
Am 28. Juni 2007 fand auf der Baustelle des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte ein traditionelles Richtfest statt.