Straumann, Reinhard: Unterschied zwischen den Versionen

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Schweizer Ingenieur
 
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Reinhard Straumann galt zur Zeit der Auszeichnung als einer der bedeutendsten Uhrenfachleute weltweit. Er wurde am [[3. November]] [[1892/de|1892]] in Bennwil als Sohn eines Lehrers geboren. Von [[1908/de|1908]] bis [[1912/de|1912]] absolvierte er ein Studium der Uhrentechnik und Feinmechanik am [[Technikum Le Locle|Technikum in Le Locle]] und danach folgte eine Ingenieurausbildung an der Ecole superieure d`Aeronautique et de construction mecanique in Lausanne. Während seines Militärdienstes wird er zum Offizier der Fliegertruppen ausgebildet und erreicht den Dienstgrad eines Oberstleutnant. Ab [[1916/de|1916]] arbeitet er als Konstrukteur und später als technischer Direktor bei der Uhrenfabrik [[Revue Thommen|Thommen]] in Waldenburg. Er heiratet  Fanny Thommen In Waldenburg, eine Tochter von [[Thommen, Gédéon (1831-1890)|Gédéon Thommen]]. In seiner Freizeit studierte er die Mechanik des Skiflugs und schuf [[1926/de|1926]] die Grundlagen für den Bau moderner Sprungschanzen. So wirkte er auch unter anderem maßgeblich an der in Cortina d`Ampezzo für die Olympischen Winterspiele [[1955/de|1955]] errichteten Sprungschanze "Italia" mit.
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Reinhard Straumann galt zur Zeit der Auszeichnung als einer der bedeutendsten Uhrenfachleute weltweit. Er wurde am [[3. November]] [[1892/de|1892]] in Bennwil als Sohn eines Lehrers geboren. Von [[1908/de|1908]] bis [[1912/de|1912]] absolvierte er ein Studium der Uhrentechnik und Feinmechanik am [[Technikum Le Locle|Technikum in Le Locle]] und danach folgte eine Ingenieurausbildung an der Ecole superieure d`Aeronautique et de construction mecanique in Lausanne. Während seines Militärdienstes wird er zum Offizier der Fliegertruppen ausgebildet und erreicht den Dienstgrad eines Oberstleutnant. Ab [[1916/de|1916]] arbeitet er als Konstrukteur und später als technischer Direktor bei der Uhrenfabrik [[Revue Thommen|Thommen]] in Waldenburg. In seiner Freizeit studierte er die Mechanik des Skiflugs und schuf [[1926/de|1926]] die Grundlagen für den Bau moderner Sprungschanzen. So wirkte er auch unter anderem maßgeblich an der in Cortina d`Ampezzo für die Olympischen Winterspiele [[1955/de|1955]] errichteten Sprungschanze "Italia" mit.
  
 
Gemeinsam mit Siemens und Halske entwickelte er eine auf einem Tonfilmverfahren beruhende automatische Zeitansage, die erstmals 1935 bei der Berliner Post zum Einsatz kam.
 
Gemeinsam mit Siemens und Halske entwickelte er eine auf einem Tonfilmverfahren beruhende automatische Zeitansage, die erstmals 1935 bei der Berliner Post zum Einsatz kam.

Version vom 2. Juni 2016, 13:38 Uhr

Straumann, Reinhard

Reinhard Straumann

Schweizer Ingenieur

Reinhard Straumann galt zur Zeit der Auszeichnung als einer der bedeutendsten Uhrenfachleute weltweit. Er wurde am 3. November 1892 in Bennwil als Sohn eines Lehrers geboren. Von 1908 bis 1912 absolvierte er ein Studium der Uhrentechnik und Feinmechanik am Technikum in Le Locle und danach folgte eine Ingenieurausbildung an der Ecole superieure d`Aeronautique et de construction mecanique in Lausanne. Während seines Militärdienstes wird er zum Offizier der Fliegertruppen ausgebildet und erreicht den Dienstgrad eines Oberstleutnant. Ab 1916 arbeitet er als Konstrukteur und später als technischer Direktor bei der Uhrenfabrik Thommen in Waldenburg. In seiner Freizeit studierte er die Mechanik des Skiflugs und schuf 1926 die Grundlagen für den Bau moderner Sprungschanzen. So wirkte er auch unter anderem maßgeblich an der in Cortina d`Ampezzo für die Olympischen Winterspiele 1955 errichteten Sprungschanze "Italia" mit.

Gemeinsam mit Siemens und Halske entwickelte er eine auf einem Tonfilmverfahren beruhende automatische Zeitansage, die erstmals 1935 bei der Berliner Post zum Einsatz kam. Straumann baute auch zusammen mit Siemens die erste Zeitwaage, den sog. Chronokomparator und entwickelte in Zusammenarbeit mit der Heraeus Vacuumschmelze in Hanau (Hessen) eine Nickel-Eisen-Legierung mit einem Zusatz vom Beryllium, bekannt unter dem Namen „Nivarox“, mit der die selbstkompensierende Spiralfeder vermutlich wurde. Dieser Werkstoff löste die teurer herzustellende Kompensationsunruh ab, ermöglichte ein stabiles Gangverhalten mechanischer Uhren und ist nahezu temperaturneutral. Unruhspiralen daraus werden heute in verschiedenen Qualitätsstufen in nahezu allen mechanischen Uhren verwendet. Auf dem Gebiet der Aufzugfeder entwickelte Strauman weiters einen Werkstoff für eine unzerbrechliche, unmagnetische korrosionsfeste Zugfeder, die sich durch eine außergewöhnliche Elastizität, Nivaflex genannt.

1934 gründet Straumann in Saint-Imier die Nivarox SA. 1938 wird er Direktor und Verwaltungsratspräsident der Tschudin und Heid AG Waldenburg. In diesem Unternehmen baut Straumann ein Forschungslaboratorium zur Entwicklung neuer Materialien und Messmethoden auf. Daraus geht 1954 das Institut Dr. Ing. Reinhard Straumann hervor. Zur industriellen Nutzung der seiner Forschungen gründet er 1951 in Saint-Imier die Nivaflex SA.

1959 erhielt er die Wilhelm Exner Medaille, eine österreichische Auszeichnung der Wilhelm-Exner-Stiftung des Österreichischen Gewerbeverein. Ab 1961 arbeitet er als Honorar-Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart.

Reinhard Straumann verstarb am 2. Oktober 1967 in Waldenburg.