Familiengeschichte Beyer: Unterschied zwischen den Versionen

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Ursprünglich stammt die Familie Beyer aus dem deutschen Donaueschingen im Südwesten von Baden-Württemberg, wo die Beyers [[Beyer, Matthäus|Matthäus Beyer]] und sein Sohn [[Beyer, Martin|Martin Beyer]], als Uhrmacher und Händler tätig waren. Der 23jährige [[Beyer, Stephan|Stephan Beyer]] bringt den Namen [[1822/de|1822]] in die Schweiz: Auf seinen Lehr- und Wanderjahren arbeitet der gelernte Gross- und Kleinuhrenmacher zuerst in Basel, später in Schaffhausen beim Uhrmacher [[Wildberger]]. Dort lernt er seine spätere Frau Katharina Gärtner kennen, mit der er die Schweizer Beyer-Dynastie begründet. Katharina Gärtner zuliebe bleibt Stephan Beyer in der Schweiz und bewirbt sich [[1827/de|1827]] um das Schweizer Bürgerrecht. Nicht in ihrem Wohnort Feuerthalen. Dort wäre es aussichtslos: Stephan Beyer ist Katholik, Feuerthalen ist ein reformiertes Dorf. Also versucht er es in Rheinau, dem Bürgerort seiner Verlobten, auf der anderen Seite des Rheins. Es wird auch in diesem katholischen Ort knapp. Die Rheinauer Gemeindeversammlung spricht sich mit 30 gegen 27 Stimmen für die Einbürgerung aus.
 
Ursprünglich stammt die Familie Beyer aus dem deutschen Donaueschingen im Südwesten von Baden-Württemberg, wo die Beyers [[Beyer, Matthäus|Matthäus Beyer]] und sein Sohn [[Beyer, Martin|Martin Beyer]], als Uhrmacher und Händler tätig waren. Der 23jährige [[Beyer, Stephan|Stephan Beyer]] bringt den Namen [[1822/de|1822]] in die Schweiz: Auf seinen Lehr- und Wanderjahren arbeitet der gelernte Gross- und Kleinuhrenmacher zuerst in Basel, später in Schaffhausen beim Uhrmacher [[Wildberger]]. Dort lernt er seine spätere Frau Katharina Gärtner kennen, mit der er die Schweizer Beyer-Dynastie begründet. Katharina Gärtner zuliebe bleibt Stephan Beyer in der Schweiz und bewirbt sich [[1827/de|1827]] um das Schweizer Bürgerrecht. Nicht in ihrem Wohnort Feuerthalen. Dort wäre es aussichtslos: Stephan Beyer ist Katholik, Feuerthalen ist ein reformiertes Dorf. Also versucht er es in Rheinau, dem Bürgerort seiner Verlobten, auf der anderen Seite des Rheins. Es wird auch in diesem katholischen Ort knapp. Die Rheinauer Gemeindeversammlung spricht sich mit 30 gegen 27 Stimmen für die Einbürgerung aus.
  
