Riefler, Sigmund (1847-1912): Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1876 übernahm Riefler gemeinsam mit seinen Brüdern die väterliche Reißzeug-Firma in Nesselwang. Mit der Erfindung und der Produktion des Riefler-Rundsystem-Zirkels begann von Nesselwang aus der Siegeszug der deutschen Reißzeugindustrie.
 
Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1876 übernahm Riefler gemeinsam mit seinen Brüdern die väterliche Reißzeug-Firma in Nesselwang. Mit der Erfindung und der Produktion des Riefler-Rundsystem-Zirkels begann von Nesselwang aus der Siegeszug der deutschen Reißzeugindustrie.
  
Ab [[1888]] beschäftigte er sich mit der Präzisionsuhrmacherei und fertigte [[1889]] seine erste [[Präzisionspendeluhr]]. Im gleichen Jahr ließ er sich die [[Schwerkrafthemmung|freie Hemmung]] für Pendeluhren patentieren. Die von Riefler entwickelten Präzisionspendel wurden auch von der Firma [[Strasser & Rohde]] verwendet. Im Jahre [[1897]] waren bereits über 100 derartige Pendel auf Sternwarten und wissenschaftlichen Anstalten im Gebrauch. Riefler erfand außerdem ein künstliches Alterungsverfahren für Pendelstangen aus Invar. Zur Luftdruckkompensation stellte er den Luftdruckausgleicher am Sekundenpendel der Präzisionsuhr her. 1891 erhält Riefler ein Patent für ein Quecksilber-Kompensationspendel. Die mit diesm Pendel ausgestatteten Uhren erreichten unter optimalen Bedingungen eine tägliche Gangabweichung von weniger als 1/100 Sekunde. Riefler wurde dafür mit vielen Preisen geehrt und erhielt 1897 sogar den Ehrendoktor-Titel der Universität München.
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Ab [[1888]] beschäftigte er sich mit der Präzisionsuhrmacherei und fertigte [[1889]] seine erste [[Präzisionspendeluhr]]. Im gleichen Jahr ließ er sich die [[Schwerkrafthemmung|freie Hemmung]] für Pendeluhren patentieren. Die von Riefler entwickelten Präzisionspendel wurden auch von der Firma [[Strasser & Rohde]] verwendet. Im Jahre [[1897]] waren bereits über 100 derartige Pendel auf Sternwarten und wissenschaftlichen Anstalten im Gebrauch. Riefler erfand außerdem ein künstliches Alterungsverfahren für Pendelstangen aus Invar. Zur Luftdruckkompensation stellte er den Luftdruckausgleicher am Sekundenpendel der Präzisionsuhr her. 1891 erhält Riefler ein Patent für ein Quecksilber-Kompensationspendel. Die mit diesm Pendel ausgestatteten Uhren erreichten unter optimalen Bedingungen eine tägliche Gangabweichung von weniger als 1/100 Sekunde. Riefler wurde dafür mit vielen Preisen geehrt und erhielt [[1897]] sogar den Ehrendoktor-Titel der Universität München.
  
Ab 1897 verwendete Riefler für seine Pendel den von [[Guillaume, Charles Edouard|Charles Edouard Guillaume]] entwickelten [[Invar (Legierung)|Invar-Nickelstahl]] und konnte so den Gangfehler nochmals halbieren.
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[[1899]] trat er der von [[Förster, Prof. Dr. Wilhelm Julius|Förster]] gegründeten [[Vereinigung für Chronometrie]] bei.  

Version vom 18. Juli 2010, 22:05 Uhr

Riefler, Sigmund

Sigmund Riefler

Deutscher Physiker und Präzisionsuhrmacher

Leben

Sigmund Riefler wurde am 9. August 1847 in Mariarein bei Nesselwang/Allgäu als Sohn eines Zirkel- und Uhrmachers geboren. Riefler studierte nach seiner Ausbildung zum Mechaniker an der Technischen Hochschule und der Universität in München.

Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1876 übernahm Riefler gemeinsam mit seinen Brüdern die väterliche Reißzeug-Firma in Nesselwang. Mit der Erfindung und der Produktion des Riefler-Rundsystem-Zirkels begann von Nesselwang aus der Siegeszug der deutschen Reißzeugindustrie.

Ab 1888 beschäftigte er sich mit der Präzisionsuhrmacherei und fertigte 1889 seine erste Präzisionspendeluhr. Im gleichen Jahr ließ er sich die freie Hemmung für Pendeluhren patentieren. Die von Riefler entwickelten Präzisionspendel wurden auch von der Firma Strasser & Rohde verwendet. Im Jahre 1897 waren bereits über 100 derartige Pendel auf Sternwarten und wissenschaftlichen Anstalten im Gebrauch. Riefler erfand außerdem ein künstliches Alterungsverfahren für Pendelstangen aus Invar. Zur Luftdruckkompensation stellte er den Luftdruckausgleicher am Sekundenpendel der Präzisionsuhr her. 1891 erhält Riefler ein Patent für ein Quecksilber-Kompensationspendel. Die mit diesm Pendel ausgestatteten Uhren erreichten unter optimalen Bedingungen eine tägliche Gangabweichung von weniger als 1/100 Sekunde. Riefler wurde dafür mit vielen Preisen geehrt und erhielt 1897 sogar den Ehrendoktor-Titel der Universität München.

Ab 1897 verwendete Riefler für seine Pendel den von Charles Edouard Guillaume entwickelten Invar-Nickelstahl und konnte so den Gangfehler nochmals halbieren.

1899 trat er der von Förster gegründeten Vereinigung für Chronometrie bei.

Sigmund Riefler verstarb am 21. Oktober 1912 in München.

Noch erhaltene Uhren

  • Im Besitz des Royal-Observatory in Greenwich London befindet sich die Riefler-Tankuhr Nr. 152 von 1905.
  • Die Riefler-Uhr Nr. 38 mit Invar-Pendel wurde im Juli 1899 an die Universitäts-Sternwarte München ausgeliefert und befindet sich heute im Besitz des Deutschen Museums in München.
  • Astronomische Präzisionspendeluhr Riefler D 256, mit Nickelstahlpendel mit Schichtungskompensation (Nr. 1063), mit elektrischem Aufzug und Minutenkontakt, mit Barometer von Bodien, drei Schichtungsthermometern von Haak, einem Haarhygrometer nach Fuess und Funkenlöscher in einem luftdichtem Gehäuse mit Kupferzylinder wurde 1911 von der Hamburger Sternwarte erworben und später dem Landesmuseum Kassel übereignet.

Patente

Riefler, Sigmund
Patent Nr. 850
Eidgenössisches Amt für geistiges Eigentum

Echappement mit absolut freier Unruhe für Chronometer aller Art, inklusive Taschenuhren
Patentschrift Nr. 850, erteilt am 7. Mai 1889 vom Eidgenössischen Amt für geistiges Eigentum.

Doppelradhemmung für Pendeluhren mit freiem Pendel
DRP Nr. 50739; erteilt: 1889

Literatur