Telegraphenbauanstalt und Pendeluhrenfabrik Wilhelm Horn: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1871/de|1871]] bezog die Firma ihre neuen Produktionsräume in der Müglitztalstr. 2, die vormals von der Nagelfabrik Zimmermann & Leinbrock genutzt wurden. Heute dient das Gebäude der ''PAKA - Glashütter Pappen- und Kartonagenfabrik GmbH''.  

Aktuelle Version vom 8. Mai 2019, 19:50 Uhr

Bildmarke von Wilhelm Horn
Eintrag im örtlichen Handelsregister (Gerichtsamt Lauenstein) von 1871
Glashütte, Müglitztalstr. 2, die Wiege jener Firma, welche die erste deutsche Fernleitung für Opernübertragungen erbaute. Der Deutsche Kronprinz empfing am 9. Juli 1912 in seiner Villa in Danzig-Langfuhr mittels dieser neuartigen Tonübertragung die Klänge der Musik aus der Berliner Oper
Zifferblatt einer Pendeluhr von Wilhelm Horn
Uhrwerk einer Pendeluhr von Wilhelm Horn
Belegschaft von Horn & Lorenz 1883

Deutsche Uhrenfabrikation

Die Telegraphenbauanstalt und Pendeluhrenfabrik Wilhelm Horn wurde 1862 in Glashütte gegründet und existierte bis 1872 als Pendeluhrenfabrik in Glashütte.

1871 bezog die Firma ihre neuen Produktionsräume in der Müglitztalstr. 2, die vormals von der Nagelfabrik Zimmermann & Leinbrock genutzt wurden. Heute dient das Gebäude der PAKA - Glashütter Pappen- und Kartonagenfabrik GmbH.

1870 ging Horn nach Berlin und gründete dort die Internationale Telegraphenbauanstalt Berlin, die in der Brandenburgstraße 45 ansässig war. Bis 1875 war Gustav Rhode Leiter der Firma. Die Telegraphenbauanstalt und Pendeluhrenfabrik Wilhelm Horn in Glashütte wurde zur Außenstelle der Internationalen Telegraphenbauanstalt Berlin.

In Berlin arbeitet Wilhelm Horn mit Carl Lorenz und dessen jüngerem Bruder Alfred zusammen. Das Berliner Adreßbuch aus dem Jahre 1878 nennt Carl Lorenz als Teilhaber der Telegraphenbauanstalt, die zu diesem Zeitpunkt in der Hollmannstraße 35 ist. 1879 wird die Firma im Berliner Adressbuch unter Horn & Lorenz geführt. In der Gründerzeit der Aktiengesellschaften passte die Uhrenfabrik ihren Firmennamen mehrmals den aktuellen Zeitereignissen in Berlin an. Zu den dafür ausschlaggebenden technischen Entwicklungen gehörte u.a. die Einführung des Bogenlichtes im Jahre 1878, die elektrische Eisenbahn im Jahre 1879, die Dochtkohle und die Glühlampe.

1880 erkrankt Wilhelm Horn und muß sich aus dem Unternehmen zurückziehen. Er übergibt die Leitung an Lorenz. Damit enden auch die geschäftlichen Aktivitäten in Glashütte. Carl Lorenz wird jetzt als Inhaber einer Telegraphenbauanstalt, Fabrik für elektrisches Licht, elektrische Eisenbahnen, Kunst und Industrie im Adressbuch von Berlin geführt.

Am 1. Juli 1880 bezieht Carl Lorenz eine eigene Werkstatt in der Prinzessinenstr. 21, Quergebäude, III. Stock. Fritz Schlachte ist ihm dabei behilflich. Sein Bruder Alfred Lorenz wird Werkmeister. Felix Büchtemann kommt 1882 als Mechaniker zu dem Unternehmen, daß zu dieser Zeit 15 Gehilfen und 5 Lehrlinge beschäftigt.

Am 20. Dezember 1889 verstirbt Carl Lorenz in Berlin an Influenza. Sein Bruder Alfred führte die Fabrik für dessen Witwe und Kinder weiter.


Weiterführende Informationen

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0

Externe Links

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