In Feuerthalen gründet Stephan Beyer um [[1830/de|1830]] eine «Uhrenmacherei und Spezerei». Spezereien sind Gewürze; und vermutlich reist der Uhrmacher auch als Händler an die Märkte der näheren und weiteren Umgebung. Noch kann die Familie von der Uhrmacherei alleine nicht leben.Die Familie Beyer beweist früh ein Gespür für gute Geschäftslagen. [[Beyer, Theodor|Theodor Beyer]], der älteste Sohn von Stephan Beyer, eröffnet [[1860/de|1860]] ein Uhrengeschäft an der Niederdorfstrasse, schon damals eine der besten Lagen der Stadt. Das Haus liegt praktischerweise zwischen Niederdorfstrasse und Limmatquai: Als sich später das Geschäftsleben am Quai konzentriert, richtet Theodor Beyer seine Schaufenster einfach auf der anderen Seite ein. Ab [[1863/de|1863]] führt Theodor Beyer das Geschäft gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder [[Beyer, Johann Gustav|Johann Gustav]], man nennt sich «Gebrüder Beyer». Die Einigkeit ist allerdings von kurzer Dauer. [[1867/de|1867]] eröffnet Johann Gustav ein eigenes Uhrengeschäft in Riesbach und Theodor Beyer ändert den Firmennamen in «Th. Beyer». [[1877/de|1877]] erfolgt der Umzug in das stattliche neue Gebäude der Schweizerischen Kreditanstalt am Paradeplatz
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In Feuerthalen gründet Stephan Beyer um [[1830/de|1830]] eine «Uhrenmacherei und Spezerei». Spezereien sind Gewürze; und vermutlich reist der Uhrmacher auch als Händler an die Märkte der näheren und weiteren Umgebung. Noch kann die Familie von der Uhrmacherei alleine nicht leben.Die Familie Beyer beweist früh ein Gespür für gute Geschäftslagen. [[Beyer, Theodor|Theodor Beyer]], der älteste Sohn von Stephan Beyer, eröffnet [[1860/de|1860]] ein Uhrengeschäft an der Niederdorfstrasse, schon damals eine der besten Lagen der Stadt. Das Haus liegt praktischerweise zwischen Niederdorfstrasse und Limmatquai: Als sich später das Geschäftsleben am Quai konzentriert, richtet Theodor Beyer seine Schaufenster einfach auf der anderen Seite ein.  
  
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Ab [[1863/de|1863]] führt Theodor Beyer das Geschäft gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder [[Beyer, Johann Gustav|Johann Gustav]], man nennt sich «Gebrüder Beyer». Die Einigkeit ist allerdings von kurzer Dauer. [[1867/de|1867]] eröffnet Johann Gustav ein eigenes Uhrengeschäft in Riesbach und Theodor Beyer ändert den Firmennamen in «Th. Beyer».
  
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[[1854/de|1845]] heratet Theodor Beyer Karoline Beyer Danioth, Tochter einer Hoteliersfamilie aus Andermatt. Karoline liess sich sogar, unüblich für eine Frau, zur Uhrmacherin ausbilden. Theodor und Karoline verlegten das Uhrmachergeschäft von Feuerthalen nach Zürich. Es ist Karoline Beyer Danioth die [[1870/de|1870]] die noch junge Uhrendynastie rettet, nur 42 Jahren stirbt Theodor Beyer. Sohn Adelrich ist erst zwölf, aber Karoline Beyer-Danioth denkt nicht daran, aufzugeben. Sie übernimmt die Führung, baut das Geschäft aus und schafft es 1877, repräsentative Räumlichkeiten im neuerstellten Prachtsbau «Palais de Crédit Suisse» an der Bahnhofstrasse / Paradeplatz zu mieten. 16 Jahre lang lenkt sie die Geschicke der Firma.
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Bereits Karolines Schwiegermutter, Katharina Gärtner, hatte gewusst, was sie wollte. Zum Beispiel: nach der Heirat in der Schweiz bleiben. In seinem Einbürgerungsgesuch [1827/1827]] schreibt ihr Verlobter Stephan Beyer, er habe sich Katharina «zu Gefallen» entschlossen, das Schweizerische Bürgerrecht zu beantragen. Diese ist bereits im fünften Monat schwanger, damals nichts Ungewöhnliches. Sie wird ihrem Mann 13 Kinder gebären, wovon nur fünf das Erwachsenenalter erreichen. Der älteste, Theodor, wird später die Firma fortführen, die dank seiner Mutter in der Schweiz statt in Deutschland aufgebaut worden ist
 
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Version vom 14. Januar 2012, 12:11 Uhr

Familiengeschichte Beyer
(siehe auch: und Beyer)

Die Beyer Chronometrie an der Bahnhofstrasse Zürich ist das älteste Uhrengeschäft der Schweiz: Seit 250 Jahren und acht Generationen pflegt das Familienunternehmen die schönsten Seiten der Zeit.


