Jaeger-LeCoultre

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Jaeger-LeCoultre Zifferblattsignatur

Jaeger-LeCoultre

Schweizer Uhrenmanufaktur


Das Uhrenunternehmen LeCoultre wird 1833 von den Brüdern Charles Antoine LeCoultre und François Ulysse LeCoultre in Le Sentier im Vallée de Joux gegründet. Ersterer investiert als genialer Handwerker seine ganze Energie in die Entwicklung neuer Fertigungsverfahren und Produktionsmittel. Sein Millionometer von 1844 ermöglicht zum ersten Mal das Vermessen mechanischer Bauteile auf den Tausendstelmillimeter. Mit seinem 1847 entwickelten Kronenaufzug lassen sich gleichzeitig die Zeiger einer Uhr stellen und die Uhr aufziehen, wodurch der bisherige Aufzugsschlüssel als notweniges Zubehör entfällt. Bei der 1. Weltausstellung in London gewinnt er seine erste Goldmedaille mit einem Taschenchronographen, der mit dieser neuen Aufzugsvorrichtung glänzt.

Die Firma wächst stetig, fertigt neben Präzisionsteilen nun auch komplette Uhrwerke und beschäftigt 1860 bereits 100 Mitarbeiter. Das inzwischen von den Söhnen der Gründer weitergeführte Unternehmen baut Repetieruhren, Chronographen und Kalendarien und wird eine erste Adresse für komplizierte Uhrwerke. Um 1890 beläuft sich die Zahl der verschiedenen lieferbaren Uhrwerke bereits auf 125.

Die Zusammenarbeit von Jacques-David LeCoultre und Edmond Jaeger

Zur Jahrhundertwende ist LeCoultre die führende Manufaktur des Vallée de Joux. Im Jahre 1903 begegnet Jacques-David LeCoultre, ein Enkel des Firmengründers Antoine, in Paris dem Elsässer Edmond Jaeger. Dieser Partner eröffnet LeCoultre den Weg in den Luxusuhrenmarkt und bildet nach Jahrzehnten freundschaftlicher Beziehungen zur Manufaktur ab 1937 die andere Namenshälfte des späteren Firmennamens.

Jaeger-LeCoultre ist führend in der Entwicklung der sogenannten Formwerke, bei denen die Form des Werkes, ggf. auch unter Ausnutzung der Ecken bei rechteckigen Uhren, genau an die Gehäuseform angepaßt ist.

Für den US-Markt wird aber noch längere Zeit der Markenname LeCoultre beibehalten.

Als wichtige Station erwähnenswert ist die Markteinführung der Duoplan-Uhr im Jahre 1925, die mit ihrer sensationellen Ganggenauigkeit und der Möglichkeit, das Uhrwerk in Minuten auszutauschen, ihrer Zeit weit voraus ist. (Die Bezeichnung verweist darauf, daß das Werk über zwei Ebenen konstruiert ist. Die auf der unteren Ebene angesiedelte Unruh kann dadurch größer ausgeführt werden und sorgt damit für höhere Präzision.)

Als weiterer Meilenstein gilt die Erfindung der 1928 erscheinenden Atmos, einer in einer Glasglocke montierten Tischuhr, welche ihre gesamte Antriebsenergie ausschließlich aus den Schwankungen des Luftdrucks bezieht. Vor der Auslieferung werden diese Uhren bis zu sieben Wochen lang auf korrekten Gang geprüft. Inzwischen wurden ca. 700.000 Stück gebaut. Ungefähr die Hälfte der Produktion geht in die USA, wo die Uhr sehr populär ist.

1931 erscheint das Modell Reverso mit ihrem Art-Déco-Design und ihrem typischen Wendegehäuse. Heute beläuft sich der Anteil der Reverso an der Gesamtproduktionszahl auf ca. 40%.

Weitere bekannte Modelle sind die Armbandwecker Master Memovox und Master Reveil.

Jaeger-LeCoultre gehört heute zum Richemont-Konzern.

Weiterführende Informationen

Literatur

Weblink