JAPY FRERES & CIE
(siehe auch: Japy)
Französischer Uhrenhersteller
1773 eröffnete Frédéric Japy in Montbéliard eine Werkstatt für die mechanisierte Herstellung von Uhrwerken. Diese verlegte er 1777 nach Beaucourt und beschäftigte dort schon nach 2 Jahren ca. 50 Arbeiter mit der Fertigung von Rohwerken.
1799 meldete Japy eine Werkzeugmaschine zum Patent an. Im Jahr 1795 produzierte die Firma bereits ca. 40.000 Rohwerke, 1801 erreichte die Produktion schon eine Stückzahl von ca. 100.000. 1806 nahm er seine 3 Söhne in die Firmenleitung auf und errichtete unter deren Leitung weitere Fabriken in Badevel und Fesches-le-Chatel. Japy wurde in dieser Zeit zu einem international agierenden Unternehmen. Am 4. Januar 1812 verstarb der Firmengründer in Badevel. Um die Risiken des Uhrenmarktes für das Unternehmen zu minimieren, wurden weitere Artikel in die Produktpalette der Firma aufgenommen. Ab 1850 wurden Uhrwerke mit JAPY FRERES & CIE signiert. In die Gegend von Montbéliard wurden sieben neue fabriken im betrieb genommen.
1806 : Lafeschotte-du-haut (Dampierre-les-Bois) 1826 : Lafeschotte 1828 : Badevel 1835 : Le Rondelot (Fesches-le-Chatel) 1847 : L’isle-sur-le-Doubs 1860 : Laroche (Voujeaucourt) 1889 : Le Gros-Pré (Dampierre-les-Bois)
Bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts sogar bis heute wurden u.a. Pumpen (ab 1850-bis heute), landwirtschaftliche Geräte und Maschinen (1865-1941), Verbrennungsmotoren (Gas, Öl, Benzin oder Alkohol) (1890-1941), Haushaltsprodukten und Küchenutensilien (ab 1825) , Fotokameras, und Schreibmaschinen (1906-1972): hergestellt. Im Kriegszeiten wie die Deutsch-Französischer Krieg 1870-1871 und der Erste Weltkrieg (1914-1918) lieferte Japy auch an die Armee wie Trinkbecher und Teller von Metall, berühmt war auch die "Adrian" Stahlhelm (bis zu 3,5 Millionen Exemplare !). Die Uhrenfabrikation existiert heute nicht mehr, Im alte Fabrikgebäude in Beaucourt wo mann Uhren herstellte ist heute das Musée Japy. Die motorenferfertigung wurde 1941 übernommen von Bernard Moteurs welche in 1972 durch Renault Automobilen gekauft wurde.
Teile des damaligen Großkonzern sind aber selbständig weitergefürt oder übernommen worden:
- Japy Pumpen (Fesches-le-Chatel),
- Cristel AG "Tafelkunst" (Fesches-Le-Châtel), aus dem Damaligen Emaillierwerkstatt,
- Lisi Groupe (Delle) aus dem damaligen Schraubenfabrik entstanden.
- Peugeot Japy Industries S.A. (Valentigney).
Die Firma Peugeot, heute Hersteller von Automobilen, ist in seinem Ursprung eng verbunden mit Japy. Fünf Jahre arbeiteten die Brüder Jules und Emile Peugeot mit Japy Frères zusammen (Fabrik in Valentigney). Die Firma Peugeot Frères ging aus dieser Zusammenarbeit hervor. Die beiden Familien verbanden viele geschäftliche und private Aktivitäten: Die erste Schmiede von Peugeot wurde an Japy verkauft. Einige Mitglieder beider Familien waren miteinander verheiratet. David Peugeot wurde Uhrmacher.
Die Matra Horlogerie übernahm die Uhrenmarke JAPY und versuchte sie mit anderen französischen Uhrenmarken (Jaz, Japy und Yema) zu vereinigen. Doch dann wurde die Marke JAPY ebenso wie Yema an Seiko weiterverkauft. 1996 gelingt es Jean-Paul Suchel die Namensrechte der Marke JAPY von Seiko abzukaufen. Im Jahr 2000 brachte Suchel die Taucheruhren der neuen JAPY-Uhrengeneration auf den Markt. Wasserdicht bis 300 Meter und mit automatischen Werken von ETA ausgestattet sollten sie der Marke JAPY wieder einen dem Namen und der Tradition entsprechenden Platz in der Uhrenbranche gewährleisten. Doch Jean-Paul Suchel´s Visionen endeten 2006 mit der Einstellung der Produktion von JAPY-Uhren.
Uhrmacherfamilien tätig bei Japy
Amstutz, Bernard, Bohin, Monnin, Mathie, Ridey Schley.