Minerva

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Werkpunzung "Hertha" und Füllhorn auf einem Taschenuhrwerk von Minerva
Minerva Zifferblattsignatur einer Stoppuhr

Minerva SA, Villeret

Schweizer Uhrenhersteller


Die Brüder Charles Robert und Hyppolite Robert gründeten 1858 die Firma "H. & C. Robert" in Villeret im Berner Jura. Die Firma "H. & C. Robert" arbeitete zunächst als Etablisseur von Taschenuhren. Vorzugsweise wurden Fremdfabrikate von Fontainmelon verwendet. 1878 übernahmen die Söhne Charles und Georges die Leitung der Firma. Ab 1885 war auch Yvan Robert an der Firmenleitung beteiligt, der Firmenname wurde in "Robert Freres Villeret" geändert und das neue Firmenzeichen "RFV" (mit einem Pfeil) eingeführt. 1885 nahm "Robert Freres Villeret" an der "Expositions universelles" in Anvers und 1889 an der Pariser Weltausstellung teil; bei beiden Ausstellungen gewann die Firma Medaillen für ihre Uhren.

Ab 1895 begann "Robert Freres Villeret" mit der Produktion eigener Uhrwerke und Taschenuhrgehäuse in Nickel- und Silberausführung; die Gehäusefabrikation wurde aber 1931 wieder eingestellt. Bis zur Jahrhundertwende wurde die Firma von Robert´s Söhnen kontinuierlich zu einer echten Uhrenmanufaktur umstrukturiert.

Das erste Minerva-Kaliber war eine Taschenuhrwerk mit Zylinderhemmung (Kaliber 18-1), welches mit geringfügigen Änderungen bis 1941 produziert wurde. Um 1900 folgte das Taschenuhrwerk Kaliber 19-3, das erste Kaliber von Minerva mit Ankerhemmung. Diese Werke hatten, wie die Kaliber 17-15, 17-22, 17-23 oder das 19-linige Kaliber 19-4, durchwegs 17 Steine in geschraubten Chatons und waren zum Teil mit '5 Adjustments' (3 Lagen und zwei Temperaturen) feingestellt. Sie hatten natürlich eine bimetallische Unruh mit aufgeschnittenem Reif, Breguetspirale und eine Rückerfeineinstellung mit Schwanenhalsfeder oder Exzenterscheibe (19-4) und waren teilweise mit Genfer Streifen versehen. 1908 begann "Robert Freres Villeret" mit der Fertigung von Chronographen und Stoppuhren. Ab 1920 wurden die Rohwerke in der hauseigenen Werkstatt vergoldet. 1923 wurde die Fabrikmarke Minerva eingeführt, und 1929 erfolgte die Umbenennung der Firma in "Minerva SA, Villeret".

1934 wurde Minerva SA von Charles Haussener und Jacques Pelot übernommen. 1955 gingen die Erbanteile von Minerva an den Neffen und Erben von Jacques Pelot, Andre Frey, über und 1960 erbte der Schwiegersohn von Charles Haussener, Maurice Favre dessen Anteile. Frey und Favre leiteten die Firma bis 1989, danach übernahm Jean-Jacques Frey die Leitung der Firma gemeinsam mit seinem Vater.

Seit 1983 fertigt die Firma das elektronische Gerät MCT 125 mit dessen Hilfe alte mechanische Turmuhren über das Funksignal von Mainflingen (DCF 77) mit der offiziellen Atomzeit synchronisiert werden können. Seit 1990 ist die von Minerva hergestellte elektronische LCD-Stoppuhr "Minerva Chronotech" in zehn verschiedenen Modellen auf dem Markt.

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