Für den Uhrenbau in Ruhla, und vielleicht auch ein bisschen für die gesamte Uhrenindustrie der DDR, war die Ruhla electric eine sehr wichtige Neuentwicklung. 1961 standen die Uhrenbauer in Glashütte, Ruhla und Weimar vor dem Aus. Der RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) hatte, auch mit den Stimmen der DDR-Vertreter, empfohlen die Uhrenproduktion in der DDR einzustellen. Der Bedarf sollten durch den russischen "Großen Bruder" aus dessen 15 Uhren-Fabriken gedeckt werden.
In dieser Krise waren die Erfolge bei der erste elektromechanischen Uhr der DDR überlebenswichtig. Am 20.01.1962 wurde ein Muster der Electric an Walter Ulbricht übergeben.
Die Serienproduktion startete noch Ende 1962 und auf der Leipziger Frühjahrsmesse im März 1963 wurde die Ruhla electric, vor allem auch von der ausländischen Kundschaft, gut angenommen. Dies waren neben der Kombinatsgründung der drei DDR-Uhrenbauer, sicher alles Gründe, dass sich die Genossen des Zentralkomitees der SED die Sache am 11. November 1964 noch einmal überlegten und die DDR-Uhrenindustrie somit erhalten blieb. Auf der 18. Internationalen Friedensfahrt 1965 testete die DDR-Nationalmannschaft über 4 Wochen die Electric-Uhren aus Ruhla. Es gab keine Ausfälle und die hohe Ganggenauigkeit wurde von den Fahrern bestätigt.