Conrad Felsing (Firma)

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(siehe auch: Felsing)

Geschäft von Conrad Felsing um 1925
Werbung Conrad Felsing 1927
Conrad Felsing
Kurzzeitwecker

1820 siedelte Johann Conrad Völtzing aus dem Schwarzwald nach Berlin um und änderte seinen Name in Felsing. Conrad Felsing gründete in Berlin eine Uhrenwerkstatt. Das Gründungsdatum war 1820 und die erste Niederlassung seiner Firma befand sich in der Schloßfreiheit No. 1, Berlin. Später war das Unternehmen in der Berliner Prachtallee Unter der Linden 20 ansässig. Das Geschäft befand sich in einem großen Gebäude, in dem sich das berühmte Hotel Métropole befand. Im Allgemeinen Wohnungsanzeiger für Berlin von 1844 wird seine Adresse mit Brüderstraße 20 angegeben. 1847 wird er als Mitglied der Uhrmacherinnung erwähnt und 1850 als Altmeister aufgeführt. Felsing hatte drei Söhne, von denen wurde aber nur Albert Karl Julius Felsing Uhrmacher. Albert Felsing übernahm den Betrieb und führte ihn unter der Namensgebung "Conrad Felsing" weiter. Albert wurde sogar zum Hofuhrmacher erkoren, was auf die hohe Qualität seiner Produkte schließen lässt. Er war Kommissionsrat und auch Inhaber des Kronenordens IV.Klasse. Die Firma war eine Wichtige Lieferant von Qualitätsuhren in Berlin. So verkaufte die Firma beispielsweise Uhren verschiedener renommierter Uhrenmarken wie Patek Philippe, Vacheron Constantin, Alexander Hüning und IWC. Die Frma wurde sogar Konzessionär für die Glashütter Manufaktur Lange & Söhne. Mit Hüning gab es übrigens auch eine intensive Geschäftsbeziehung. Diese kaufte gerne Uhrwerke bei Felsing ein, nachdem sie verfeinert wurden. Umgekehrt lieferte "Alex Hüning" Gehäuse nach Berlin. Diese waren mit "F&H" (Fiebiger & Hüning) gemarkt. Auch Großuhren gehörten zum Sortiment. Neben französischen Pendulen von der Firma Japy Frères und französischen Reiseuhren gab es auch Wanduhren und Tisch- und Kaminuren von die Uhrenfabrik Lenzkirch. Darüber hinaus verkaufte das Unternehmen auch Uhren unter eigenen Namen. Normalerweise auf dem Zifferblatt erwähnt, aber bei den Großuhren wurde sogar der Name auf die Platine im Uhrwerk gestempelt.

Nach dem Tod von Albert Felsing übernahm dessen Sohn Willibald Albert Felsing, unter Beibehalten des ursprünglichen Namens "Conrad Felsing" das Geschäft. Während des Zweiter Weltkrieg wurden von der Kriegsmarine Beobachtungsuhren bei "Lange & Söhne " in grosser Anzahl geordert. Lange konnte den Auftrag aber nur mit Hilfe anderer Manufakturen ausführen. Es wurden daher die Manufakturen Andreas Huber, Alpina-Dugena, Wempe Chronometerwerke, Schieron in Stuttgart oder Deiter in Essen. Erwähnenswert ist noch, dass Willibald Felsing und Willi König 1924 die Firma "Markenuhr GmbH" gründeten. Willi König war ja der Herausgeber der Zeitung "Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst", später "Die Uhrmacherkunst". Es handelt sich dabei um eine Verbandszeitung des "Zentralverbandes der Deutschen Uhrmacher", einem Pendant zur "Alpina-Dugena". Als Uhrenmarke verwendeten sie die Marke "Centra" (später ZentRa). Daraus entwickelte sich ab 1927 die "ZentRa Garantiegemeinschaft e.V."

Heinrich Kochendörffer (3) aus Kassel arbeitete ein Jahr bei Felsing bevor er als 21. jährige nach London zog.

Das Uhrengeschäft "Conrad Felsing" überstand den zweiten Weltkrieg nicht. Im Krieg wurde die Allee "Unter den Linden" komplett zerstört.


Conrad Felsing im Uhrmacher-Woche von 1941

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