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Version vom 5. Juni 2012, 22:57 Uhr
Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S
Um 1909 gründete Alpina Union Horlogère in Glashütte, Altenberger Str. 18, die "Präzisions-Uhrenfabrik Alpina Union Horlogerère Glashütte i.Sa. G.m.b.H.", die unter der Signatur "Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S" Uhren, zumeist mit Schweizer Werken unter Verwendung Glashütter Gangteile, herstellte, Direktor war Herrn Ludwig. Übrigens wurden auf die Garantie-Zertifikaten die Firma Präzisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S. genannt. Glashütte war nun die jüngste und kleinste und einzige deutsche Produktionsstätte der Alpina neben Genf, Biel und Besançon. Für die Chronometer-Taschenuhren wurden die gleiche Rohwerke verwendet welche in Biel für die Alpina Chronometer-Taschenuhr eingesetzt wurde, die Rohwerke kamen von Duret & Colonnaz in Genf. 1912 wurde das erste Alpina Chronometer in Glashütte gebaut, ebenfalls mit Schweizer Werk unter Verwendung Glashütter Gangteile. Die Glashütter "Alpina"-Taschenuhren haben die folgende Besonderheiten, welche sie als Glashütter Erzeugnis ausweisen:
- Glashütter gravierter Unruhkloben mit Schwanenhals-Feinregulierung.
- Glashütter Goldanker mit verdeckten Ankersteinen.
- Glashütter Goldankerrad.
- Kompensationsunruh mit Breguetspirale
- Aufschrift "Glashütte" auf der Federhausbrücke.
- Aufschrift auf dem Zifferblatt, Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S.
Einige von diese Alpina-Taschenuhren sind mit ein Diamantdeckstein für das Unruhlager ausgeführt.
Die meisten bisher bekannten Glashütter Alpina-Taschenuhren haben eine 4-stellige Werknummer zwischen 1000 und 3000, es sind aber auch Uhren mit 6-stelligen schweizer Werknummern bekannt geworden, die aber die übrigen Glashütter Baumerkmale haben. Soweit bekannt, sind bisher keine Uhren mit Nummern unter 1000 und über 3000 aufgetaucht.
Ein Streit mit Lange & Söhne über die Verwendung der Herkunfts-bezeichnung Glashütte verlief ergebnislos. In diese Klage spielten verschiedene bekannte Glashütter Firmen und Personen ein Rolle. Auch J. Assmann/Glashütte i.SA, Deutsche Anker-Uhren-Fabrik wurde verklagt wegen der Verwendung von Schweizer Rohwerke (LeCoultre). Friedrich Weicholdt, Georg Heinrich, Bürgermeister und sogar Ludwig Strasser bemühten sich mit diese Streit. Nach Beginn des 1. Weltkrieges wurde der Prozess ohne Urteil in Februar 1915 eingestellt. Diese geschichte wurde im Buch "Ludwig Strasser, Ein Uhrenfachmann aus Glashütte" ausführlich beschrieben.
Die durch den 1. Weltkrieg bedingten Restriktionen im Waren- und Geldverkehr zwischen der neutralen Schweiz und Deutschland schwächten das junge Unternehmen erheblich und geriet sie bereits 1915 in Schwierigkeiten. Die Glashütter Alpina-Fabrik bestand durch diesen shcwierigkeiten nur wenige Jahre bis 1922. Am 17. Juli 1922 wurde im Handelsregister des Amtsgerichtes Lauenstein eingetragen: Firma Glashütter Präzisions-Uhrenfabrik "Alpina" Union Horlogère Glashütte Sa. G.m.b.H. ist aufgelöst.
Die Produktion von Taschenuhren lief also nur von 1909 bis etwa 1915.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S
- Bildgalerie Uhrwerke Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S
- Bildgalerie Archiv Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S
Literatur
- Ludwig Strasser. Ein Uhrenfachmann aus Glashütte. Präzisionsuhren aus Sachsen; Autoren: Hans-Jochen Kummer, Herbert, Dittrich; ISBN 3766711229
- CD Faszination Glashütte
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich
- 1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
- 2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0