Duplexhemmung: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Franzose Baptiste Dutertre erfand um 1725 die Duplexhemmung. Nach Verbesserungen, die Pierre le Roy um 1750 durchführte, verbreitete sie sich von 1775 bis 1875 vorwiegend in England. Dort wurden Uhren mit höherer Bauart hergestellt, während man in Frankreich die flachen Uhren mit Cylinderwerken vorzog. Die Duplexhemmung hat ihren Namen wegen ihres Doppelhemmrades erhalten, dessen kleine Radzähne den Antrieb ( Hebung ) und dessen große Radzähne die Ruhe bewirken. Das Hemmrad wurde meist aus Hartmessing, seltener aus Stahl oder Gold hergestellt. Die auf der Unruhwelle befestigte Ruherolle und der Antriebsstein bestehen aus Rubin oder Saphir. Die Duplexhemmung war ein großer Fortschritt gegenüber der Spindel- und der Cylinderhemmung und erzielt sehr gute Gangergebnisse. Sie hätte für ihre Zeit eine entscheidende Bedeutung erlangen können, wenn die Werkzeuge zur exakten Herstellung dieser Hemmung besser entwickelt gewesen wären. So wurden sie nur in relativ geringen Stückzahlen und guten Uhren verwendet, und sind heute nur noch selten in alten Uhren zu finden.
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Die Duplexhemmung wurde um [[1675]] von dem Engländer [[Hooke, Robert|Robert Hooke]] entwickelt. Erst durch die Weiterentwicklung der Franzosen Baptiste Dutertre ([[1724]]) und Pierre le Roy um 1750 wurde sie  für den Einsatz in Uhren brauchbar. Die Duplexhemmung war jedoch nie mehr als ein Entwicklungsschritt in der Hemmungs-Geschichte und wurde schnell von der [[Cylinderhemmung]] und der [[Ankerhemmung]] verdrängt.
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Die Duplexhemmung erhielt ihren Namen wegen ihres Doppelhemmrades, dessen kleine Radzähne den Antrieb (Hebung) und dessen große Radzähne die Ruhe bewirken. Das Hemmrad ist meist aus Hartmessing, seltener aus Stahl oder Gold hergestellt. Die auf der Unruhwelle befestigte Ruherolle und der Antriebsstein bestehen aus Rubin oder Saphir.
  
Trotzdem fand die Duplexhemmung vor allen in den oft kunstvoll gravierten Taschenuhren für den chinesischen Markt noch lange Verwendung.  
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Die Duplexhemmung fand vor allen in den oft kunstvoll gravierten englischen Taschenuhren für den chinesischen Markt noch lange Verwendung.  
  
 
== Literatur ==
 
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Version vom 19. April 2009, 17:03 Uhr

andere Sprachen: en nl ru              

Duplexhemmung

Der Franzose Baptiste Dutertre erfand um 1725 die Duplexhemmung. Nach Verbesserungen, die Pierre le Roy um 1750 durchführte, verbreitete sie sich von 1775 bis 1875 vorwiegend in England. Dort wurden Uhren mit höherer Bauart hergestellt, während man in Frankreich die flachen Uhren mit Cylinderwerken vorzog. Die Duplexhemmung hat ihren Namen wegen ihres Doppelhemmrades erhalten, dessen kleine Radzähne den Antrieb ( Hebung ) und dessen große Radzähne die Ruhe bewirken. Das Hemmrad wurde meist aus Hartmessing, seltener aus Stahl oder Gold hergestellt. Die auf der Unruhwelle befestigte Ruherolle und der Antriebsstein bestehen aus Rubin oder Saphir. Die Duplexhemmung war ein großer Fortschritt gegenüber der Spindel- und der Cylinderhemmung und erzielt sehr gute Gangergebnisse. Sie hätte für ihre Zeit eine entscheidende Bedeutung erlangen können, wenn die Werkzeuge zur exakten Herstellung dieser Hemmung besser entwickelt gewesen wären. So wurden sie nur in relativ geringen Stückzahlen und guten Uhren verwendet, und sind heute nur noch selten in alten Uhren zu finden.


Ruhende Hemmung für tragbare Uhren

Die Duplexhemmung wurde um 1675 von dem Engländer Robert Hooke entwickelt. Erst durch die Weiterentwicklung der Franzosen Baptiste Dutertre (1724) und Pierre le Roy um 1750 wurde sie für den Einsatz in Uhren brauchbar. Die Duplexhemmung war jedoch nie mehr als ein Entwicklungsschritt in der Hemmungs-Geschichte und wurde schnell von der Cylinderhemmung und der Ankerhemmung verdrängt.

Die Duplexhemmung erhielt ihren Namen wegen ihres Doppelhemmrades, dessen kleine Radzähne den Antrieb (Hebung) und dessen große Radzähne die Ruhe bewirken. Das Hemmrad ist meist aus Hartmessing, seltener aus Stahl oder Gold hergestellt. Die auf der Unruhwelle befestigte Ruherolle und der Antriebsstein bestehen aus Rubin oder Saphir.

Die Duplexhemmung fand vor allen in den oft kunstvoll gravierten englischen Taschenuhren für den chinesischen Markt noch lange Verwendung.

Literatur

  • Beschreibung der Hemmungen der höheren Uhrmacherkunst /Beschreibung der neuen freien Chronometer-Hemmung mit Ruhecylinder und Schutz gegen unzeitgemäße ... jeglichem Gebrauche für Uhren zu bearbeiten; Autor: Jess H. Martens; ISBN 3981046145
  • Der Chronometergang; Autor: Alois Irk; ISBN 3980955788
  • Technische Grundlagen der Mechanischen Uhren - Von der Turm- bis zur Armbanduhr; Autor: Ludwig Lehotzky; ISBN 3-9809557-3-7
  • Breguet. Meisterwerke klassischer Uhrmacherkunst; Autoren: Osvaldo Patrizzi, Madeleine Patrizzi, Jean-Claude Sabrier; ISBN 3766710168

Weiterführende Informationen