Oudin, Charles, (1768-1840)

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(siehe auch: Oudin)
Pariser Uhrmacher Frankreich.

Palais Royal um 1863
Charles Oudin Taschenuhr
Charles Oudin Spindeltaschenuhr 18Kt Gold, granduliertes Gehäusedekor, reich besetzt mit Türkisen und geschliffenen Rubinen
Chs. Oudin, Palais Royal No. 52, Werk Nr. 6195
Präzisions-Tischregulator mit Schwerkrafthemmung und konstanter Kraft Charles Oudin & Cie., Palais Royal 52, circa 1860
Charles Oudin, Palais Royale 52, Französische Geheimnisvolle-Uhr mit Glaszifferblatt ca 1875, möglicherweise hergestellt von Auguste Cadot

Oudin Familie

Die aus Nordwestfrankreich stammende Familie Oudin produzierte mehrere renommierte Uhrmacher. Der erste von ihnen, Jean Baptiste Oudin (1707-1754), stammte aus Clermont en Argonne (Maas) und wurde Uhrmacher in Sainte-Menehould, Marne, Champagne-Ardenne. Seine Söhne Nicolas Oudin (1738- ? ) und Charles Oudin ("Charles the Elder" genannt) wurden beide Uhrmacher, ebenso wie ihre Söhne nach ihnen. Während Charles Oudin der Ältere (1743–1803) zeitlebens in Sedan (Ardennen) blieb und 1794 Bürgermeister dieser Stadt wurde, arbeitete er auch für den berühmten Uhrmacher Abraham-Louis Breguet; er erscheint in den Rechnungsbüchern von Breguet als "Oudin père" (Oudin der Vater). Charles Oudin der Ältere und sein Bruder Nicolas hatten jeweils einen Sohn, der Uhrmacher wurde, und beide waren in der Pariser Werkstatt von Abraham-Louis Breguet beschäftigt, der als Schöpfer der modernen Uhrmacherkunst gilt. Breguet schätzte die beide Oudin Cousins - Charles, (der Sohn von Nicolas) und Joseph Jacques Oudin (1773- circa 1842, der Sohn von Charles Oudin dem Älteren) - in hohem Ansehen. Während der Zeit, die sie in seiner Werkstatt verbrachten , waren sie an der Kreation und Herstellung mehrerer seiner bedeutenden Erfindungen beteiligt, von der einfachen Souscription-Uhr bis hin zu den aufwendigsten "Perpétuelles" oder Automatikuhren. Als Breguet während der Französischen Revolution aus Frankreich floh und in die Schweiz flüchtete, half Charles Oudin (in den Breguet-Rechnungsbüchern als "Oudin Sedan" bekannt) seinem Assistenten Boulanger, die Werkstatt weiterzuführen. Abraham-Louis Breguet respektierte ihn sehr und ging sogar so weit, ihm die Position des Leiters der Werkstatt anzubieten, was Oudin höflich ablehnte. Breguet gab ihm auch die Erlaubnis - die er sehr selten gab -, seine Uhren mit "Charles Oudin, élève de Breguet" (Charles Oudin, Schüler von Breguet) zu signieren. Oudins Uhren sind in der Tat denen seines Meisters ebenbürtig.

Geburt und Ausbildung

Jean "Charles" Oudin wurde geboren im Jahre 1768 zu Clermont (de l'Oise) als Sohn von Nicolas Oudin und Marguerite Magisson. Mit 18 Jahren ging er nach Paris und wurde dort ein Schüler von Abraham-Louis Breguet. Wie auch sein Cousin Joseph Jacques Oudin. Breguet erkannte früh das Talent seines Schüler und förderte ihn, bald war Oudin die beste Schuler und Uhrmacher im Hause Breguet. Im Jahre 1795, während einer Geschäftsreise von Breguet, wurde Oudin gefragt um sich um das Geschäft zu kummern und Werkstattleiter zu werden, doch dieses wurde durch Oudin höflich abgelehnt. Er blieb lieber als Uhrmacher tätig am Werktisch. Als einer Breguet's, beste Uhrmacher arbeitete er eng zusammen mit Breguet bei die entwicklung von neue "Perpetuelles" (Automatischer Aufzug). Breguet's "Souscription" Taschenuhren waren für ihm kein geheimnis und wurden dann auch später von ihm gefertigt. In späteren Jahren entwickelte und baute Oudin komplizierte Uhrwerke für seinen ehemaligen Lehrmeister. Ein beispiel ist Uhr Breguet et Fils, No. 2972, "Garde Temps", verkauft an Prince Rasoumovsky am 28 September 1816. Oudin führte die "repassage" durch ( Korrekt adjustieren der teile). Die Kundenkreis wurde immer wichtiger.

