Jehlin, Lorenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Am [[16. September]] [[1877/de|1877]] wird vom Kaiserliche Patentamt in Berlin auf den Namen [[Jehlin, Lorenz|Lorenz Jehlin]] das Patent Nr. 2437 für die [[Jahresuhr]]en von [[Harder, Johann Anton]] ausgestellt. Jehlin erkrankte und starb am [[30. November]] [[1879/de|1879]]. Jehlins gleichnamige Vater, der Bezirksarzt Lorenz Jehlin, trat die vom Sohn geerbten Rechte an dem Patent an [[Harder, Johann Anton|Anton Harder]] ab, der so unbeabsichtigt rechtmäßiger Alleininhaber des Patents mit allen Weiterentwicklungen wurde.  
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Der Uhrmacher Lorenz Jehlin aus Säckingen erwarb [[1876/de|1876]] mehrere Patente zum Bau von Jahresuhren mit Torsionspendel. Am [[6. Mai]] für Frankreich, am [[27. Juni]] in Württemberg. Das Dritte Patent wurde angemeldet im Juli 1878 als Reichspatent und wurde in [[16. September]] [[1877/de|1877]] vom Kaiserliche Patentamt in Berlin auf den Namen Lorenz Jehlin das Patent Nr. 2437 für die [[Jahresuhr]]en von [[Harder, Johann Anton|Johann Anton Harder]] aus Ransen/Oder ausgestellt.  
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Jehlin erkrankte und starb am [[30. November]] [[1879/de|1879]]. Jehlins gleichnamige Vater, der Bezirksarzt Lorenz Jehlin, trat die vom Sohn geerbten Rechte an dem Patent an [[Harder, Johann Anton|Anton Harder]] ab, der so unbeabsichtigt rechtmäßiger Alleininhaber des Patents mit allen Weiterentwicklungen wurde.
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Lorenz Jehlin stand offensichtlich auch mit der [[Aktiengesellschaft für Uhrenfabrikation Lenzkirch|Uhrenfabrik Lenzkirch]] in Kontakt. Die erste Firma, die in Deutschland Jahresuhren"nach Patent Jehlin" fertigte, war die Uhrenfabrik Lenzkirch. Lenzkirch stellte diese Uhren erstmals im Jahr 1877 bei der Kunst- und Gewerbeausstellung Karlsruhe vor. In welchem Umfang Lenzkirch diese Uhren aber fertigte, ist nicht bekannt. Johann-Anton Harder hat also die Patente Jehlins übernommen und bemühte sich zuerst mit der [[Uhrenfabrik A. Willmann & Co.]]  in Freiburg / Schlesien, Die Fertigung scheiterte  aber und wurde nach ca. 340 Exemplaren eingestellt und Harder musste die Kosten tragen. Aber beiden Firmen gelang es nicht, die Uhren zur Serienreife zu entwickeln und sie lehnten die Zusammenarbeit mit Harder ab. Harder verkaufte darauf das deutsche Patent an den holländischen Uhrenhändler de Gruyter, der in Triberg einige junge Uhrmacher des Betriebes Wintermantel & Co. motivieren konnte, diese Uhren zu fertigen: Sie konstruierten das Patent etwas um und fertigten die Uhr erfolgreich. De Gruyter wurde darauf Teilhaber, der Betrieb erhielt dadurch den Namen "[[Uhrenfabrik Wintermantel & Co.|Jahresuhrenfabrik Triberg AG]]". Später wurde dieser Betrieb unter dem Namen "Jahresuhrenfabrik A.Schatz & Söhne" bekannt.
  
 
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Aktuelle Version vom 5. September 2023, 12:53 Uhr

Jehlin, Lorenz

Deutscher Uhrmacher

Der Uhrmacher Lorenz Jehlin aus Säckingen erwarb 1876 mehrere Patente zum Bau von Jahresuhren mit Torsionspendel. Am 6. Mai für Frankreich, am 27. Juni in Württemberg. Das Dritte Patent wurde angemeldet im Juli 1878 als Reichspatent und wurde in 16. September 1877 vom Kaiserliche Patentamt in Berlin auf den Namen Lorenz Jehlin das Patent Nr. 2437 für die Jahresuhren von Johann Anton Harder aus Ransen/Oder ausgestellt.

Jehlin erkrankte und starb am 30. November 1879. Jehlins gleichnamige Vater, der Bezirksarzt Lorenz Jehlin, trat die vom Sohn geerbten Rechte an dem Patent an Anton Harder ab, der so unbeabsichtigt rechtmäßiger Alleininhaber des Patents mit allen Weiterentwicklungen wurde.

Lorenz Jehlin stand offensichtlich auch mit der Uhrenfabrik Lenzkirch in Kontakt. Die erste Firma, die in Deutschland Jahresuhren"nach Patent Jehlin" fertigte, war die Uhrenfabrik Lenzkirch. Lenzkirch stellte diese Uhren erstmals im Jahr 1877 bei der Kunst- und Gewerbeausstellung Karlsruhe vor. In welchem Umfang Lenzkirch diese Uhren aber fertigte, ist nicht bekannt. Johann-Anton Harder hat also die Patente Jehlins übernommen und bemühte sich zuerst mit der Uhrenfabrik A. Willmann & Co. in Freiburg / Schlesien, Die Fertigung scheiterte aber und wurde nach ca. 340 Exemplaren eingestellt und Harder musste die Kosten tragen. Aber beiden Firmen gelang es nicht, die Uhren zur Serienreife zu entwickeln und sie lehnten die Zusammenarbeit mit Harder ab. Harder verkaufte darauf das deutsche Patent an den holländischen Uhrenhändler de Gruyter, der in Triberg einige junge Uhrmacher des Betriebes Wintermantel & Co. motivieren konnte, diese Uhren zu fertigen: Sie konstruierten das Patent etwas um und fertigten die Uhr erfolgreich. De Gruyter wurde darauf Teilhaber, der Betrieb erhielt dadurch den Namen "Jahresuhrenfabrik Triberg AG". Später wurde dieser Betrieb unter dem Namen "Jahresuhrenfabrik A.Schatz & Söhne" bekannt.