Graham-Hemmung: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Grahamhemmung.png|thumb|Graham-Hemmung - Quelle: Claudius Saunier, Lehrbuch der Uhrmacherei, Bautzen 1902]]
 
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[[Hemmung#Ruhende_Hemmung| Ruhende Hemmung]] für ortsfeste Uhren
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Diese von [[Graham, George|George Graham]] um [[1715/de|1715]] entwickelte [[Hemmung]] erlaubte den Bau sehr genau gehender Pendeluhren, wie sie noch bis in die jüngste Vergangenheit gefertigt wurden. Vornehmlich wurde diese Hemmung bei Wand- und Bodenstanduhren mit langem [[Pendel]] eingesetzt, wobei [[Präzisionsuhr]]en mit Pendelamplituden von nur 1 ° arbeiteten.
 
 
Diese von [[Graham, George|George Graham]] um [[1715]] entwickelte Hemmung erlaubte den Bau sehr genau gehender Pendeluhren, wie sie noch bis in die jüngste Vergangenheit gefertigt wurden. Vornehmlich wurde diese Hemmung bei Wand- und Bodenstanduhren mit langem Pendel eingesetzt, wobei Präzisionsuhren mit Pendelamplituden von nur 1 ° arbeiteten.
 
  
Die Hemmung besteht aus dem Ankerrad mit typischer Zahnung und dem mit dem Pendel verbundenen Anker, der mittels justierbarer stählerner Paletten oder mit Rubinsteinen in das Ankerrad eingreift. Die linke Palette ist die Eingangspalette, die rechte Ausgangspalette.
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Die Hemmung besteht aus dem [[Ankerrad]] mit typischer Zahnung und dem mit dem Pendel verbundenen [[Anker]], der mittels justierbarer stählerner [[Palette]]n oder mit [[Rubinstein]]en in das Ankerrad eingreift. Die linke Palette ist die [[Eingangspalette]], die rechte [[Ausgangspalette]].
  
 
Funktionsweise: Während einer Pendelschwingung wird die Eingangspalette angehoben und der über die Hebefläche dieser Palette gleitende Zahn des Ankerrades erteilt dem Anker und damit dem Pendel einen Impuls.
 
Funktionsweise: Während einer Pendelschwingung wird die Eingangspalette angehoben und der über die Hebefläche dieser Palette gleitende Zahn des Ankerrades erteilt dem Anker und damit dem Pendel einen Impuls.
  
Das für kurze Zeit ungebremste Ankerrad dreht sich in Uhrzeigerrichtung und fällt dann mit einem Zahn auf die Ruhefläche der Ausgangspalette. Während das Pendel noch weiter schwingt, ruht der Zahn des Ankerrades auf der Ausgangspalette, ohne dass das Rad eine Bewegung ausführt (deshalb [[Hemmung#Ruhende_Hemmung| ruhende Hemmung]]). Beim Rückschwingen des Pendels wird die Ausgangspalette angehoben und der bisher angehaltene Zahn gleitet nun über die Hebefläche dieser Palette, wobei er ebenfalls dem Anker einen Impuls erteilt.
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Das für kurze Zeit ungebremste Ankerrad dreht sich in Uhrzeigerrichtung und fällt dann mit einem Zahn auf die [[Ruhefläche]] der Ausgangspalette. Während das Pendel noch weiter schwingt, ruht der Zahn des Ankerrades auf der Ausgangspalette, ohne dass das Rad eine Bewegung ausführt (deshalb [[Hemmung#Ruhende_Hemmung| ruhende Hemmung]]). Beim Rückschwingen des Pendels wird die Ausgangspalette angehoben und der bisher angehaltene Zahn gleitet nun über die Hebefläche dieser Palette, wobei er ebenfalls dem Anker einen Impuls erteilt.
  
 
Die von [[Louis Gabriel Brocot]] erfundene, nach ihm benannte [[Brocot-Ankerhemmung| Hemmung]] war in ihrer Funktionsweise der Grahamhemmung ähnlich. Sie wurde meist dem Zifferblatt vorgelagert und war als Dekorationselement in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei Tischuhren beliebt.
 