Gründung eines eigenen Geschäftes

Nach 14 Jahren tätigkeit bei Breguet machte er sich selbstandig und gründete etwa nach 1801 ein eigenes Geschäft. 1897 war er verheiratetet Anne Antoinette Virginie Le Roy, eine Tochter von Bazile Le Roy (1731-1804) und Schwester von Bazile-Charles Leroy (1765-1828). Zuerst war er tätig in der Rue Vivienne in Paris. Später im Galerie de Pierre, Palais Royal 52, in der Nähe des Louvre und das neue kommerzielle Zentrum von Paris. Galerie de Pierre wurde 1815 umbenannt in Galerie Montpensier, und war übrigens unweit von sein Schwiegervater’s Geschäft. Von Breguet wurde ihm gestattet auf sein Signaturen zu schreiben „Eleve de Breguet“ (Lehrling von Breguet).

Oudin nahm sowohl 1806 als auch 1819 an den nationalen Ausstellungen teil. Auf der Ausstellung im Jahr 1806 wurde er mit einer goldenen Medaille für eine Uhr ausgezeichnet, die mit der Aufhängeöse aufgezogen werden konnte, einen solchen Mechanismus von ihm erfunden und hergestellt war in jener Zeit eine wirklich außergewöhnliche Leistung. Im Jahre 1805 baute er eine Uhr mit Schlagwerk für die Kaiserin Josephine. Ein besonderes merkmal von verschiedene Oudins Uhren sind gebläuten Platinen, er fertigte auch verschiedene Uhren mit Dezimale Zeitanzeige. Charles entwickelte ein Zeitgleichung oder Äquation Mechanik für Uhren, welche auch für Breguet's Souscription Uhren verwendet wurden. Sein Neffe "Joseph" Jacques Oudin war spezialist in "Perpetuelles" und sehr präzise Uhren doch wurde 1812 trotz vielversprechender Anfänge Insolvenz erklärt. Er verließ Frankreich kurz nach 1812 nach Amerika und war 1818 in New Orleans. Laut verschiedene Quellen Trat Joseph sein Neffe bei in 1820 was bedeutete, dass er zurückgekehrt war.

Die Kundenkreis wurde immer wichtiger und wurde Horfuhrmacher zu der kunden von das Haus Oudin gehörten u.a. Kaiserin Josephine, Kaiserin Eugénie, die Tsar und Tsarina von Russland, die König und Königin von Spanien, die König von Portugal, Napoléon III, die Könige von Italien und Griechenland, der Paps Pius VII, und der Graf von Chambord. Ab 1830 wurden auch marinechronometer gefertigt. Die Firma Charles Oudin wurde ebenfalls wie Breguet zum Horloger de la Marine benannt. 1836 übergab er sein Betrieb an seinem Sohn Charles-Raymond Oudin, und siedelte um nach der Rue de Richelieu No. 34 wo er verstarb am 4. März 1840 72 Jahre alt.

Er verwendete verschiedene Signaturen für seine Uhren, während die häufigste waren, in chronologischer Reihenfolge.
Charles Oudin Elf Breguet
Charles Oudin Palais Royal 52 Medaille Dor.
Charles Oudin LLMM Horloger von L'Empereur et L'Imperatrice von Russland
Charles Oudin HORLOGE de la Marine de l'Etat

