Causard, Georges (1): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Watch-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Andriessen verschob Seite Causard, Georges nach Causard, Georges (1), ohne dabei eine Weiterleitung anzulegen)
Zeile 1: Zeile 1:
 
(siehe auch: [[Causard]])
 
(siehe auch: [[Causard]])
 +
[[Datei:Georges Causard, Horloger du Roy - attributed to Hubert Martinet, Paris und London, circa 1770 (1).jpg|thumb|Louis XV Bronze-Prunkpendule mit Halbstunden- / Stundenschlag und vier Automaten, signiert Causard H Ger. Du Roy S. La Cour / Hubert Martinet zugeschrieben, Paris und London, circa 1770 ]]
  
[[Datei:Georges Causard, Horloger du Roy à Paris, Werk Nr. 652, circa 1875 (1).jpg|thumb|Georges Causard, Horloger du Roy à Paris, Werk Nr. 652, circa 1875, Dekorative, kleine Lyren Pendule mit Halbstunden-Stundenschlag und zwei Beistellern]]
 
 
Französischer Uhrmacher
 
Französischer Uhrmacher
  

Version vom 24. November 2020, 16:20 Uhr

(siehe auch: Causard)

Louis XV Bronze-Prunkpendule mit Halbstunden- / Stundenschlag und vier Automaten, signiert Causard H Ger. Du Roy S. La Cour / Hubert Martinet zugeschrieben, Paris und London, circa 1770

Französischer Uhrmacher

Georges Causard wurde am 20. Oktober 1738 in Audeloncourt geboren und verstarb am 14. August 1780 in Paris. Er war der Sohn von Nicolas Causard und (1689-1776) und dessen zweite Gattin Libaire Bouché (1708-1758). Vater Nicolas Causard war ein Bruder von Meister-Glockengießer Claude Causard, dem Vater von François Causard. Georges war ein Halbbruder von Edmé-Jean Causard "Horloger du Roi suivant la Cour". Georges wurde Meister Uhrmacher in 1770 und zum Horloger du Roi suivant la Cour benannt.

Georges Causard verstarb nach 1798

Zur Elefantenuhr

Die abgebildete Elefantenuhr ist einer der aufwändigsten und raffiniertesten Tierautomaten von überragender Qualität und Ausführung: Das geschickte Farbenspiel der verwendeten vergoldeten und patinierten Materialien erzeugt eine aufregende Lebendigkeit. Der imposante Körper des Elefanten ist aus dunkel patiniertem Bronzeguss, der Sockel, das auf einem Vlies ruhende Uhrengehäuse und die beiden sitzenden Figuren sind vergoldet. Zusätzlich ist das trommelförmige Uhrengehäuse mit seinem runden weißen Zifferblatt aus Email an den Seiten mit rotem, gemaserten Leder belegt und ist verziert mit herabhängenden Quasten. Oben auf dem Uhrengehäuse sitzt ein traditionell chinesisch gekleideter Mann auf einem mit Quasten verzierten Sitzkissen und hält einen Sonnenschirm in der Hand. Auf dem Kopf des Elefanten sitzt ein Affe mit Dreispitz, in der Hand hält er einen Enterhaken. Seine aufrechte Haltung und sein Blick zeugen von Neugier und Tatendrang. Am beeindruckendsten ist der erstaunlich realistisch gestaltete Elefant mit eingebautem Automatenwerk, dessen Augen aus Email sich von der einen zur anderen Seite bewegen, die Ohren vor und zurück schwingen und der mehrgliedrige Rüssel und Schwanz sich hin und her bewegen, während sich der Rüssel zusätzlich ausdehnt und wieder zusammenzieht. Die gesamte Komposition ruht auf einem für die Louis-XV-Zeit charakteristischen Sockel mit Rokoko Dekor, der einen mit Blättern geschmückten Felsboden simuliert. Der Dickhäuter ist von besonderer Größe und zeugt in seinen anatomischen Details von präziser Naturtreue. Er scheint aus dem Leben modelliert worden zu sein, denn er kann die Ohren, die Augen, den Schwanz und den Rüssel auf lebensechte Weise bewegen. Dies erfordert ein Automatenwerk von exzellenter Qualität. Für die realistische Bewegung des Rüssels wurde eine Konstruktion entworfen, bei der die Teile im Inneren des Rüssels miteinander verbunden sind.

Ganz ähnlich gestaltete Elefantenautomaten wurden in einer kleinen Serie von Martinet Hubert gefertigt. Ein in der Ausführung und Bewegung nahezu identischer Elefant von Martinot befindet sich in der Sammlung Baron Ferdinand de Rothschild. Dieser prunkvolle Automat ist mit zusätzlichem Musikspielwerk im Boden und sich bewegenden Figuren und Blüten ausgestattet und wurde um 1768-1772 in London gefertigt. Die Ohren, Augäpfel, Schwanz und Rüssel des Elefanten bewegen sich identisch. Gerüchten zufolge wurde er als Geschenk für einen indischen Beamten bestellt. Er wurde mehrmals in London, den Niederlanden und Paris ausgestellt, bevor er in die Sammlung Rothschild kam. Ein weiterer von Hubert Martinet signierter Elefantenautomat mit nahezu identischem Automatenwerk ist abgebildet und beschrieben in Derek Roberts, "Mystery, Novelty and Fantasy Clocks", 1999, Seite 190, Fig. 15-31 A, B. Zwei weitere befinden sich in der Sammlung Nathan-Rupp im Historischen Museum Basel und im Inventar des Königsschlosses in Warschau.


Weiterführende Informationen

Literatur