Ursprünglich stammt die Familie Beyer aus dem deutschen Donaueschingen im Südwesten von Baden-Württemberg, wo die Beyers Matthäus Beyer und sein Sohn Martin Beyer, als Uhrmacher und Händler tätig waren. Der 23jährige Stephan Beyer bringt den Namen 1822 in die Schweiz: Auf seinen Lehr- und Wanderjahren arbeitet der gelernte Gross- und Kleinuhrenmacher zuerst in Basel, später in Schaffhausen beim Uhrmacher Wildberger. Dort lernt er seine spätere Frau Katharina Gärtner kennen, mit der er die Schweizer Beyer-Dynastie begründet. Katharina Gärtner zuliebe bleibt Stephan Beyer in der Schweiz und bewirbt sich 1827 um das Schweizer Bürgerrecht. Nicht in ihrem Wohnort Feuerthalen. Dort wäre es aussichtslos: Stephan Beyer ist Katholik, Feuerthalen ist ein reformiertes Dorf. Also versucht er es in Rheinau, dem Bürgerort seiner Verlobten, auf der anderen Seite des Rheins. Es wird auch in diesem katholischen Ort knapp. Die Rheinauer Gemeindeversammlung spricht sich mit 30 gegen 27 Stimmen für die Einbürgerung aus.

In Feuerthalen gründet Stephan Beyer um 1830 eine «Uhrenmacherei und Spezerei». Spezereien sind Gewürze; und vermutlich reist der Uhrmacher auch als Händler an die Märkte der näheren und weiteren Umgebung. Noch kann die Familie von der Uhrmacherei alleine nicht leben.Die Familie Beyer beweist früh ein Gespür für gute Geschäftslagen. Theodor Beyer, der älteste Sohn von Stephan Beyer, eröffnet 1860 ein Uhrengeschäft an der Niederdorfstrasse, schon damals eine der besten Lagen der Stadt. Das Haus liegt praktischerweise zwischen Niederdorfstrasse und Limmatquai: Als sich später das Geschäftsleben am Quai konzentriert, richtet Theodor Beyer seine Schaufenster einfach auf der anderen Seite ein.

Ab 1863 führt Theodor Beyer das Geschäft gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Johann Gustav, man nennt sich «Gebrüder Beyer». Die Einigkeit ist allerdings von kurzer Dauer. 1867 eröffnet Johann Gustav ein eigenes Uhrengeschäft in Riesbach und Theodor Beyer ändert den Firmennamen in «Th. Beyer».

1845 heratet Theodor Beyer Karoline Beyer Danioth, Tochter einer Hoteliersfamilie aus Andermatt. Karoline liess sich sogar, unüblich für eine Frau, zur Uhrmacherin ausbilden. Theodor und Karoline verlegten das Uhrmachergeschäft von Feuerthalen nach Zürich. Es ist Karoline Beyer Danioth die 1870 die noch junge Uhrendynastie rettet, nur 42 Jahren stirbt Theodor Beyer. Sohn Adelrich ist erst zwölf, aber Karoline Beyer-Danioth denkt nicht daran, aufzugeben. Sie übernimmt die Führung, baut das Geschäft aus und schafft es 1877, repräsentative Räumlichkeiten im neuerstellten Prachtsbau «Palais de Crédit Suisse» an der Bahnhofstrasse / Paradeplatz zu mieten. 16 Jahre lang lenkt sie die Geschicke der Firma.

Bereits Karolines Schwiegermutter, Katharina Gärtner, hatte gewusst, was sie wollte. Zum Beispiel: nach der Heirat in der Schweiz bleiben. In seinem Einbürgerungsgesuch [1827/1827]] schreibt ihr Verlobter Stephan Beyer, er habe sich Katharina «zu Gefallen» entschlossen, das Schweizerische Bürgerrecht zu beantragen. Diese ist bereits im fünften Monat schwanger, damals nichts Ungewöhnliches. Sie wird ihrem Mann 13 Kinder gebären, wovon nur fünf das Erwachsenenalter erreichen. Der älteste, Theodor, wird später die Firma fortführen, die dank seiner Mutter in der Schweiz statt in Deutschland aufgebaut worden ist

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