Frisard, Jacob
(siehe auch: Frisard)
Schweizer Uhrmacher
Jacob Frisard (auch Frésard) wurde 1753 geboren und war ein genialer Mechaniker. Sein Bruder François-Louis Frisard (1741- ? ) gründete mit Jean-Henri Frisard (1748- ? ) und Jacob eine Werkstatt für Uhren in Villeret. Drei Schwestern Marie-Madeleine, Elisabeth en Marianne Frisard arbeiteten ebenfalls in der Firma. Es wurden keine kompletten Uhren hergestellt, sondern Rohwerke, Ebauches genannt. Ende des 18. Jahrhunderts Jahrhundert, ein enger Verwandter, Adam Frisard, siedelte sich in Wien an, um ihre Produkte zu verkaufen. Er kehrte nie in seine Heimatstadt zurück. Aus den Geburtsurkunden seiner Kinder folgt, dass er von 1780-1781 in Turin lebte, wo er vermutlich mit den bekannten Neuenburg Automaten Hersteller Henry Mairet zusammenarbeitete, welcher damals auch dort tätig war. Zurück in der Schweiz wurde er Student und Mitarbeiter von Jaquet-Droz und perfektionierte dort sein handwerkliches Können. Er begann unter Aufsicht von Pierre Jaquet-Droz und den Kollegen Jean-Frédéric Leschot und Henri Maillardet im Jahr 1770 mit dem Bau von drei Androiden. 1774 stellte die Firma Jaquet-Droz diese drei Androiden der Öffentlichkeit vor. Sie sind heute noch immer funktionstüchtig in Neuchâtel zu besichtigen.
Jacob Frisard war Hersteller von Automaten mit Singvögeln. Auf seiner Reise nach Peking stellte er diese auch dem Chinesischen Kaiser Qiánlóng vor, der sich sichtlich beeindruckt zeigte. Jacob Frisard war von 1786 bis 1791 in Genf tätig. Nachher war er in Paris und London. 1793 ließ sich Frisard in Biel nieder.
Nach dem Tod von Henry-Louis Jaquet-Droz ließ sich Henri Maillardet, einer seiner wichtigsten Mitarbeiter, in London nieder und stellte unter anderem Schnupftabakdosen mit Spielwerken und Singvogelautomaten her. Viele dieser Stücke stammen teilweise von Frisard.
Jakob Frisard war ein wahres mechanisches Genie gepaart mit einer großen Kunstfähigkeit. Ausländer, die durch Biel kamen, besuchten ihn. Die Außenminister bemühten sich darum ihn nach Paris gehen zu lassen, wo sein Ruf großartig war. Im Jahr 1809 organisierte er eine Ausstellung seiner Werke in Zürich. Kurz darauf ging er nach Konstantinopel. Bei seiner Rückkehr, starb er Ende 1812 in der Donauregion.