Die von [[Louis Gabriel Brocot]] erfundene, nach ihm benannte [[Brocot-Ankerhemmung| Hemmung]] war in ihrer Funktionsweise der Grahamhemmung ähnlich. Sie wurde meist dem Zifferblatt vorgelagert und war als Dekorationselement in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei Tischuhren beliebt.
  
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== Literatur ==
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*Beschreibung der Hemmungen der höheren Uhrmacherkunst /Beschreibung der neuen freien Chronometer-Hemmung mit Ruhecylinder und Schutz gegen unzeitgemäße ... jeglichem Gebrauche für Uhren zu bearbeiten; Autor: [[Martens, Jess Hans|Jess H. Martens]]; ISBN 3981046145
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*Der Chronometergang; Autor:  Alois Irk; ISBN 3980955788   
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*Technische Grundlagen der Mechanischen Uhren - Von der Turm- bis zur Armbanduhr; Autor: [[Lehotzky, Ludwig|Ludwig Lehotzky]]; ISBN 3-9809557-3-7
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Aktuelle Version vom 26. Juni 2015, 22:39 Uhr

Graham-Hemmung Ruhende Hemmung für ortsfeste Uhren

Graham-Hemmung
Graham-Hemmung - Quelle: Claudius Saunier, Lehrbuch der Uhrmacherei, Bautzen 1902
Graham-Hemmung
Graham-Hemmung

Diese von George Graham um 1715 entwickelte Hemmung erlaubte den Bau sehr genau gehender Pendeluhren, wie sie noch bis in die jüngste Vergangenheit gefertigt wurden. Vornehmlich wurde diese Hemmung bei Wand- und Bodenstanduhren mit langem Pendel eingesetzt, wobei Präzisionsuhren mit Pendelamplituden von nur 1 ° arbeiteten.

Die Hemmung besteht aus dem Ankerrad mit typischer Zahnung und dem mit dem Pendel verbundenen Anker, der mittels justierbarer stählerner Paletten oder mit Rubinsteinen in das Ankerrad eingreift. Die linke Palette ist die Eingangspalette, die rechte Ausgangspalette.

Funktionsweise: Während einer Pendelschwingung wird die Eingangspalette angehoben und der über die Hebefläche dieser Palette gleitende Zahn des Ankerrades erteilt dem Anker und damit dem Pendel einen Impuls.

Das für kurze Zeit ungebremste Ankerrad dreht sich in Uhrzeigerrichtung und fällt dann mit einem Zahn auf die Ruhefläche der Ausgangspalette. Während das Pendel noch weiter schwingt, ruht der Zahn des Ankerrades auf der Ausgangspalette, ohne dass das Rad eine Bewegung ausführt (deshalb ruhende Hemmung). Beim Rückschwingen des Pendels wird die Ausgangspalette angehoben und der bisher angehaltene Zahn gleitet nun über die Hebefläche dieser Palette, wobei er ebenfalls dem Anker einen Impuls erteilt.

Die von Louis Gabriel Brocot erfundene, nach ihm benannte Hemmung war in ihrer Funktionsweise der Grahamhemmung ähnlich. Sie wurde meist dem Zifferblatt vorgelagert und war als Dekorationselement in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei Tischuhren beliebt.

Literatur

  • Beschreibung der Hemmungen der höheren Uhrmacherkunst /Beschreibung der neuen freien Chronometer-Hemmung mit Ruhecylinder und Schutz gegen unzeitgemäße ... jeglichem Gebrauche für Uhren zu bearbeiten; Autor: Jess H. Martens; ISBN 3981046145
  • Der Chronometergang; Autor: Alois Irk; ISBN 3980955788
  • Technische Grundlagen der Mechanischen Uhren - Von der Turm- bis zur Armbanduhr; Autor: Ludwig Lehotzky; ISBN 3-9809557-3-7

Weiterführende Informationen