Cartier
Cartier
Pariser Schmuck- und Uhrenhändlerdynastie
Louis-François Cartier gründete 1847, als Frankreich gerade die Eroberung Algeriens feierte, als Nachkömmling eines Pulverhornmachers in Paris ein Schmuckgeschäft. 1859 begann er zunächst antike Taschenuhren in sein Sortiment aufzunehmen. Als 1872 sein Sohn Alfred als Partner in das Geschäft eintrat, wurde der Handel mit neuen Uhren systematisch ausgebaut. Neben Taschenuhren unter dem eigenen Namen wurden auch die bekannter Luxusfirmen (ab 1893 Vacheron & Constantin, nach 1900 Audemars Piguet) weiterverkauft.
1898 trat Alfreds Sohn Louis in die Firma ein, die seitdem unter dem Namen Alfred Cartier & Fils firmierte. Das Geschäft wurde in die berühmte Rue de la Paix verlegt, wo es heute noch ist.
Die genialen Entwürfe des Louis Cartier
Während in den ersten beiden Generationen noch der Schwerpunkt Schmuck und Juwelen überwiegt, erweist sich Louis Cartier als Liebhaber der Uhrmacherkunst, der dieser Branche im Laufe seiner fruchtbaren Tätigkeit völlig neue Impulse zu verleihen vermag. Sein Einfallsreichtum, sein unübertroffenes Stilempfinden und die klare Konsequenz seiner Gestaltungen heben seine Uhrenkreationen eindeutig aus dem Feld der üblichen Produkte heraus. Seine Ideen werden zu Designklassikern, die vordergründige Trends und Moden mühelos überdauern und auf ihre unnachahmliche Art schon längst zu zeitlosen Meilensteinen geworden sind.
Zunächst erweiterte Louis Cartier das Angebot der Firma um Pendulen, die auch selbst produziert wurden. Viele schöne Luxusmodelle im Zeitstil des Art déco stammen aus dieser Zeit. Er widmete sich zudem frühzeitig der Gattung der Armbanduhren, die damals, in einer Zeit, als Männer grundsätzlich nur Taschenuhren trugen, völlig neu und ungewöhnlich waren. So entstanden schon vor 1900 einige Luxusmodelle, gefolgt von den berühmten Klassikern Santos (1906) und Tank (1917). 1908 eröffnet Cartier Filialen in St. Petersburg und New York.
Der Luxuskonzert Cartier
Nach dem Tod von Jacques und Louis Cartier durchlebte die Firma eine Krisenzeit und blieb nach dem Tod von Pierre Cartier nicht mehr in Familienbesitz. Die Firmengruppe Cartier konnte dennoch ihre Aktivitäten erheblich ausweiten und erwarb 1988 jeweils 60% der Schweizer Uhrenhersteller Baume & Mercier und Piaget.
Weiterführende Informationen
Literatur
- Uhren als Kapitalanlage. Wie man von Rolex, Cartier und Co. Profitieren kann; Autor: Michael Brückner; ISBN 3898791521
- Das ZEITGEFÜHL-Uhrenbuch; Autor: Gerd-Lothar Reschke; ISBN 3-938607-61-0
Weblinks
Firmenanschrift
CARTIER HORLOGERIE BRANCH OF RICHEMONT INTERNATIONAL SA
Chemin des Alisiers 10
Case postale
2306 LA CHAUX-DE-FONDS
Tel. : 032 / 927 72 77
Fax : 032 / 927 72 78