Städtische Industrie-Zentrale Glashütte: Unterschied zwischen den Versionen

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Kommunale Auftragszentrale für die Uhren- und feinmechanische Industrie
 
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Mit Beginn des I. Weltkrieges änderte sich die Lage für die Uhren- und feinmechanische Industrie in [[Glashütte]]. Namenhafte Produzenten, wie z.B. die Fa. [[A. Lange & Söhne]], kündigten vorerst der gesamten Belegschaft, weitere Uhrenfirmen schlossen sich an.
 
Mit Beginn des I. Weltkrieges änderte sich die Lage für die Uhren- und feinmechanische Industrie in [[Glashütte]]. Namenhafte Produzenten, wie z.B. die Fa. [[A. Lange & Söhne]], kündigten vorerst der gesamten Belegschaft, weitere Uhrenfirmen schlossen sich an.
  

Version vom 20. Februar 2020, 17:51 Uhr

Kommunale Auftragszentrale für die Uhren- und feinmechanische Industrie

Müglitztal-Nachrichten vom 17.02.1917
Städtische Industrie Zentrale Glashütte
Rechnung an Karl Wilhelm Höhnel.


Mit Beginn des I. Weltkrieges änderte sich die Lage für die Uhren- und feinmechanische Industrie in Glashütte. Namenhafte Produzenten, wie z.B. die Fa. A. Lange & Söhne, kündigten vorerst der gesamten Belegschaft, weitere Uhrenfirmen schlossen sich an.

Zulieferer aus Klein- und Kleinstbetrieben, sowie Fachkräfte kamen arg in Bedrängnis. Man suchte Beschäftigung in und für aus­wärtige Heereslieferungsbetriebe. Weiterhin entwickelte sich die Rohstoffversorgung im andauernden Kriegsverlauf zu einem Problem.

Eine notwendige Aufgabe der Stadtverwaltung Glashütte war es, Maßnahmen gegen Beschäftigungslosigkeit und zum Erhalt der Fachkräfte und Spezialisten zu ergreifen. Bürgermeister Bruno Opitz und Georg Wolf gelang es, z.B. Arbeiten der Artilleriewerkstatt Dresden nach Glashütte zu verlagern. Die Stadtverwaltung übernahm die Auftragsverteilung der Heeresaufträge, sowie die Rohstoffbeschaffung für die Uhren- und feinmechanische Industrie der Stadt. 1915 bekam diese Einrichtung die Bezeichnung Kriegsindustrie-Zentrale. Im Jahr 1917 waren 42 Betriebe mit über 1000 Werktätigen mit Arbeit versorgt.

Mit Kriegsende, als ihre Auf­gabe erfüllt war, hätte diese Einrichtung wieder aufgelöst werden können. Jedoch war die wirtschaftliche und soziale Situation nach dem I. Weltkrieges katastrophal. Auch in Glashütte konnte die Rüstungsproduktion nicht sofort auf die Herstellung von Gütern unter Friedensverhältnissen umgestellt werden. Um die hiesige Industrie weiterhin mit lohnenden Aufträgen zu versor­gen und die Rohstoffbeschaffung zu ermöglichen, wurde die Kriegsindustrie-Zentrale am 9. April 1918 in eine Industriezentrale GmbH umgewandelt. Mit beträchtlichen Mitteln wurde eine Schreibmaschinen-Industrie auf genossenschaftlicher Grundlage ins Leben gerufen. Am 17. Oktober 1921 gründete man die Schreibmaschinen-Industrie Glashütte GmbH mit dem Ziel, die durch die inflationären Wirtschaftsverhältnisse in Schwierigkeiten geratenen Glashütter Feinmechaniker mit Arbeit zu versorgen. Dieses Unternehmen scheiterte und mit den Erscheinungen der Inflation war auch das Ende dieser Vereinigung besiegelt.

Weiterführende Informationen

Literatur

  • Glashütte/Sachsen 1506 bis 2006 , 500 Jahre Stadtgeschichte, Herausgeber: Stadtverwaltung Glashütte, ISBN 3-937951-31-8