Berthoud, Ferdinand/de: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
Ferdinand Berthoud war zweimal verheiratet, doch er stirbt kinderlos nach kurzer Krankheit am [[20. Juni]] [[1807]] in Groslay bei Paris. | Ferdinand Berthoud war zweimal verheiratet, doch er stirbt kinderlos nach kurzer Krankheit am [[20. Juni]] [[1807]] in Groslay bei Paris. | ||
− | Nach seinem Tod übernimmt sein Neffe [[Berthoud, Pierre Louis|Louis Berthoud]] das Geschäft. Louis hatte schon seine Ausbildung bei seinem Onkel Ferdinand Berthoud absolviert und arbeitete dort seit 1784, dem Jahr als [[Berthoud, Jean Henri (1)|Jean Henry]] sein trauriges Ende fand. Fünf Jahre nach Ferdinands Tod im Jahre [[1813]] verstirbt auch Louis Berthoud unverhofft. Die Leitung des Unternehmens wird daraufhin [[Motel, Jean François Henri|Jean François Henri Motel]] übertragen, der bereits seit [[1806]] eine Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen pflegte. | + | Nach seinem Tod übernimmt sein Neffe [[Berthoud, Pierre Louis|Pierre Louis Berthoud]] das Geschäft. Louis hatte schon seine Ausbildung bei seinem Onkel Ferdinand Berthoud absolviert und arbeitete dort seit 1784, dem Jahr als [[Berthoud, Jean Henri (1)|Jean Henry]] sein trauriges Ende fand. Fünf Jahre nach Ferdinands Tod im Jahre [[1813]] verstirbt auch Louis Berthoud unverhofft. Die Leitung des Unternehmens wird daraufhin [[Motel, Jean François Henri|Jean François Henri Motel]] übertragen, der bereits seit [[1806]] eine Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen pflegte. |
Version vom 5. Januar 2009, 02:20 Uhr
andere Sprachen: nl |
Schweizer Uhrmacher
Ferdinand Berthoud wurde am 19. März 1727 in Plancemont bei Neuchâtel (Schweiz) geboren. Sein Vater Jean Berthoud war Zimmermann und Architekt. Er hatte noch drei Brüder: Jean Henry Berthoud, Jean Jacques Berthoud und Pierre Berthoud. Im Alter von vierzehn Jahren beginnt er eine Lehre bei seinem Bruder Jean Henry, der zu dieser Zeit bereits als Uhrmacher in Couvet tätig ist. Hier verbleibt er vier Jahre bis er im April 1745 nach Paris geht. Sein Start in der französischen Hauptstadt wurde durch den Umstand erleichtert, dass sein Bruder Jean-Jacques bereits seit 1742 dort lebte.
Durch seine Arbeit zog er die Aufmerksamkeit von Julien Le Roy auf sich mit dem er dann lange zusammenarbeitete. Um 1745 eröffnete er ein Atelier in der Rue Harlay. Ab 1756 spezialisierte er sich auf den Bau von Präzisionsuhren und entwickelte um 1771 eigenständig die Chronometerhemmung mit Wippe und Federaufzug. Wahrscheinlich arbeitete auch Abraham Louis Breguet bei ihm. Ferdinand Berthoud war Hoflieferant König Ludwig XV. und dessen Enkel und Nachfolger Ludwig XVI.
1763 und 1766 wurde er nach London gesandt, um die Geheimnisse von Harrisons H4 herauszufinden. Sein Hauptverdienst besteht im Bau des französichen Marinechronometers. 1770 wurde er zum "Horloger mécanicien du Roi et de la Marine" (Uhrmacher des Königs und der Marine) ernannt. Später wurde er Mitglied des "Institut de France" und der "Royal Society". 1804 folgte seine Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion.
Ferdinand Berthoud war zweimal verheiratet, doch er stirbt kinderlos nach kurzer Krankheit am 20. Juni 1807 in Groslay bei Paris.
Nach seinem Tod übernimmt sein Neffe Pierre Louis Berthoud das Geschäft. Louis hatte schon seine Ausbildung bei seinem Onkel Ferdinand Berthoud absolviert und arbeitete dort seit 1784, dem Jahr als Jean Henry sein trauriges Ende fand. Fünf Jahre nach Ferdinands Tod im Jahre 1813 verstirbt auch Louis Berthoud unverhofft. Die Leitung des Unternehmens wird daraufhin Jean François Henri Motel übertragen, der bereits seit 1806 eine Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen pflegte.
Werke
- Die Kunst mit Pendel- und Taschenuhren umzugehen und sie zu regulieren; 1759; Reprint ISBN 3341007415
- Essai sur l'Horlogerie, 1763 und 1786
- Les Longitudes par la mesure de temps, 1773
- Traite Des Horloges Marines, 1773
- Versuche, Vortheile, Grundsätze und Regeln zur Erreichung der möglichsten Vollkommenheit der Taschenuhren, 1790
- Anweisung zur Kenntniss, Gebrauch und guten Haltung der Wand- und Taschenuhren, 1791
- Praktischer Unterricht beim Baue einer Repetitionstischuhr, und einer Taschenuhr von gewöhnlicher Bauart, 1795
- L'histoire de la Mesure du Temps par les Horloges, 1802
- Die Uhrmacherkunst, vorgetragen in 30 Vorlesungen
Literatur
- Das große Uhrenlexikon; Autor: Fritz von Osterhausen; ISBN 3898804305
- Watchmakers & Clockmakers of the World; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X
- Die Taschenuhrensammlung von Gerd Ahrens. Autoren: Christian Pfeiffer-Belli, Peter Frieß, Josef M. Stadl, Wolf Brüggemann, Norbert Enders; Gestaltung: Birgit Binner; ISBN 3766716689 oder ISBN 978-3766716682