Mégevand, Laurent

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(siehe auch: Mégevand)

Schweizer Uhrmacher, Begründer der Uhrenindustrie in Besançon.

Laurent Mégevand wurde am 11. Januar 1754 in Genf geboren. Mit 12 jahre fing er ein lehre an als Uhrmacher bei ein Genfer Meister. Nach seiner ausbildung wurde er selbst Meister Uhrmacher, er war daneben auch Gehäusemacher. 24 jahre Alt wurde er 1778 aus der Stadt Genf verbannt für fünf jahre, weil er betrügerisch Golduhren verkauft habe, mit einem zu niedrigen Feingehalt und für zu niedrige Preise. Er heiratete Marianne Breguet eine Tochter des Pfarrers von Le Locle und Familie von Abraham Louis Breguet. Er wurde Uhrenhändler an der Grenze zu Frankreich in der Nähe von Pontarlier.

Laurent Mégevand war begeistert über die entwicklungen in Frankreich und die ideen welche damals am beginn der französische Revolution standen. Er wollte diese auch in der Schweiz weiterverbreiten. Januar 1793 ist in Frankreich das beginn der Terror, sogar Abraham Louis Breguet flüchtet aus Paris nach le Locle. Für Laurent Mégevand war es aber umgekehrt, 39 Jahre alt müßte er verschamt über sein französiche loyalität der Schweiz verlassen, er siedelt um nach Besançon mit geistverwanten aus 22 familien darunter 80 Uhrmacher. Damit fangt für die Stadt Besançon die Uhrenindustrie an. Er verwendete sein Kenntnisse und Expertise für die begründung einer "Manufacture nationale française d'horlogerie" (Nationale Uhrenfabrik). Dazu fragt Mégevand unterstützung von verschiedene einflußreiche Personen wie die revolutionairen Mitglieder der "assemblée constituante" wie die "le marquis Nicolas de Condorcet" [1] und der begründer der jacobiner Abteilung von Besançon, Pierre-Joseph Briot. [2] Auch der Erster Minister von Finanzien der neue Republik, der aus Genf stammende Bankier Étienne Clavière [3] war anfangs an diese Unternehmung beteiligt. Le marquis Nicolas de Condorcet und Étienne Clavière wurden noch im gleichen Jahr Opfer der Terror durch interne streit der Revulutionairen.

Die idee war Uhren von A bis Z hier zu verfertigen wobei verschiedene spezalisierte betriebe dann mußten zusammenarbeiten. Dazu brauchte er geschülte Arbeiter. Neben wirtschaftlichen Interessen stand dahinter die Absicht, die dortige jakobiner Partei zu stärken. 1850 Migranten, ingesammt 700 Uhrmacher darunter 300 bis 400 aus Le Locle, zogen zur Unterstützung des Unternehmers nach Besançon, zum beispiel die Genfer Uhrmacher Georges Auziére. Sie vermochten sich allerdings nicht zu integrieren und kehrten deshalb z.T. in ihre Heimat zurück. Das Unternehmen in der Rue Chaffoy endete schliesslich mit einem finanziellen Fiasko. Nach Funf jahre war die Unternehmung in 1798 am ende durch slechtes management und Laurent Mégevand war ruiniert. Dennoch überlebte das Uhrmachergewerbe in Besançon. Verschiedene Uhrmacher arbeiteten für eigne rechnung als Uhrmacher und Zulieferant weiter. Die Zahl der Schweizer Arbeitskräfte in Besançon blieb hoch: Über 1850 stellten diese 8,6% der Bevölkerung (1851 41'295 Einw. insgesamt). Nun gelang auch - nicht zuletzt infolge der Einrichtung einer ref. Kirchgem. 1845 - ihre Integration. Um 1880 erreichte die Uhrenindustrie der Franche-Comté ihren Höhepunkt; sie beschäftigte das gesamte Departement und exportierte grosse Mengen von Einzelteilen in die Schweiz.

Laurent Mégevand verstarb am 31. Januar 1814 im Krankenhaus, 60 jahre alt. Verletzt duch eine Kugel während der Belagerung von Besançon durch die Royalisten der spätere Ludwig XVIII. Mégevand wohnte auf den Verteitigungslinien der Stadt Besançon.

Ein der Wichtigste Straßen im Zentrum von Besançon ist die Rue Mégevand fruher die Rue Chaffoy (diesen Ort anzeigen). In der Nähe von das Musée du Temps. Denn ohne Laurent Mégevand, Uhrmacher, Politiker und Abenturier war Besançon kein Hauptstadt der Uhrmacherei und Feinmechanik in Frankreich geworden. Wo um 1861 ein Uhmacherschule gegründet wurde, im Jahre 1875 sich 400 Uhrmacherwerkstätten befanden und im Jahre 1885 ein Observatorium gegründet wurde zur Prüfing von Chronometern.

Quellen