Lang, Rolf: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. April 2018, 13:33 Uhr

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Rolf Lang
Tourbillon Gangmodell, Rolf Lang, Glashütte b. Dresden, circa 1993

Deutscher Uhrmachermeister

Rolf Lang wurde als Sohn des selbstständigen Uhrmachermeisters und ehemaliger Student an der Deutsche Uhrmacherschule Glashütte Heinz Lang und der Bankkauffrau Johanna Lang am 17. Januar 1948 in der ehemaligen DDR (Deutsche Demokratische Republik) geboren. Gemeinsam mit seinen drei Geschwistern wuchs Rolf Lang in der thüringischen Kleinstadt Gera in der Tradition dreier Generationen von Uhrmachern auf. Nun könnte diese Tatsache vermuteten lassen, dass sein beruflicher Weg vorgezeichnet war, dies ist allerdings nicht der Fall. Aufgrund eines Beschlusses des Achten Parteitages der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) blieb es Lang als Kind eines Uhrmachers versagt, diese Familientradition geradlinig fortzuführen. Vielmehr besuchte Rolf Lang von 1954 bis 1964 die allgemeinbildendende Polytechnische Oberschule (POS) in Münchenbernsdorf und absolvierte in den folgenden drei Jahren im väterlichen Betrieb eine Berufsausbildung zum Uhrmacher. Anschließend besuchte er die Volkshochschule in Gera und schloss selbige im Jahr 1970 mit der Allgemeinen Hochschulreife ab. Während seiner Abiturzeit kommt es in Rolf Langs Leben zu zentralen familiären Ereignissen: Neben der Eheschließung mit Margitta Lang (geb. Gruphold) 1968 wurde noch im selben Jahr die gemeinsame Tochter Christiane Lang geboren. Komplettiert wurde die Familie schließlich im Jahr 1971 durch die Geburt von Sohn Marco Lang, der die Familientradition als Uhrmachermeister ebenso erfolgreich wie sein Vater fortführen wird. Ebenfalls parallel zu seinem Abitur arbeitete Rolf Lang von 1968 bis 1969 als Feinmechaniker beim VEB Carl Zeiss Jena, war seit 1969 als Uhrmacher im elterlichen Betrieb tätig und leistete von 1969 bis 1971 seinen Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee ab. Da Lang bereits in jungen Jahren ein mehr als fähiger Uhrmacher und tiefer in den Gegenstand eingedrungen war, als die meisten Mitglieder der Prüfungskommission für die Bestätigung von Uhrmachermeistern, erkannte man Rolf Lang den Titel als Uhrmachermeister zu. Von 1971 bis 1976 arbeitete Rolf Lang beim VEB Haus der Dienstleistung in Jena als Uhrmacher und konnte aufgrund seiner Lehrbefugnis als Uhrmachermeister auch als Lehrausbilder tätig sein.

Von dort wechselte er zum VEB Haus der Dienstleistung nach Dresden, wo ihm erstmals Führungsverantwortung übertragen wurde und er bis 1979 als Werkstattmeister der Uhrenreparaturwerkstatt fungierte. Abermals parallel absolvierte Rolf Lang von 1975 bis 1980 ein Fernstudium an der Fachhochschule für Finanzwirtschaft Gotha, dem von 1981 bis 1985 ein Diplomstudium für Restauratoren am Deutschen Museum in Berlin folgte. Nachdem er seine Zulassung als Restaurator erreicht hatte, beschäftigte sich Rolf Lang vorzugsweise mit der Restaurierung historischer Sekundenpendeluhren sowie Marinechronometern und anderen Präzisionsuhren. Daneben arbeitete Lang – erneut teils zeitlich parallel – von 1979 bis 1989 als Uhrenrestaurator am Staatlichen Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden. Dort erhielt er nicht nur Einblicke in eine der weltbedeutendsten Sammlungen von Uhren und feinmechanischen Instrumenten, sondern konnte aufgrund seiner Tätigkeit auch umfassende Einsichten in die Technik der Uhr selbst und zugleich in die entsprechenden Handwerkstechniken erwerben. Im Jahr 1981 gründete Rolf Lang schließlich den Arbeitskreis “Uhrenrestauratoren” in Dresden, übernahm dessen Leitung und wurde 1987 zum Chefrestaurator am Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden berufen. Daneben ist Lang bereits seit 1988 ein bedeutendes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie.

Im Jahr 1989 gründet Rolf Lang in Dresden seine eigene Restaurierungswerkstatt, zu dessen Programm jedoch nicht nur die Restaurierung historischer Uhren, sondern auch die neuentwicklung hochwertiger Uhren zählt. Ein entscheidender Meilenstein in Langs Karriere war zweifelsohne die Einrichtung einer Niederlassung seiner Firma in Glashütte, die im Jahr 1990, also kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands, erfolgte. Zur Etablierung von Langs Ruf als graue Eminenz der Uhrmacherei trug außerdem die Mitbegründung der Firma A. Lange & Söhne Glashütte im Jahr 1994 bei. Neben der Uhrenentwicklung war Rolf Lang dort ab 1999 auch in der Lehrausbildung und in den Jahren 2001 bis 2002 im Rahmen eines Sonderprojektes als Chefentwickler einer Uhr mit 38 Indikationen, welches bis heute fortdauert (bzw. nicht abgeschlossen ist), tätig.

Der Familientradition treu bleibend unterstützte Rolf Lang im Jahr 2003 seinen Sohn Marco Lang bei der Gründung der Uhrenmanufaktur Lang & Heyne Dresden. Als Uhrmacher in der fünften Generation konnte Marco Lang seinem Vater bereits seit frühester Kindheit über die Schultern schauen und das Uhrmacherhandwerk von Grund auf erlernen. Von 2003 bis 2007 war er als Betriebsleiter und Chefentwickler des schweizer Uhrenunternehmens H. Moser & Cie in Schaffhausen tätig; gründetet 2004 den “Interessenkreis der Sächsischen Uhrmacherkunst” und kehrte im Jahr 2007 als Betriebsleiter sowie Chefentwickler der Niederlassung Glashütte der Tutima dorthin zurück. Dort ereignete sich ein weiterer Meilenstein in Rolf Langs Leben, denn im Jahr 2011 erschien die erste Minutenrepetieruhr als Armbandmodell in Deutschland. Seit 2012 arbeitet er am eigenen Markenaufbau Rolf Lang Dresden.

© Rolf Lang

Weiterführende Informationen

Adresse

Uhrenmanufaktur Rolf Lang Dresden
Am alten Königsweg 20
01816 Bad Gottleuba
Tel: 49 (0) 35023 510400
Mobil: +49 (0) 152 541 254 78
E-Mail: [email protected]
Website: Rolf Lang Dresden