Douw, Simon

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Niederländischer Uhrmacher

Simon Douw eigentlich Simon Stoffelsz Dou(w) (Stoffelssohn) wurde in Delft geboren, er zog nach Rotterdam und wurde dort Uhrmacher. Er heiratete am 6. August 1645 in Rotterdam Hester Ackermans welche aus Leiden kam. Am 27. August wurde die Ehe offiziell bestätigt. Douw zeigte sicherlich kein tadelloses Verhalten und eine besondere Figur mit einem seltsamen Charakter.

In einem Brief vom 4. Oktober 1658 an Herrn Frans van Schooten, Mathematiker und Lehrer von Christiaan Huygens, beschwert Huygens sich darüber, dass ein Rotterdamer Uhrmacher namens Simon Douw, ein dummer und frecher Kerl (stolidus ac impudens), seine erfindung kopiert und ein Patent dafür angemeldet hatte, das er tatsächlich von den Staaten Holland und Friesland erhielt. Am 8. August 1658 erhielt Simon Douw auch ein patent für eine Uhr mit Pandel. Christiaan Huygens und Salomon Coster wehrten sich dagegen, jedoch ohne Erfolg. Das niederländische Gericht entschied in einem Urteil vom 9. Dezember desselben Jahres, dass beide Patente aufrechterhalten würden, die Bezüge jedoch so aufgeteilt würden, dass ein Drittel Huygens, ein Drittel Coster und ein Drittel Douw gehörten, mit den Ausschluss weiterer Patente für diese Erfindung. Huygens und Coster konnten anhand einer Aussage des Schulmeisters Adriaen Lourens vom 20. Mai 1658 sogar nachweisen, dass Douw im April 1658 versuchte, den Scheveninger Turm zu besteigen und die Huygens/Coster-Uhr zu besichtigen. Als dies abgelehnt wurde, sagte Douw sogar: Um einen Bestechungsversuch zu begehen, bot er einen silbernen Dukaten an, um Costers Uhr sehen zu können. Als dies abgelehnt wurde, versuchte Douw sogar eine Bestechung, und bot einen silbernen Dukaten an, um Costers Uhr zu sehen. Angesichts der Lösung der niederländischen Staaten ist es kein Wunder, dass Huygens kaum oder gar keinen finanziellen Nutzen aus seiner wichtigen Entdeckung zog; Was er dafür erhielt, wurde für neue Experimente ausgegeben.

Simon Douw hatte das Glück, dass zwei Rotterdamer Uhrmacher Johannes van der Toorn und Benjamin Lesle (Lisle) erklärten am 9. Oktober 1658, dass Douws System anders funktionierte. Auch die Haager Uhrmacher Johannes Roussel und Adrianus Roussel (Russel) unterstützten die Aussage von Lesle und Thoorn am 10. Oktober 1658. Douws System ähnelt eher einem vertikal platzierten Foliot mit einem horizontal platzierten Gangrad. Der eine Arm des "Foliots" nach oben ist kurz und hat ein kleines Gegengewicht, der andere Arm des „Foliot“ nach unten ist lang und hat ein schwereres und größeres Schwunggewicht.

Eine Aussage in einem Dokument, das am 19. Juli 1645 bei Notar Willem van Aller erstellt wurde wirft einen ganz anderen Blick auf die Person Simon Douw.

Machtelt Jans, 27 Jahre alt, Ehefrau von Arye Barents(zoon) und Maertge Aerts, 26 Jahre alt, Ehefrau von Barent Jans(zoon), geben auf Wunsch von die junge Tochter Judith Jans, eine Erklärung. Machtelt gibt an, dass Simon Douw, Uhrmacher, sie acht Tage nach dem Faschingsdienstag fragte, wie es Judith gehe. Simon traut sich nicht, sich die Frage zu stellen, weil Judiths Mutter so viel flucht. Machtelt will nicht zu Judith gehen, sagt aber, dass Judith von ihm schwanger sei. Maertge Aerts gibt an, dass vor einem Monat Jan Schouten, Gastwirt und Pförtner des Oostpoort, im Beisein der Notare Johan Cool und Beuckel van der Burch und Aeld Moer, Hebamme, Douw und Grietge Meynderts über Judith gesprochen haben. Douw wurde gefragt, warum er sich Judiths Kind, einen Sohn, der nur wenige Tage alt war, nicht angesehen habe. Notar Johan Cool sagt, dass Douw nicht der Vater ist. Douw sagt dann, dass er Judith hätte schwängern können, dass es aber auch andere Väter geben könnte.

Eine zweite Erklärung das am 13. Juni 1645 enbenfalls bei Notar Willem van Aller erstellt wurde zeigt die Aussage der Hebamme Aeltgen Ariens Bent und einiger anderer Personen.

Aeltgen Ariens Bent, vereidigte Hebamme von 47 Jahren, Yde Ariens, Mutter von 62 Jahren, Jannetgen Jans, 62 Jahre, Ehefrau von Joris Jans, Stijntgen Lubberts, 33 Jahre, Ehefrau von Paulus Jans, und Maertgen Huyberts, 31 Jahre, Ehefrau von Jacob Janssen, erklären auf Antrag von Judith Jans, dass Judith Aeltgen bei der Geburt erzählt hat, dass Simon Douw, Uhrmacher, der Vater des Kindes ist.

Eine dritte Erklärung das am 9. Januar 1645 enbenfalls bei Notar Willem van Aller erstellt wurde zeigt, dass Bestechung für Simon keine Ausnahme war.

Dirck Janssen Backer, 30 Jahre alt, aus der Oppert, erklärt auf Anfrage von Judich Jans, der kleinen Tochter, dass Govert Centen, der hinter dem verbrannten Kloster wohnt, ihm vor 14 Tagen erzählt habe, dass Simon Douw, seine Frau und seine Mutter ihm Geld angeboten hätten, ob er etwas zu ihren Gunsten und gegen Judich Jans sagen wollte. Govert Centen hat dies abgelehnt, er will keinen falschen Eid leisten. Gestern Abend kamen sie erneut mit der gleichen Bitte zu Govert, und erneut lehnte Govert ab.

Simon Douw wurde am 9. September 1663 begraben. Nach Simons Tod heiratete Hester am 16. März 1664 den Witwer Dirck Groothuis. Er wohnte auf dem Vismarkt (Fischmarkt) und sie in der Westwagestraat. Diese Ehe hielt nicht lange, da Hester Ackermans am 13. Dezember 1665 begraben wurde. Im Rotterdamer Archiv gibt es keine Kinder aus der Ehe von Simon und Hester.

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