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Auf der Ausstellung anlässlich der 50-Jahrfeier der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS)|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] vom [[28. April|28.]] bis [[30. April]] [[1928/de|1928]] war die Bahnzeit mit eigenen Exponaten vertreten. | Auf der Ausstellung anlässlich der 50-Jahrfeier der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS)|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]] vom [[28. April|28.]] bis [[30. April]] [[1928/de|1928]] war die Bahnzeit mit eigenen Exponaten vertreten. |
Version vom 14. Mai 2019, 19:34 Uhr
(siehe auch: Bahnzeit)
Glashütter Uhrenfabrik
Die Glashütter Uhrenfabrik Bahnzeit wurde Anfang 1909 von Ewald Paul Westendorp als Hersteller von Präzisionsuhren und Präzisionsmechanik gegründet. Zur Produktpalette von Bahnzeit gehörten elektrische Signal-, Kontroll- und Straßenuhren sowie feine Glashütter Pendel- und Hauptuhren.
In den fünf Jahren, die der Firma "Bahnzeit" Paul Westendorp bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges blieben, bewarb die Firma die von ihr gefertigten Produkte sehr umfänglich in den verschiedenen Fachzeitschriften. Dazu gehören u.a. Runde Nickelstahlstangen von 11 mm Durchmesser, Gehäuse für Bahnsteiguhren, Große Reklameuhren mit einem Durchmesser von 1,4 Meter, mit transparenter und nicht transparenter Reklameum- rahmung, beleuchtet und nicht beleuchtet. Platten aus homogenen, harten Messing, Uhrgehäuse für Außenuhren in Trommelform aus verbleitem Eisen-, Zink- oder Messingblech, elektrische Uhrwerke von der einfachsten bis zur feinsten Ausführung. Verschlungene Reklame-Trauringe, jegliche Art von Nebenuhren in hermetisch schließenden Gehäusen, deren Werk durch eine Hauptuhr angetrieben wird und daher keines Aufzuges bedarf, elektrische Bahnsteiguhren, feine Glashütter Haupt- und Nebenuhren, Vertreter erster Fabriken in astronomischen Präzisions-Pendeluhren, Präzisions-Turmuhren, Nickelstahlpendel, eigenes Fabrikat u. System. Zeitstempeluhren, verbesserte Ausführung der Bahnsteig- und Straßenuhrwerke.
Ewald Paul Westendorp war bis 1919 an der Bahnzeit beteiligt. Bis zu seinem Ausscheiden firmierte die Uhrenfabrik als "Bahnzeit Paul Westendorp", danach als "Bahnzeit / Glashütte i.SA".
Ab 1919 bis 1920 war Uhrmachermeister Karl Edmund Anton Pfeiffer aus Dresden und Werkmeister Woldemar Walther Gesellschafter der Firma. Der Kaufmann Karl Alfred Lindner aus Dresden trat 1920 in die Gesellschaft ein. Zum Zeitpunkt der Aufnahme oben im Frühjahr 1920 gehörte das Fabrikgebäude bereits zu der im November 1918 gegründeten "Deutschen Präzisions-Uhrenfabrik Glashütte in Sachs. e.G.m.b.H", die dort ihre Abteilung Rohwerke hatte. 1921 wurde im Anschluss an die alten Gebäude ein Neubau, der ersten Stahlbetonbau in Glashütte errichtet. Die Firma Bahnzeit war auf die Hauptstraße, 2 Hauser neben der Union, übersiedelt.
Auf der Ausstellung anlässlich der 50-Jahrfeier der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte vom 28. bis 30. April 1928 war die Bahnzeit mit eigenen Exponaten vertreten.
Um 1938 erfolgte der Zusammenschluss der Bahnzeit mit Strasser & Rohde.
W. Walther, der ehemaliger Eigentümer der Firma Bahnzeit, arbeitete danach bei Strasser & Rohde.
Damalige Kunden der Firma Bahnzeit
- F.W. Sander, Hannover.
- C.Andriessen & Zn. Sinds 1848, Bergen op Zoom,
- Fritz Weber, Gelsenkirchen-Buer.
- Heinrich Weber, ? , Mitglied der Union Horlogère
- R. Hardy, ? .
- Werner & Fleckinger, ? .
- H. Golisch, ? .
- Fa. Herkner, Riesa.
- Paul Kohler, ? .
- Fritz Fischer, nachfolger von Richard Felsz, Naumburg/Saale, möglich eine Bahnzeit Uhr, ist noch immer am Fassade.
- Weise, Pirna, möglich eine Bahnzeit Uhr, ist noch immer am Fassade.
- Ernst Below, Dippoldiswalde, heute Juwelier Thorn, Bahnzeit Uhr, ist noch immer am Fassade.
- Otto Prengel, Wenceslaistraße, Wurzen in Sachsen.
- Fritz Wehrmann,
- Fritz Messerschmidt, ?.
- Johannes Paul Treppenhauer, Schloßstraße 5, Dresden.
- Hans Trede, Kesselsdorfer Straße 19, Löbtau, (Dresden).
- Friedrich Stöhr, A. Tack, Nachfolger.
- Willy Minkewitz, Mockau bei Leipzig.
Im Katalog von Bahnzeit richtig zu lesen.
- H. Willenberg ?
- P. Harzbecker ? .
- Karl Kastert ? .
Am Montag den 18. Februar 2019 wurde bei Juwelier Andriessen von einem Müllcontainerwagen für wiederverwendbarem Glas beim Heben der Container einer der wenigen erhalten Aussenuhren von Bahnzeit stark beschädigt. Die Uhr steht auf der Reichs-Denkmalliste und muss zumindest wiederhergestellt werden.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Bahnzeit / Glashütte i.SA
- Bildgalerie Uhrwerke Bahnzeit / Glashütte i.SA
- Bildgalerie Archiv Bahnzeit / Glashütte i.SA
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich
- 1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
- 2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0
- CD Faszination Glashütte
- Die Uhrmacher Woche No. 30 Jahrgang 1919