Charles Oudin Nachfolger

Charles Raymond Oudin setzte der tradition fort unter der Name "Charles Oudin Fils". Fast alle Werke der komplizierten Uhren der Firma Oudin aus den Jahren 1820 bis 1885 wurden durch Louis Audemars geliefert. Daneben wurden immer mehr Schmuckuhren mit Diamanten und Edelsteine hergestellt, Formuhren und für z.b. Männer Tabaksdosen mit Uhren, oder Hochkomplizierte Taschenuhren. Inzwischen war Paulin Amédée Charpentier leiter der Firma. Er baute das Geschäft auch schnell aus und eröffnete 1855 neue Räumlichkeiten in der Regent Street 225 im Londoner West End. Nach und nach war die Firma Charles Oudin zu einem der größten französischen Uhrmacherhäuser geworden, das Breguet und Leroy mit einer wichtigen und wachsenden internationalen Kundenliste ebenbürtig war. Unter ihnen war Eugénie de Montijo (1826-1920), die dem Unternehmen den Titel 'Horloger de S.M. l'Impératrice' verlieh. Das Unternehmen eröffnete daraufhin eine Niederlassung in New York sowie ein neues Pariser Geschäft in der Rue de Montpensier 30, Palais Royal, und war auch in St. Petersburg, Moskau, Madrid und Genf vertreten. Als das Unternehmen bei der Weltausstellung in London im Jahr 1862 eine Reihe von Objekten ausstellte, veröffentlichte man einen begleitenden Katalog "Catalogue of Chief Exhibits by Oudin-Charpentier, principal clockmaker to their Majesties The Queen and King of Spain and to the Imperial Navy". Die Firma erhielt eine "Medaille der Exzellenz". Beim Pariser Weltausstellung kam eine Bronze Medaille dazu. Die Firma wurde nicht nur von den Juroren und Kritikern geschätzt, sondern auch von ihrer illustren Kundschaft, zu der eine Reihe ausländischer königlicher und kaiserlicher Häuser gehörten, darunter diejenigen aus Russland, Spanien, Italien, Portugal, Griechenland, der Türkei und Ägypten Eugenio Emanuele de Savoie-Carignan (1816-1888), der Comte de Villafranca, Henri d'Artois (1820-1883), Alexandre d'Adhémar Comte de Lantagnac (1834-1878) sowie der italienische Tenor Enrico Tamberlick (1820- 1889) Audin-Charpentier war außerdem offizieller Uhrmacher der französischen Marine; ein Mosaik im Haus Nr. 52, Place du Palais Royal, zeigt noch heute seinen Titel als "Horloger de la Marine Nationale".

Nach 1870 wurde die Firma unbenannt in Charles Oudin & Cie. Die Geschäftsführung wurde auf Monsieur E. Legrand übertragen nach dem versterben von Paulin Amédée Charpentier in 1894. Das Geschäft florierte weiter und blieb bis 1899 im Palais Royal, als sie wie eine Reihe anderer Uhrmacher und Juweliere ihre Räumlichkeiten verließen und in die Avenue de l'Opéra zogen. 1925 hatte mann im programm Armbanduhren für Herren und Damen, für Damen meist mit Formmodelle mit Diamanten und Edelsteine. Dann wird es still um Hause Oudin und eines tages war die Firma verschwunden.

"Mysterieuse" Uhren

Die Firma Charles Oudin & Cie. hatte auch in seiner Verkaufskollektion auch Geheimnisvolle oder "Mysterieuse" Uhren. Am bekanntesten für diese Uhren war Jean Eugène Robert-Houdin aber ein anderer Uhrmacher Auguste Cadot hat auch diese Art von Uhren hergestellt und auch ein Patent darauf bekommen. Diese Uhren von Houdin sind sehr ähnlich und werden wahrscheinlich von Cadot hergestellt.

Neubeginn

1998 wurde die Firma Charles Oudin neu gegründet mit sitz in Paris am prestigieuse Place Vendôme 8. Fast neben das geschäft und Museum von Breguet. In Tokyo ist mann auch mit ein Boutique vertreten. Die Firma Charles Oudin gehört zur Berthet-Gruppe und in der Regel darauf spezialisiert, hochwertige Armbanduhren für Damen anzubieten.

Adresse

Charles Oudin Paris
8 Place Vendôme,
75001 Paris France.
Tel.: 00 33 1 40 15 99 00
E-Mail: [email protected]
Website Charles Oudin Paris

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